Sa. 09.10.1982 - 20:00 Uhr ESG Kassel - Herner EV 6:2 (2:0/2:2/2:0): Unterschied zwischen den Versionen
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Version vom 2. April 2015, 12:29 Uhr
Jorma Siitarinen, in den
letzten Wochen zumeist eher verschlossen
und in sich gekehrt, setzte
zum erstenmal strahlende Miene
auf: „Wir arbeiten nun zwei Monate
hart, fast unter Bundesliga-Bedingungen,
zusammen, und in dieser
kurzen Zeit kann ich natürlich von
der Mannschaft keine Wunderdinge
erwarten. Außerdem ist unser Saisonaufbau
ganz auf einen Leistungshöhepunkt
nach Weihnachten abgestellt.
Aber was ich heute von meiner
Truppe gesehen habe, hat mich
zum erstenmal seit meinem Amtsantritt
wirklich zufriedengestellt", ur-#
teilte der finnische Trainer der ESG
Kassel nach dem 6:2 (2:0, 2:2, 2:0)-
Sieg über den Herner EV.
Siitarinen lobte die Moral der
Mannschaft, die sich auch nach einer
2:0-Fuhrung durch den 2:2-Ausgleich
nicht habe irre machen lassen,
die verbesserte Abwehrarbeit
mit dem endlich überzeugenderen
Heinrich und dem kaltschnäuzigen
Youngster Casselmann. Besonders
hatte es ihm freilich die erste Angriffsreihe
angetan: „So möchte ich
sie sehen, wobei .Schwerstarbeiter'
Cummins durchaus noch mehr auf
eigene Faust riskieren darf und seine
Mannschaftsdienlichkeit nicht
übertreiben muß."
Im Kompliment an die Adresse
der Galareine der ESG mit TarvesCummins-Nominikat
war sich der
Herner Coach Franz-Josef Schlierkamp
mit seinem Kasseler Kollegen
einig: „Einfach überragend, vor allem
dieser Tarves. Daß er allein fünf
der sechs Tore markierte, stellt unserer
Abwehr freilich kein gutes
Zeugnis aus. Das darf einfach nicht
passieren." Schlierkamp, der die
ESG gegenüber dem Vorjahr
„mannschaftlich geschlossener, aber
ohne die großen Solisten" einschätzt,
zürnte ohnehin seiner jungen Truppe:
„Wir haben hier zwei Punkte verschenkt. Vielleicht haben meine
Youngster den schnellen 0:2-RUckstand
nicht verkraftet, vielleicht hat
sie nach den letzten Resultaten den
Gegner auch ganz einfach unterschätzt."
Sein besonderes Fett bekam
allerdings Verteidiger-Routinier
Krentz weg: „Ihm fehlte wohl
die richtige Einstellung, wovon sich
die Nachwuchsleute anstecken
ließen."
In der Tat „bauten" die Herner die
ESG selbst auf. Stark defensiv ausgerichtet,
erstickte ihr Spiel zu sehr
in der Schablone, wirkte unter sich
ständig verstärkendem ESG-Druck
verkrampft und merkwürdig gehemmt.
Eigentlich in Gefahr gerieten
die Kasseler Cracks nur beim
Herner 2:2-Ausgleich und bei eigener
4:2-Führung vor dem letzten
Drittel, als die Ruhrpöttler noch einmal
die Wende zu erzwingen versuchten.
Danach ging für Herne
nichts mehr.
Weniger Grund zur Freude hatten
freilich die ESG-„Macher". Nur
1300 Zuschauer - der Finanzierungsplan
dieser Saison gerät zusehends
ins Wanken. „Da waren wir
diesmal wohl „Shogun-geschädigt",
spielte Vorsitzender Rüdiger Seehof
auf den Fünfteiler im ZDF an, vergaß
aber auch die letzte Heimniederlage
nicht: „Das 7:11 gegen Berlin
hat zweifellos diesmal auch einige
Fans gekostet." Ulrich Fuhrmann
Torfolge:
1:0 (3.) Tarves (Graf/
Forster),
2:0 (15.) Tarves (Nominikat),
2:1 (28.) Rduch,
2:2 (31.) Zobel
(Bongers/Rduch), 3:2 (35.) Tarves,
4:2 (40.) Cummins (Tarves),
5:2 (53.)
Tarves (Cummins/Spreigl),
6:2 (59.)
Tarves (Cummins).
Strafminuten: ESG 14 - Herne
18.
Quelle: HNA