Fr. 23.09.1994 - 20:00 Uhr Kassel Huskies - Kölner Haie 3:1 (1:0/1:0/1:1): Unterschied zwischen den Versionen
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Version vom 13. Mai 2015, 22:13 Uhr
Einen gab es tatsächlich,
der mit rund 4000 Kasseler
Fans den 3:1 (1:1,1:0, l:l)-Coup
der Kasseler Huskies gegen die
Haie aus Köln bejubelte, und
VON FRANK ZIEMKE
am Ende trotzdem nicht ganz
zufrieden war. „Was sollen wir
denn noch tun, damit die Halle
endlich ausverkauft ist", klagte
ECK-Vizepräsident Gerhard
Swoboda angesichts der wieder
nicht restlos gefüllten Plätze im
heimischen Eisstadion.
Eines ist klar: Mehr, als am
Freitag abend beim Erfolg gegen
den mit neun Nationalspielern
gespickten ehemaligen
Deutschen Meister geht - zumindest
in sportlicher Hinsicht
- nicht. „Das war das Beste, was
ich bisher in sechs Jahren Kassel
erlebt habe", meinte auch
ECK-Torhüter Sepp Kontny.
Eine Zweiklassen-Gesellgeschaft
- Erstligisten oben,
Zweitligisten unten - hatten die
meisten Experten vor der Saison
angekündigt. Der ECK aber
hat nun bereits zum zweiten
Mal den Beweis angetreten; daß
auch den „Großen" ein Bein zu
stellen ist - mit Kampfkraft,
und mit dem richtigen taktischen
Konzept.
Zu Beginn der Partie mußte
einem allerdings schon bange
werden um die Huskies, die in
den ersten zehn Minuten im
Kölner Sturmwirbel unterzugehen
drohten. „Da hatten wir zu
großen Respekt", meinte Trainer Ross Yates hinterher, „da
hat uns nur der Sepp im Spiel
gehalten."
Ja, der Sepp! Schon im Anfangsdrittel
war die Anzahl von
Kontnys Glanztaten kaum
noch zu zählen. Richtig schön
warm geschossen hätten die
Kölner ihn, erklärte der „Hexer"
später. Mit seinen Paraden
brachte er die gegnerischen
Stürmer zur Verzweiflung und
verzauberte die Fans. Die forderten
schon im zweiten Drittel
„Seppi für Deutschland". Das
Nationalteam? „Schön wär's",
meint Kontny verschmitzt, „ich
würde bestimmt nicht ,Nein'
sagen."
Über Kontnys Galavorstellung
allerdings soll der Auftritt
seiner Teamkameraden nicht
vergessen werden. „Fast jeder
ist über sich hinausgewachsen",
lobte Ross Yates, der seinerseits
mit einer perfekten taktischen
Marschroute seinen Teil zum
Sieg beigetragen hatte. Als
Johnstons blitzsauberes Kontertor
erst einmal für Ruhe gesorgt
hatte, da zogen die Gastgeber
den Haien mit ihrer blitzsauberen
Abwehrarbeit den
Zahn. Auffällig auch die Ausgeglichenheit
der drei Kasseler
Reihen. „Man sieht, daß Vorstand
und Trainer hervorragend
eingekauft haben", sprach
Kölns Assistens-Trainer Bernd
Haacke den Gastgebern ein dikkes
Kompliment aus.
Die große Frage ist nun natürlich,
wie häufig die „Kasseler
Meute" Kraftakte dieser Art
noch wiederholen kann. Schon
heute wartet in Krefeld (Beginn
18 Uhr) der nächste große Brokken
auf die Huskies. „Ich hoffe,
unser Lauf geht noch weiter",
meinte Ross Yates. Und Sepp
Kontny ergänzt: „Unsere Kondition
ist unheimlich gut. Der
Sieg gegen Köln war bestimmt
nicht unser letzter Coup."
1:0 (16.) Johnston (Kasperczyk,
Wikulow),
2:0 (25.) Güttier
(Ahne, Ozellis),
3:0 (49.) Kwasigroch
(Wikulow, Kasperczyk - 5:4),
3:1
(52.)Brandl (Mayr, Rumrich - 5:3),
Strafminuten: Kassel 16 - Köln 14
Schiedsrichter: Kluge (Weißwas
ser),
Z: 4200