Sa. 27.12.1980 - 20:00 Uhr ESG Kassel - VfL Bad Nauheim 0:21 (0:8/0:4/0:9): Unterschied zwischen den Versionen
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Sybille Lotz. Die Begründung für seine | |||
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Version vom 26. Oktober 2016, 18:43 Uhr
Die „roten Teufe! kommen
ESG Kassel spielt am Samstag gegen VfL Bad Nauheim
Kassel (BF). Auf einen sportlichen Leckerbissen können sich die Eishokkey- Fans am kommenden Samstag um 20 Uhr in der Kasseler Eissporthalle freuen. Dort erwartet die ESG Kassel die „Roten Teufel" aus Bad Nauheim zu einem Freundschaftsspiel. Der Bundesligist aus Nauheim muß in der höchsten deutschen Spielklasse um den Klassenerhalt bangen und sieht das Freundschaftsspiel in Kassel als Vorbereitung für die schwierige Abstiegsrunde. Aber auch für die ESG ist dieses Spiel eine willkommene Gelegenheit, sich für die bevorstehende Aufstiegsrunde zur zweiten Bundesliga in Form zu halten. ' . Die Kasseler Neuerwerbung aus Braunlage, Roland Busch, wird nach seinem kurzen Einsatz im letzten Heimspiel gegen Preußen Berlin und in Ludwigshafen erneut in die Mannschaft eingebaut. Da einige ESG-Spieler im Urlaub sind, wird sich die ESG mit Gastspielern befreundeter Vereine verstärken. Nach der Verpflichtung von Shane Tarves scheint sich bei der ESG ein weiterer „Knüller" anzubahnen. So konnte man aus dem ESG-Lager erJahren, daß zur Zeit Verhandlungen mit einem Spitzenspieler der ersten Bundesliga im Gange sind, die bisher recht positiv verliefen. Die Übernahmegespräche sind allerdings noch nicht abgeschlossen, doqh hofft man bei der ESG, dem Kasseler Eishockeypublikum am Samstag mehr mitteilen zu können. !
Heute mit Foster gegen Bad Nauheim
Neuer Mann bei der ESG und starke Gast Spieler gegen „Rote Teufel"
K a s s e l (BF). In dem heute abend,
um 20 Uhr, stattfindenden Eishockey-
Freundschaftsspiel gegen die „Roten
Teufel" aus Bad Nauheim will die ESG
alles andere als nur ein Trainingspartner
sein.
Ein gewichtiger Grund für diesen Optimismus
ist die erfreuliche Tatsache,
daß die Ubernahmeverhandlungen mit
dem Ex-Füssener Verteidiger Erwin Foster
zu einem positiven Abschluß ge-:
kommen sind und er schon in dem heutigen
Spiel eingesetzt werden kann. Foster,
der seit seinem 5. Lebensjahr Eishockey
spielt, begann seine sportliche
Karriere als Schüler, Jugend- und Junioren-
Nationalspieler. Beim EV Füssen
spielte er in der 1. Bundesliga und
wurde 1978 in das Aufgebot zur Junio-
ren-Weltmeisterschaft berufen. Durch
eine Verletzung mußte er für fast ein
Jahr pausieren und wurde für die Saison
1980/81 vom Zweitligisten EV Herne
verpflichtet. Bei Herne war für ihn der
sportliche Anreiz nicht mehr gegeben,
da die Mannschaft am Tabellenende
steht und zum Prügelknaben der 2.
Bundesliga geworden ist. Aus diesem
Grunde möchte Foster bei der ESG dazu
der ersten vier Plätze zu erreichen.
Weitere Leckerbissen bietet die ESG
den Zuschauern durch die zu diesem
Spiel verpflichteten Gastspieler. So
konnte durch Shane Tarves der kanadische
Mittelstürmer Ken Kilbourn und
der Essener Verteidiger Jan Benda für
diese Begegnung engagiert werden. Aus
Dortmund steht der Torhüter Carlspn
dem ESG-Team zur Verfügung. Joachim
Ferstl erhielt von seinem neuen Verein,
dem WSV Braunlage, leider keine Freigabe.
Die ESG möchte heute schon auf die
Neuauflage des HSV-Spiels am 2. Januar
1981 hinweisen und alle Fans bitten)'
sich ihre Karten an den bekannten
Vorverkaufsstellen zu sichern.
21:0 FÜR BAD NAUHEIM - Gegen „rote Teufel" auf verlorenem Posten
Erwin Forster lieferte einen guten Einstand
Eine wahre Eishockey-Lektion erteilte am Samstagabend
der Bundesligist VfL Bad Nauheim im Ablösespiel für
Thomas Fauerbach der verstärkten Kasseler ESG-„Rumpfmannschaft".
Beim 21:0 (0:8), 0:4, 0;9)-Eriolg der „Roten Teufel" in der
Kasseler Eissporthalle schlug es im Schnitt alle drei Spielminuten
im ESG-Gehäuse ein.
Der VfL, - in der Bundesliga seit elf
Jahren etabliert, jedoch in dieser Saison
in argpn Abstiegsnöten — trat in
bester, Besetzung an und zeigte die
Grenzen der zuletzt'recht erfolgreichen
Katseier Oberligamannschaft auf. Herrliche
Spielzüge, verwirrendes Kombinationsspiel
auf engstem Raum gepaart
mit 'läuferischer und stock-technischer
Überlegenheit waren die .Vorzüge- der
Profitruppe aus der Kurstadt; die'in
vielen Situationen von den rund 750
Besuchern Beifall auf offener Szene erhielt.
Daß die Gastgeber gegen diese mit
Auswahlspielern gespickte Bundesligatruppe
auf verlorenem Posten stand,
vermochten auch die „Verstärkungsspieler"
Benda (Essen), Meister (Nauheim)
sowie Torhüter Bornträger (Nauheim),
der kürzlich in die Junioren-Nationalmannschaft
berufen wurde, auch nicht zu verhindern. Das Fehlen von
Coutu, Weiß und einigen anderen der
„ersten Garnitur" wegen Urlaubs machte
sich doch allzu negativ bemerkbar.
Eina positive Überraschung dagegen
stellte das erste Auftreten des Neuzugangs
Erwin Forster im ESG-Trikot dar.
Forster kam erst am Samstag vom
staik abstiegsgefährdeten Zweitligisten
EHC Essen zur ESG, die ihn für den
Rest der Saison ausgeliehen hat, Der
Verteidiger begeisterte die Fans durch
gekonnte Bodychecks, aufmerksame Abwehrarbeit
und knallharte Schlagschüsse.
In einem Freundschaftsspiel haben
die Kasseler „Amateure" von den
„Vollprofis" eine Packung bekommen —
nicht mehr und nicht weniger. Warum
sollten die Gastgeber der „schwachen
Generalprobe" nicht am kommenden
Freitag gegen den Hamburger SV eine
„glanzvolle Premiere" im ersten Spiel
der Aufstiegsrunde folgen lassen...
ESG Kassel: Müller (1. Eigentor)
Bornträger (VfL Bad Nauheim) - Forster,
Fauerbach, Benda (EHC Essen) -
Tarves, Berwald, Konecki - Bunkowski,
Josef Resch, Umbach - Meister (Bad
Nauheim), Hofmann, Fritsch.
VfL Bad Nauheim: Jehner, Schurian
(ESG) - Langner, Müller (1) - Keller,
Gehrmann (1) - Jacobi, Lörsch (1) -
Münch (2), Collyard CD, -Selenka -
Frank Pöpel, Olejnik (2), Jürgen Pöpel
(1) - Knihs (4), Schoof (2), Wesener
(5).
Schiedsrichter: Lacher, Pierron (beide
Mannheim), Amos (Bad Nauheim).
Strafminuten, ESG: vier; VfL: zwei.
Quelle: HNA
Leserbrief:
Kassel. Zum Eishockey-Freundschaftsspiel
zwischen der ESG Kassel
und dem Bundesligisten VfL Bad Nauheim
schickte uns Sybille Lotz aus Kassel,
Druseltalstraße 57 a, folgenden Leserbrief,
den wir hier auszugsweise
veröffentlichen:
„Die Eishockey-Fans konnten sich
freuen, denn die ESG spielte auch am
letzten Wochenende im alten Jahr noch
einmal vor heimischer Kulisse. Eingeladen
war der VfL Bad Nauheim. Dieses
Spiel wurde im nachhinein zum Ablösespiel
für Thomas Fauerbach, aber man
hätte es auch gleichzeitig zum Abschiedsspiel
für „unseren" Eddy Michel
machen können, der jahrelang für die
ESG gespielt hat.
Da man nun nicht gegen diese Mannschaft
„eingehen" wollte, wurden in
der Zeitung drei Verstärkungen und ein
Neuzugang angekündigt. Als Fan konnte
man sich aufgrund dieser Ankündigungen
auf einen offenen Schlagabtausch
freuen, was aber kam, war eine kalte
Dusche. Von den angekündigten Verstärkungen
erschien nur einer und dazu
der Neuzugang. Damit nun die Rumpfmannschaft
der ESG, viele Spieler waren
in Urlaub, nicht ganz einging, stellte
man ihr zwei Spieler des Gegners
zur Seite, die dann im Verlaufe des
Spiels nur so vor Passivität strotzten.
Was kommen mußte, kam; nämlich
das dicke Ende. Der Eishockey-Fan,
der sich auf ein gutes Spiel gefreut
hatte, zog traurig von dannen."
Auf den Leserbrief von Sybille Lotz
(HNA vom 3 .1. 81) schickte uns H. R.
Schardt, Presse- und Werbewart der
ESG, folgendes Antwortschreiben:
„Mit einem lachenden und einem weinenden
Auge habe ich den Leserbrief
von Fräulein Sybille Lotz, der Tochter
des fast schon unter skandalösen Umständen
zurückgetretenen Ex-Vorstandes
der ESG, zur Kenntnis genommen.
... Sicher ist Eddy Michel jahrelang einer
der wichtigsten Stützen und Leistungsträger
der ESG gewesen und hätte
auf Grund seiner hohen Verdienste,
auch als Mannschaftskapitän, ein Abschiedsspiel
verdient, wenn die entsprechenden
Voraussetzungen dafOr gegeben
gewesen wären. Abschiedsspiele
werden nämlich in der Regel fflr Sportler
veranstaltet, die ihre aktive sportliche
Karriere beenden und auf diese besondere
Art vom Verein geehrt werden.
Dies trifft aber auf Eddy Michel nicht
zu, da er ... lediglich den Verein gewechselt
hat... Im übrigen wurde Eddy
Michel bei dem Ablösespiel für Thomas
Fauerbach gebeten, in den Reihen der
ESG mitzuwirken. Aber der 37jährige
Michel schätzte wohl seine konditionellen
Fähigkeiten besser ein, als sein Fan
Sybille Lotz. Die Begründung für seine
Absage lautete: ,Ein Eishockey-Opa in
meinem Alter geht doch bei einem solchen
Spiel nicht mehr aufs Eis. Ich will
mich doch nicht blamierenl'..."