So. 10.01.1982 - 19:00 Uhr ESG Kassel - EC Nordhorn 13:4 (4:0/3:3/6:1): Unterschied zwischen den Versionen
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Version vom 2. Januar 2017, 17:49 Uhr
ESG-Coach Toni Waldmann hätte sich eine fette
„Siegprämie" verdienen können, wäre einer bereit gewesen, vor
dem Punktspiel seiner Mannschaft gegen den EC Nordhorn auf einen
Punktgewinn der Gäste zu wetten. „Tausend Mark", so Waldmann
nach dem 13:4-Kantersieg der Kasseler Kufencracks am
Sonntagabend in der Eissporthalle, „war ich bereit einzusetzen, so
sicher war ich mir meiner Sache".
Waldmann verteidigte nach dem
überzeugenden Spiel die umstrittene
Spanienreise. Zwar seien einige Spieler
mit leichten Darminfektionen und
Schnupfen zurückgekehrt und die klimatische
Umstellung von mehr als 20 Grad
plus auf der Iberischen Halbinsel auf
minus acht am Freitag in Frankfurt habe
Schwierigkeiten bereitet, aber dafür
sei sein Team doch spielerisch und
menschlich zusammengewachsen.
Waldmann will auch nichts davon
wissen, daß die 4:12-Niederlage bei der
Frankfurter Eintracht eine direkte Folge
der Spanienreise war. „Wir haben
die Partie durch unnötige Strafzeiten
und schlechte Chancenauswertung so
klar verloren", kritisierte der ESG-Trainer
am späten Sonntagabend in einer
„Rückblende" auf den „Einbruch" in
Frankfurt, durfte dann aber einen optimistischen
Ausblick "• auf die Zukunft
wagen: „Wir brauchen uns vor keinem,
auch vor Herne nicht zu verstecken. Jeder
hat heute gekämpft bis zum Umfallen.
Meine Männer haben gezeigt, daß
sie Eishockey spielen können und ein
Nordhorner Team an die Wand gespielt,
das durch den Deutsch-Kanadier Torgler
vom EC Hannover noch verstärkt
wurde."
Toni Waldmann hatte aber nicht nur
Grund, sich über den unerwartet klaren
Sieg zu freuen. Er sah in.dem hervorragenden
Einsatz der Spieler auch ein
Vertrauensvotum für seine Person und
eine Abfuhr für „jemanden, der als Hekkenschütze
in den letzten Tagen Unruhe
in der Mannschaft stiftete und mich abschießen
wollte". Den Namen des Unruhestifters
mochten jedoch weder der
Trainer noch die Vorstandsmitglieder
Preisgeben. Der „Fall" wird die Verantwortlichen
der ESG in den kommenden
Tagen beschäftigen, und offensichtlich
ist man entschlossen, „reinen Tisch" zu
machen.
Wie in einem Teil unserer Ausgabe
bereits berichtet, überrumpelte die ESG
- ohne den unter seiner Darminfektion
leidenden Lemanczyk — die Nordhorner
mit ihren skandinavischen Stars Ekholm
und Stenfors im ersten Drittel mit 4:0,
hatte im Mittel- und anfangs des
Schlußdrittels eine leichte Flaute, nahm
dann aber das Heft wieder in die Hand,
so daß aus dem 7:4 (43. Minute)
schließlich noch ein 13:4 wurde. Wunderkerzen
und Jubelstürme der 2 500
Fans begleiteten optisch und akustisch
den Erfolgsweg bis zur Schlußsirene,
die der hervorragende Torwart Eichler
benommen auf dem Eis liegend erlebte.
Torgier war brutal in ihn hineingefahren.
Eine alte Schulterverletzung brach
wieder auf, aber der kleine Mann mit
dem großen Kämpferherz war schnell
wieder auf den Beinen.,
Schiedrichter Wittke aus Dortmund,
der nach einer 18jährigen Laufbahn in
Kassel sein 750. Spiel leitete und sein
Bochumer Kollege Willitek verhängten
insgesamt 20 Strafminuten gegen die
ESG und 28 für Nordhorn, dazu für die
Gäste noch dreimal zehn Minuten. Beim
Stand von 11:4 hockten diese „Zeitsträflinge"
mit zwei Mannschaftskamersden
zu fünft (!) auf dem Armsünderbänkchen.
Torfolge:
1:0 Wanner (6. Spielminute/
Zuspiel von Jones);
2:0 Kouba (7./
Spreigl, Gehrmann);
3:0 Kouba
(11./Forster);
4:0 Jones (13./Köstler). -
4:1 Reuter (23.);
5:1 Oiejnik (28./Wanner,
Jones);
6:1 Spreigl (29./Kouba);
6:2 Ekholm (35.);
7:2 Wanner (36./JOnes);
7:3 Ekholm (40.). -
7:4 Ekholm
(43.);
8:4 Saarnio (45./Jones);
9:4 Jones
(47.);
10:4 Köstler (48./Forster,
Spreigl);
11:4 Jones (53., Alleingang);
12:4 Wanner (55./Saarnio, Jones);
13:4
Köstler (60./Jones Nominikat).
.
Die ESG-Aufstellung: Eichler. Weiß -
Sssrnio, Nominikat - Forster, Gehrmann
- Nierich, Casselmann — Oiejnik,
Jones. Wanner - Kouba. Spreigl, Köstler
- Umbach, Thomas, Fritsch.
Quelle: HNA