Sa. 12.12.1981 - 20:00 Uhr ESG Kassel - Grefrather EC 15:4 (2:1/8:1/5:2): Unterschied zwischen den Versionen
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Version vom 7. Januar 2017, 22:10 Uhr
1500 Zuschauer in der Eishalle
waren aus dem Häuschen, weideten
sich an der Torflut, skandierten immer
wieder die Namen ihrer. Lieblinge. Mit
begeisterndem Offensiv-Eishockey
brachten die Kufencracks der ESG spätestens
ab dem Mitteldrittel bei den
Fans das Eis zum Schmelzen. Die 15:4
(2:1, 8:1, 5:2)-Torlawine, unter der
sich am Ende der der Verzweiflung und
Resignation nahe Grefrather EC begraben
sah, festigt auf Platz zwei die Verfolgerrolle
der Kasseler gegenüber dem
Herner EC, der 24 Stunden zuvor auf
eigenem Eis doch erhebliche Mühe hatte,
den Neußer SC mit 9:6 niederzuhalten.
Nur ESG-Trainer Toni Waldmann teilte
den Enthusiasmus der Fans nicht so
ganz, hatte dabei freilich mehr die Saisonperspektive
im Blick. „Wir sind gerade
erst dabei, uns aus der Talsohle
zu lösen", stapelte der Coach offenbar
bewußt etwas tief, um sein Team nicht
schon in dieser Meisterschaftsphase unumschränkt
auf den Favoritenschild heben
zu lassen. Dabei prophezeit selbst
der Toni dem schärfsten' Rivalen aus
dem Kohlenpott mit seinem Vorsprung
von zwei Trainingsmonaten ein „unausweichliches
Leistungstief im Januar und
Februar" und hebt damit die Erwartungsschwelle
beim „Fußvolk" an.
Verhehlen konnten indes auch Waldmann
und seine Vorstandscrew satte
Genugtuung nach dem 15:4 nicht. Mit
ihren Transfers haben sie zweifellos in
den Glückstopf gegriffen. Die Neuen,
der Kanadier Bob Jones und der Finne
Rauno Saarnio, entpuppten sich als
Volltreffer, die der Mannschaft zusammen
mit Peter Olejnik neues Profil geben.
Die drei buchten allein 12 der 15
Treffer auf ihrem Konto auf, ein Einstand
nach Maß. von dem auch durch erklärliche
Anpassungsschwierigkeiten von
Saarnio und Jones im Anfangsdrittel
(nur 2:1!) kein Jota abzustreichen ist.
Dagegen hatte Toni Waldmann an dem
erklärten Publikumsliebling Peter Kouba
mancherlei auszusetzen: „Diesmal
hat er nur 50 Prozent seines wahren
Leistungsvermögens gebracht, zuviel
auf eigene Faust unternommen, sich zu
selten der Mannschaft angepaßt."
Die durch strikte Defensive das erste
Drittel ohne größeren Schaden überstehenden,
aber dann wie erwartet zusammenklappenden
Grefrather, deren gewiß
nicht schlechter kanadischer Torwart
Locicero nach dem 1:6 (durch einen
„Bauerntrick" von Olejnik) entnervt
vom Eis fuhr und Laaks Platz machte,
konnten den Beobachter dauern. Gegenüber
der Truppe vom Niederrhein, die
nicht zuletzt auch ihrem hohen Durchschnittsalter
Tribut zollte, war die
selbst ersatzgeschwächte ESG noch
opulent besetzt. Zwei Angriffsreihen,
aber nur drei Verteidiger hatte der Tabellen-
Drittletzte mitgebracht, und zu
allem Überfluß brach sich fünf Minuten
vor der Schlußsirene Feyen, wie später
im Krankenhaus diagnostiziert wurde,
das Schienbein!
Ulrich Fuhrmann
ESG: Weiß (Schurian) - Saarnio, Nierich
- Thomas, Nominikat - Casselmann
- Jones, Köstler, Olejnik - Kouba,
Spreigl, Lemanczyk.
Grefrath/ Locicero (Laaks) - Kramarezyk,
Haas - Feyen "-' Herrig,
Klähn, Ptennings - Klanten, Daigle.
Starclt^
Schiedsrichter: Gutscher/Trapp (Ludwigshafen).
Zuschauer: 1500.
Strafminuten: ESG 11 - Grefrath 11.
Torfolge:
1:0 (5.) Jones (Zuspiel
Saarnio-Köstler),
1:1 (13.) Klähn,
2:1
(18.) Saarnio (Jones),
3:1 (21.) Olejnik
(Köstler),
4:1 (23.) Kouba,
5:1 (24.) Lemanczyk
(Kouba),
6:1 (26.) Olejnik
Köstler,
7:1 (29.) Köstler Olejnik/Jones),
8:1 (39.) Saarnio (Jones/Olejnik),
8:2 (32.) Klanten (Daigle),
9:2 (37.)
Saarnio (Nierich/Kouba),
10:2 (39.) Jones
Nominikat),
11:2 (46.) Thomas
(Spreigl),
12:2 (47.) Köstler (Olejnik),
13:2 (49.) Jones (Olejnik),
14:2 (52.)
Kouba,
14:3 (53.) Daigle (Klanten),
14:4 (58.) Herrig (Starck),
15:4 (58.) Jones
Quelle: HNA