So. 04.01.1987 - 19:00 Uhr ESG Kassel - Duisburger SC 2:7 (0:3/0:2/2:2): Unterschied zwischen den Versionen

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'''ESG Kassel - Duisburger SC 2:7'''
'''2:7-Schlappe gegen Duisburg/ESG desolat - Endrundenplatz in Gefahr'''


Die Zweitliga-Eishockey-Cracks
Die Zweitliga-Eishockey-Cracks
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Strafminuten: ESG und DSC je 12.
Strafminuten: ESG und DSC je 12.


'''Eishockey / Jetzt regiert in Kassel der Rechenstift -
ESG steckt „in einem wahnsinnigen Tief"'''
Kassel. Nach der Schlußsirene begann
die Rechnerei. Wer denn nun,
bitte schön, mit wieviel Zählern und
wo exakt in der Tabelle der Zweiten
Eishockey-Bundesliga steht? Interpretationen
und Spekulationen
schössen nach der zweiten abgeschlossenen
Spielserie ins Kraut: Die
ESG, nach Minuspunkten Dritte,
nach Pluspunkten Vierte, aber der
Fünfte, meine Güte, ist ja auch schon
ganz nah dran.
Der passable Vorsprung gegenüber
den Verfolgern, wo ist er geblieben?
Weg ist er!
Trotz Zahlen, unter dem Strich
steht: Die ESG Kassel weiß derzeit
nicht genau, wo sie steht. Von der
Leistung her zumindest sind sie „in
einem wahnsinnigen Tief", sagt Trainer
Tore Hedwall. Die 2:7 (0:3, 0:2,
2:2)-Heimniederlage gegen Duisburg
offenbarte dies mit absoluter Deutlichkeit.
Die jüngste Bilanz sieht die Kasseler
dicht an dicht mit vier Mitkonkurrenten,
die allesamt auf drei begehrte
Plätze in der Aufstiegsrunde
hoffen. Die Perspektiven sind dabei
für den am Freitag beginnenden Endspurt
des Quartetts Nauheim, Kassel,
Duisburg und Krefeld gleichermaßen
rosig: „Einer von uns wird.
wohl dran glauben müssen", meinte
DSC-Trainer Franz Winkler lächelnd.
Der Mann hat Humor...
In Kassel rechnen und bangen sie
urplötzlich. Dieses „Schaffen-wir'soder-
schaffen-wir's-nicht" ist ein für
die ESG ungewohnter Zustand, der
den Spielern mindestens genauso zu
schaffen macht, wie die 14tägige Störung
im Trainingsrhythmus wegen
der Weihnachtsferien und der damit
verbundenen ausgeweiteten Laufzeiten
für Kunden der Eissporftialle.
Heraus kommen dann solche Spiele
wie gegen Duisburg: Nichts zu gewinnen,
aber viel zu verlieren. Neben
zwei Minuspunkten beklagte die
Hedwall-Truppe nämlich noch zwei
Verletzte: Neumann blieb wegen einer
Leistenzerrung gleich auf der
Bank, Prokös zog sich im Schlußdrittel
eine schwere Rippenprellung zu.
Doch von einer Spitzentruppe muß
verlangt werden können, daß sie solche
Widrigkeiten und auch die „eigene Nervosität", die
Hedwall als Folgeerscheinung der beiden Niederlagen
befürchtet, in den Griif bekommt. Er, so fühlt er mit
seinem Leuten mit, sei „noch vor drei Jahren", also in
den Anfangszeiten seines Trainerdaseins, in solch' einer
Situation „reii für die Nervenklinik" gewesen.
Mit Verlaub gesagt: Nerven hat das Zuschauen bei
der Duisburg-Partie ebenfalls gekostet. Reichlich sogar.
Mitzubekommen, wie die ESG hilflos und kraftlos den
Duisburgern auf den Leim ging. 60 Minuten zu verfolgen,
wie die Blau-Weißen ausgekontert und zum Schluß
sogar ohnmächtig auf dem Eis ohne bleibenden Erfolg
kurvten (sieht man einmal vom dem Penalty-Tor durch
Prokös und dem Forster zuerkannten Eigentor Thiels
ab) - viele Zuschauer zogen den vorzeitigen Abbruch
des Besuchs vor.
Der schwedische Trainer sagt, er bleibe in solchen
Momenten „cool". Nach außen hin zumindest. Aber
mitansehen zu müssen, wie das eigene Trainerwerk ins
Wanken gerät, ist beileibe keine Annehmlichkeit. Doch,
was hilft's: „Cool bleiben" ist die treffende Empfehlung
für seine Spieler. Denn noch können sie sie aus eigener
Kraft schaffen: Die Teilnahme an der Aufstiegsrunde.
Torfolge:
0:1 (4.) Jobczyk<br>
0:2 (9.) Kolbe (Hoja)<br>
0:3 (13.) Hoja (Neurath)<br>
0:4 (27.) Loveday<br>
0:5 (40.)Jobczyk (Loveday)<br>
0:6 (45.) Jobczyk (Vermühlen)<br>
1:6 (46.) Prokes<br>
1:7 (51.) Jobczyk<br>
2:7 (52.) Forster<br>
Zuschauer: 2 500
Strafzeiten: ESG 12, Duisburg 12


'''Quelle: HNA'''
'''Quelle: HNA'''


[[Kategorie: Duisburg]] [[Kategorie: 4. Januar]]
[[Kategorie: Duisburg]] [[Kategorie: 4. Januar]]

Version vom 26. Dezember 2017, 18:47 Uhr

2:7-Schlappe gegen Duisburg/ESG desolat - Endrundenplatz in Gefahr

Die Zweitliga-Eishockey-Cracks der ESG Kassel sind auf dem besten Weg, sich um Kopf und Kragen zu spielen und den fast sicher scheinenden Platz in der Bundesliga Aufstiegsrunde einzubüßen. Zwei Tage nach der 3:11-Packung beim EC Bad Nauheim setzte es gestern abend vor 2 500 Zuschauern auch in heimischer Halle abermals gegen einen direkten Mitkonkurrenten, den Duisburger SC, eine 2:7 (0:3, 0:2, 2:2)-Schlappe, die erste Saison-Niederlage überhaupt gegen den DSC. Der Vorsprung gegenüber den Mitbewerbern um die Plätze zwei bis vier ist damit aufgezehrt. Die Hedwall-Schützlinge erlebten ihr blaues Wunder bereits im Anfangsdrittel, als die Rheinländer nach 13 Minuten mit drei Treffern eine Art Vorentscheidung herbeigeführt hatten. Dabei stach besonders das ungestüme, planlose Anrennen der Kasseler ins Auge, während der DSC schulbuchmäßig konterte und mit äußerster Konsequenz seine Torchancen nutzte. Begünstigt wurden die Duisburger dabei von der rätselhaften Formschwäche Jiri Novaks im ESG-Tor, der bei allen drei Treffern von Jobczyk (4,/Schlagschuß), Kolbe (9./Hoja) und Hoja (13./Neurath) eine denkbar unglückliche Figur abgab. Nach einem gellenden Pfeifkonzert der von der desolaten Vorstellung maßlos enttäuschten Fans zum Drittelende kehrte Novak im Mittelabschnitt nicht mehr aufs Eis zurück. Ersatzmann Eichler, wiewohl schließlich noch bester ESGer, sah sich ebenso hilflos Duisburger Konterattacken ausgesetzt, die durch den Kanadier Loveday (27.) und den Polen Jobczyk (40.) in Gemeinschaftsproduktion mit Loveday zum deprimierenden O:5-Zwischenstand führten. Wie konzeptionslos die Hedwall Truppe agierte, untermauern ihre beiden einzigen Treffer, die nicht aus spielerischen Aktionen resultierten. Zunächst verwandelte Prokeä einen Penalty (46.), und schließlich schob sich Duisburgs Tormann Thiel nach einer von Förster ausgehenden Aktion den von der Bande zurückprallenden Puck mit den Schonern selbst ins Netz. Vorausgegangen waren jeweils die DSC-Tore Nummer sechs (45.) und sieben (51.) durch den überragenden Jobczyk, zunächst im Alleingang, dann auf Vorarbeit von Loveday bei DSC-Übermachtspiel. Strafminuten: ESG und DSC je 12.


Eishockey / Jetzt regiert in Kassel der Rechenstift -

ESG steckt „in einem wahnsinnigen Tief"

Kassel. Nach der Schlußsirene begann die Rechnerei. Wer denn nun, bitte schön, mit wieviel Zählern und wo exakt in der Tabelle der Zweiten Eishockey-Bundesliga steht? Interpretationen und Spekulationen schössen nach der zweiten abgeschlossenen Spielserie ins Kraut: Die ESG, nach Minuspunkten Dritte, nach Pluspunkten Vierte, aber der Fünfte, meine Güte, ist ja auch schon ganz nah dran. Der passable Vorsprung gegenüber den Verfolgern, wo ist er geblieben? Weg ist er! Trotz Zahlen, unter dem Strich steht: Die ESG Kassel weiß derzeit nicht genau, wo sie steht. Von der Leistung her zumindest sind sie „in einem wahnsinnigen Tief", sagt Trainer Tore Hedwall. Die 2:7 (0:3, 0:2, 2:2)-Heimniederlage gegen Duisburg offenbarte dies mit absoluter Deutlichkeit. Die jüngste Bilanz sieht die Kasseler dicht an dicht mit vier Mitkonkurrenten, die allesamt auf drei begehrte Plätze in der Aufstiegsrunde hoffen. Die Perspektiven sind dabei für den am Freitag beginnenden Endspurt des Quartetts Nauheim, Kassel, Duisburg und Krefeld gleichermaßen rosig: „Einer von uns wird. wohl dran glauben müssen", meinte DSC-Trainer Franz Winkler lächelnd. Der Mann hat Humor... In Kassel rechnen und bangen sie urplötzlich. Dieses „Schaffen-wir'soder- schaffen-wir's-nicht" ist ein für die ESG ungewohnter Zustand, der den Spielern mindestens genauso zu schaffen macht, wie die 14tägige Störung im Trainingsrhythmus wegen der Weihnachtsferien und der damit verbundenen ausgeweiteten Laufzeiten für Kunden der Eissporftialle. Heraus kommen dann solche Spiele wie gegen Duisburg: Nichts zu gewinnen, aber viel zu verlieren. Neben zwei Minuspunkten beklagte die Hedwall-Truppe nämlich noch zwei Verletzte: Neumann blieb wegen einer Leistenzerrung gleich auf der Bank, Prokös zog sich im Schlußdrittel eine schwere Rippenprellung zu. Doch von einer Spitzentruppe muß verlangt werden können, daß sie solche Widrigkeiten und auch die „eigene Nervosität", die Hedwall als Folgeerscheinung der beiden Niederlagen befürchtet, in den Griif bekommt. Er, so fühlt er mit seinem Leuten mit, sei „noch vor drei Jahren", also in den Anfangszeiten seines Trainerdaseins, in solch' einer Situation „reii für die Nervenklinik" gewesen. Mit Verlaub gesagt: Nerven hat das Zuschauen bei der Duisburg-Partie ebenfalls gekostet. Reichlich sogar. Mitzubekommen, wie die ESG hilflos und kraftlos den Duisburgern auf den Leim ging. 60 Minuten zu verfolgen, wie die Blau-Weißen ausgekontert und zum Schluß sogar ohnmächtig auf dem Eis ohne bleibenden Erfolg kurvten (sieht man einmal vom dem Penalty-Tor durch Prokös und dem Forster zuerkannten Eigentor Thiels ab) - viele Zuschauer zogen den vorzeitigen Abbruch des Besuchs vor. Der schwedische Trainer sagt, er bleibe in solchen Momenten „cool". Nach außen hin zumindest. Aber mitansehen zu müssen, wie das eigene Trainerwerk ins Wanken gerät, ist beileibe keine Annehmlichkeit. Doch, was hilft's: „Cool bleiben" ist die treffende Empfehlung für seine Spieler. Denn noch können sie sie aus eigener Kraft schaffen: Die Teilnahme an der Aufstiegsrunde.


Torfolge: 0:1 (4.) Jobczyk
0:2 (9.) Kolbe (Hoja)
0:3 (13.) Hoja (Neurath)
0:4 (27.) Loveday
0:5 (40.)Jobczyk (Loveday)
0:6 (45.) Jobczyk (Vermühlen)
1:6 (46.) Prokes
1:7 (51.) Jobczyk
2:7 (52.) Forster

Zuschauer: 2 500

Strafzeiten: ESG 12, Duisburg 12

Quelle: HNA