So. 28.03.2005 - 14:30 Uhr Kassel Huskies - Grizzly Adams Wolfsburg 1:4 (0:0/0:1/1:3): Unterschied zwischen den Versionen

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Version vom 5. Juni 2018, 19:22 Uhr

Rettung verpasst, jetzt ins Endspiel
Auf eine lange, harte Serie waren sie vorbereitet. Doch dass die Entscheidung über den Klassenerhalt in der Deutschen Eishockey-Liga tatsächlich erst am Mittwoch ab 19.30 Uhr im ultimativen siebten Abstiegsrundenspiel fallen wird, das reißt die Kassel Huskies und ihre Anhänger aus allen Träumen. So nahe schon waren sie dran am Erreichen des Minimalziels nach ihrem 2:0-Erfolg vom Samstag (Bericht: nächste Seite). Doch dem ersten Auswärtssieg dieser Serie folgte gestern beim 1:4 (0:0, 0:1, 1:3) auch die erste Heimpleite der Playdowns. „Unsere treuen Fans haben schon so viel Geld und Nerven in Wolfsburg gelassen, noch einmal dürfen wir ihnen das nicht zumuten", sagte Trainer Mokros am Samstagabend. Doch im sechsten Duell waren es gestern nicht die Huskies, die Akzente setzten. Nein, mit dem Rücken zur Wand gaben die Grizzlys im Überlebenskampf alles und drängten die Gastgeber erneut in die Defensive. Nun waren sie die konzentriertere, energischere Mannschaft und verschafften sich mit harter Körperarbeit Raum auf dem Eis. Und sorgten früh für Schrecksekunden im Kasseler Lager. Schon nach 72 Sekunden humpelte Sven Valenti nach einem SchlagschussTreffer von Simon mit Verdacht auf Fußbruch verletzt vom Eis, nach gut fünf Minuten folgte ihm auch noch Martin Sychra auf einer Trage. Der Stürmer kam nach kurzer Bewusstlosigkeit mit einer schweren Gehirnerschütterung in ein Krankenhaus, und erst das Video entlarvte Widersacher Lars Brüggemann als brutalen, aber ungestraften Übeltäter (Bericht unten). Auf dem Eis indes ging der offene, beinharte Schlagabtausch weiter. Besonders im Blickpunkt standen Schiri Awizus mit vielen fragwürdigen Entscheidungen auf beiden Seiten und der Held von Wolfsburg: Joaquin Gage, der Huskies-Torwart mit den tausend Armen. Unglaublich, was er wieder leistete. Doch als sein Fanghandschuh dann doch einmal zu spät in die Hö- he zuckte, war auch schon die Vorentscheidung gefallen. Pavlikovsky hatte von der Blauen Linie vehement in den rechten Giebel getroffen. 0:1 nach gut 28 Minuten - genau zur selben Zeit hatten auch die Kasseler am Samstag ihre Führung erzielt. Und genau wie zwei Tage zuvor zeigte die Heimmannschaft nun Nerven. Immer schwerer wurden die Beine der Huskies, immer unpräziser und druckloser ihr Spiel. Nach 43 Minuten stocherte Paepke den Puck zum 0:2 über die Linie, nachdem er zuvor Gage mit einem Schlittschuh am Kopf getroffen hatte. Stephan Retzers Distanzschuss zum Hoffnung weckenden 1:2 (49.) konterte Musial schon 96 Sekunden später mit dem 1:3. In Überzahl, denn David Gosselin hatte sich mit einem Ellenbogencheck gegen Zurek eine Spieldauerstrafe eingefangen. Simon sorgte Sekunden vor dem Ende mit dem 1:4 ins verwaiste Kasseler Tor für den Schlusspunkt. Und für Ernüchterung bei den Kasselern: „Wir haben einfach zu viele Strafen kassiert", befand Ted Drury, und Stephan Retzer gestand ein: „Wir waren heute viel nervö- ser als am Samstag." Eine Tatsache, aus der die Huskies aber sogleich auch wieder Zuversicht schöpfen: „Der entscheidende Sieg ist der Schwerste. Wir haben die erste Chance verpasst. Mehr nicht. Und eine bleibt noch", blickt Joaquin Gage schon wieder nach vorn. Die simpelste Formel für das, was die Wolfsburger nun am Mittwoch im Endspiel daheim erwartet, formulierte ihr Trainer Bob Leslie: „Gage ist gut, Kassel ist immer gefährlich, und wir müssen in Spiel sieben auf alles gefasst sein."

Quelle: HNA


Kassel Huskies - Grizzly Adams Wolfsburg 1:4 (0:0/0:1/1:3)
0:1 (28:16) R. Pavlikovsky
0:2 (42:12) C. Paepke (T. Samendinger)
1:2 (48:33) S. Retzer (G. Acker, C. Hommel)
1:3 (50:09) D. Musial (R. Pavlikovsky, X. Delisle - 5:4)
1:4 (59:29) T. Simon (D. Clarke)


Zuschauer: 5429

Schiedsrichter: Awizus