Fr. 01.04.1988 - 19:30 Uhr EC Kassel - EC Hedos München 6:6 (3:1/2:2/1:3): Unterschied zwischen den Versionen

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Version vom 2. August 2019, 08:22 Uhr

Das Finale auf eigenem Eis wurde zum Spiegelbild der am Ostermontag um 19.30 Uhr mit dem Gastspiel in Essen ausklingenden Kasseler Eishokkey-Saison: Beim 6:6 (3:1, 2:2, 1:3) gegen Hedos München begeisterten die nordhessischen Puckjäger ihre mehr als 2200 Anhänger eine gute halbe Stunde lang mit bundesliga-reifem Angriffswirbel und wunderschönen Toren, verabschiedeten sich nach 5:1-Führung (I) aber mit eklatanten Abwehrschwächen und einem am Ende unnötigen Punktverlust. Das Team zeigte damit exakt jene Stärken, aber auch jene Schwä- chen, die die ZweitbundesligaSerie 87/88 geprägt hatten. „Energie und Wille der Mannschaft sind unwahrscheinlich", schrieb Trainer Tore Hedwall seinen Schützlingen korrekterweise ins Stammbuch, „aber nach so langer Saison mit einem kleinen Kader ist jetzt schlichtweg die Substanz weg." Damit erklärte er die Unzulänglichkeiten im Defensivverhalten, die - und das ließ der schwedische Sportlehrer wohlwollend weg - wie schon in der gesamten Saison auch diesmal ein besseres Resultat verhinderten. Meyer, Brown, Morton, Thurston, Pflügl und Kolodziejczak hatten mit ihren Treffern die Ausgeglichenheit der Hedwall-Truppe im Sturmspiel demonstriert; auf der Gegenseite aber zweimal Betz, Kislinger, MacLeod, Heidt und Mitterfellner die Anfälligkeit der Hintermannschaft (trotz des famosen Torstehers Thiel) bewiesen. „Da hat man das Spiel so im Sack und kassiert dann noch so dumme Tore", schüttelte Shane Tarves den Kopf nach einer Leistung, wie sie auch für ihn symptomatisch war in der Serie 87/88. Kämpferisch vollauf überzeugend, quirlig und laufstark wie in besten Zeiten - aber einmal mehr auch enttäuschend im Verwerten klarster Chancen. „Zum erstenmal in meinem Leben habe ich am Saisonende mehr Beihilfen zu Buche stehen als Treffer", rauft sich Tarves eine Woche vor seinem 34. Geburtstag die Haare. „Eine Saison will ich noch spielen und nochmal so richtig ins Schwarze treffen", setzt er sich nach acht Jahren an der Fulda noch einmal ein hochgestecktes Ziel. Doch wo Shane Tarves die vielen Tore schießen wird steht ebenso in den Sternen wie die Zukunft des Kasseler Eishockeys überhaupt. Getrost darf man davon ausgehen, daß vom EC-Jahrgang 87/88 - wenn es überhaupt weitergeht beim hiesigen Klub - kaum ein Spieler übrigbleiben wird für die neue Saison. Beppi Preuß ließ sich unmittelbar nach Spielschluß die ab Dienstag gültige Wechsel-Freigabe in den Spielerpaß eintragen, Matthias Wurtinger liebäugelt mit dem Kölner Raum, wohin seine Freundin zum Studium gehen wird. „Mal sehen, wer von den erfahrenen Spielern hierbleibt," hat der lange Lauterbacher seine endgültige Entscheidung noch nicht getroffen. Denn „nur von Routiniers wie Glynne, Meyer oder Vorlicek kann ich etwas lernen". Und gerade mit dem Namen Elias Vorlicek verbinden sich nun im nordhessischen Eishokkey viele Hoffnungen. Bis Ende April muß „Elli" wissen, ob und wie es beim ECK weitergeht, dann will er sich entscheiden. Spielt er noch ein Jahr, wird er Spielertrainer oder steigt er vollends um auf den Trainerjob? Fragen über Fragen - sie stehen stellvertretend für die scheidende Truppe, in der wohl jeder seine Zukunft neu plant. Aber dennoch gab die FreitagPartie nach minutenlanger Würdigung der erfolgreichen Arbeit des scheidenden Trainers Tore Hedwall durch Vorstand, Betreuer, Fans und Spieler bei einer umjubelten Ehrenrunde, auch klare Fingerzeige auf eine mögliche Zukunft des Kasseler Eishockeys. Auf dem Eis hat das junge Eigengewächs Ralf Kubiak (u. a. mit feinem Steilpaß zum 4:1) „seine Chance gut genutzt" (Hedwall), auf der Tribüne hat man lange nicht mehr soviele ehemalige Kasseler Spieler gesehen. Ob Bartetzko, Fritsch, Umbach oder der im vergangenen Sommer so sang-, klang- und vor allem anstandslos geschaßte Herbert Heinrich die Namen der Zukunft sind...?

Quelle: HNA