Di. 30.03.2005 - 19:30 Uhr Grizzly Adams Wolfsburg - Kassel Huskies 3:2 (1:1/2:0/0:1): Unterschied zwischen den Versionen

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Version vom 17. September 2019, 20:03 Uhr

Um 21:40 Uhr war alles vorbei.

Elf Jahre lang haben sie in EishockeyDeutschland für Furore gesorgt, gestern um 21.40 Uhr war die Ära der Kassel Huskies in der DEL sportlich beendet. Trotz eines schier unglaublichen Kraftaktes mit einem Sturmlauf in den Schlussminuten gelang einem Torwart, fünf Verteidigern und neun Stürmern das erhoffte Wunder von Wolfsburg nicht. Während die enthusiastischen EHC-Fans den Klassiker anstimmten von den Grizzlys, die niemals aufgeben, und lauthals eine neue Halle forderten, ereilte die Schlittenhunde eine besondere Ironie des Schicksals: Trotz ihrer besten Saisonleistung im gelben Eispalast unterlagen sie im ultimativen siebten Abstiegsrunden-Duell mit 2:3 (1:1, 0:2, 0:1). Ein Aus, das buchstäblich erst mit dem letzten Schuss besiegelt war. Denn erst als Nick Schultz' Schlagschuss 16 Sekunden vor Ultimo um Wimpernbreite am Tor vorbeisauste, stand der Wolfsburger Klassenerhalt fest. Vorerst. Denn noch immer schwebt über den Niedersachsen das Damoklesschwert einer Lizenzverweigerung wegen ihrer DEL-untauglichen Halle. Davon könnten die Huskies im Frühsommer profitieren. Doch zunächst gaben sie wirklich alles für den sportlichen Klassenerhalt. Mit nur drei Blöcken stemmten sie sich der Wolfsburger Anfangsoffensive entgegen. Und hätten Peter Abstreiter nach couragiertem Konter (2. Minute), Swanson per Nachschuss (4.) und Corso nicht den Kasten um wenige Zentimeter verfehlt, die Huskies wären früh in Führung gegangen. Nach neun Minuten aber jubelten doch die Gastgeber. Karabins Angriff konnte Gage noch stoppen, gegen Cierniks Nachschuss aber kam er zu spät. Ein früher Treffer, doch er warf die Gäste nicht aus der Bahn. Konsequent blieben sie ihrer taktischen Marschroute treu, ließen die Wolfsburger kaum in Schwung kommen und wurden prompt belohnt: Beim zweiten Überzahlspiel zog Schultz vehement an der blauen Linie ab, und im Nachsetzen erzielte Brian Swanson das 1:1 (12.). Fortan waren die Kasseler die dominierende Mannschaft und gaben das Tempo vor. Selbst zwei Strafzeiten gegen Tobi Abstreiter und Acker, die der anstelle des Berliners Dahle aufgebotene Referee Chvatal aussprach, brachten die Huskies nicht in Gefahr. Allein ein Manko blieb auch im 59. und letzten Saisonspiel: Die schlechte Chancenverwertung. Laflamme nach feinem Konter (21.), Swanson und Greig aus spitzen Winkeln (beide 23.) - dreimal lag der dritte Treff er in der Luft. Doch er fiel - wie ein Blitz aus heiterem Himmel - auf der anderen Seite. Urplötzlich war Wolfsburgs Paradereihe zur Stelle und erzielte durch Kapitän Karabin aus dem Hinterhalt (25.) nicht nur das 2:1, sondern ganze 133 Sekunden später auch noch das 3:1 - wieder im Nachschuss. Diesmal reagierte Ciernik schneller als die Kasseler Deckung. Ein Doppelschlag, den die Kasseler auch noch wegsteckten. So weit die Füße trugen, warfen sie nun alles nach vorn und schnürten den EHC im eigenen Drittel ein. Doch ihrem Kraftakt blieb das Happy End versagt. Kapitän Tobi Abstreiter erzielte nach 42 Minuten zwar noch den 2:3-Anschluss, trotz guter Chancen aber gelang der verdiente Ausgleich nicht mehr in diesem fairen Duell, in dem sogar Wolfsburgs Verteidiger Brüggemann nach seinem rüden Foul am Montag gegen Husky Sychra mitspielen durfte. Er wurde von der DEL nicht gesperrt Die aberwitzige Begründung: Der Wolfsburger habe den Kasseler nur geschubst, und Sychra sei gegen das Knie von Gegenspieler Simon geprallt

Quelle: HNA

Grizzly Adams Wolfsburg - Kassel Huskies 3:2 (1:1/2:0/0:1)
1:0 (08:10) I. Ciernik (J. Zurek, L. Karabin)
1:1 (11:39) B. Swanson (N. Schultz, D. Corso - 5:4)
2:1 (24:37) L. Karabin (J. Zurek, I. Ciernik)
3:1 (26:50) I. Ciernik (J. Zurek, L. Karabin - 5:4)
3:2 (41:30) T. Abstreiter (P. Abstreiter, S. Retzer)


Zuschauer: 2700

Schiedsrichter: Chvatal