Di. 25.03.2003 - 19:30 Uhr Kölner Haie - Kassel Huskies 5:1 (3:0/1:1/1:0): Unterschied zwischen den Versionen

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Version vom 27. Dezember 2019, 12:07 Uhr

In zehn Minuten alles verloren

Der Bart kann ab, die Saison ist zu Ende. Im entscheidenden siebten Spiel des Playoff-Viertelfinals in der Deutschen Eishockey-Liga waren die Kassel Huskies gestern Abend ohne jede Chance und unterlagen bei den Kölner Haien mit 1:5 (0:3, 1:1, 0:1). Der Titelverteidiger trifft nach dem vierten Sieg nun auf die Mannheimer Adler. Es sollte der letzte, der ganz große Kampf werden. Der Versuch, den Riesen vom Rhein ins Wanken zu bringen. Stattdessen wurden die Huskies von der Stärke des Favoriten erdrückt. Die mit so großer Spannung erwartete Partie war bereits entschieden, noch ehe das Auftaktdrittel beendet war. Die Dramaturgie der ersten zwölf Minuten in der Köln-arena trug die Züge einer Tragödie. Für die Huskies lief alles schief, was schief laufen kann: Ein frühes Gegentor, ein zweiter Treffer in Unterzahl, eine verpasste Riesenchance, und als Krönung ein Gegentor bei personeller Überzahl - schlimmer konnte es wirklich nicht kommen. Gerade 65 Sekunden waren gespielt, da landete der Puck erstmals hinter Torhüter Rieh Parent. Wahlberg klärte nicht energisch genug, Elick schoss von der blauen Linie, Leahy fälschte ab - das 1:0. Kann ein Spiel schlechter beginnen? Es kann! Der Beweis folgte ganze drei Minuten später. Nur elf Sekunden benötigten die Haie, um ihre erste Überzahl mit dem 2:0 abzuschließen. Mirko Lüdemann verwandelte am kurzen Pfosten. „Jetzt geht's los, wir sind nicht mehr aufzuhalten", dröhnte es danach aus den Lautsprechern der Arena. Vielleicht wäre es noch möglich gewesen. In der siebten Minute schnappte sich Teljukin von der Strafbank kommend den Puck, stürmte aufs Kölner Tor zu, scheiterte aber an Chris Rogles. Und Robitaille brachte den Nachschuss nicht an dem am Boden liegenden Goalie vorbei. Stattdessen kam bereits in der zwölften Minute der nächste Schock. Die Huskies hatten Überzahl, doch Robitaille verlor an der blauen Linie den Puck. Tino Boos zog auf und davon, vollendete zum 3:0 und sorgte frühzeitig für die Entscheidung. Denn es gab kaum Zweifel, dass die Kölner sich diese Führung noch nehmen lassen würden. Auch, wenn das zweite Drittel für die Gäste denkbar gut begann. Nedved scheiterte zunächst noch freistehend an Rogles, doch in der 22. Minute hatten die Huskies endlich ihrTor. Pat Mikesch stocherte den Puck bei Überzahl am kurzen Pfosten in die Maschen. Hoffnung? Keine Hoffnung. Ganze 30 Sekunden später machte Thomas Daffner der eventuellen Aufholjagd ein schnelles Ende. Im Kölner Drittel leistete sich der Stürmer ein Foul mit hohem Stock an Pasco und kassierte fünf Minuten und eine Spieldauer- Strafe. Die Härte der Entscheidung überraschte zwar selbst die Kölner Anhänger, doch klar war auch, dass Daffners Foul in dieser Situation völlig überflüssig war. Und natürlich wurde es schnell bestraft. Wieder traf Mirko Lüdemann für die Haie (23.). Danach ging es für die Huskies nur noch darum, sich mit Anstand zu verabschieden und die Niederlage in Grenzen zu halten. Leahy sorgte zu Beginn des Schlussabschnittes für den Endstand. Um 21.43 Uhr war die Saison beendet. Es durfte rasiert werden.


Kölner Haie - Kassel Huskies 5:1 (3:0/1:1/1:0)
1:0 (01:05) Tim Leahy (Boos/Peacock)
2:0 (04:26) Mirko Lüdemann (Hicks/Schlegel) 5-4
3:0 (11:01) Tino Boos (Lewandowski/Schlegel) 4-5
3:1 (21:22) Pat Mikesch (Robitaille/Nedved) 5-4
4:1 (22:34) Mirko Lüdemann (Norris/Hicks) 5-4
5:1 (40:43) Tim Leahy (Hicks)



Zuschauer: 10.004

Schiedsrichter: Müller

Strafminuten: Köln 14, Kassel 19 + Spieldauer Daffner.