Fr. 01.10.1982 - 20:15 Uhr ESG Kassel - BFC Berlin 7:11 (1:4/4:3/2:4): Unterschied zwischen den Versionen

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Version vom 24. Mai 2020, 16:35 Uhr

Die ESG tauchte ihre Fans am Wochenende in Wechselbäder. Am Freitagabend erlebten 1700 enttäuschte Zuschauer, deren nicht kleinster Teil schon lange vor der Schlußsirene fluchtartig die Eissporthalle verließ, eine 7:11 (1:4,4:3,2:4)-Niederlage gegen den BFC Preußen Berlin. 24 Stunden später langten die Kasseler Kufen-Cracks beim EC Grefrath mit einem9:l (2:0,4:1,3:0)-Sieg selbst ganz schön hin. Noch nie in dieser Saison waren der neuformierten ESG-Truppe die gegenwärtigen Grenzen so deutlich aufgesteckt worden wie vom Berliner Spitzenreiter. Jorma Siitarinen, der finnische Trainer in Kasseler Diensten, flüchtete denn auch nicht in Beschönigungen, sondern fand für die Vorstellung nur eine Vokabel: „Eine Katastrophe". Die Adlerträger von der Spree exerzierten der ESG vor, wie klare Linie und Ordnung im Spiel, gepaart mit technischer und läuferischer Überlegenheit, zum Erfolg führen. Gegenüber den Spreeathenern nahmen sich die Hausherren wie ein „aufgescheuchter Hühnenhaufen" aus, mit eklatanten Fehlern in der Abwehr und völliger Bindungslosigkeit in den beiden Sturmreihen. Siitarinen nahm vor allem seine Gala-Reihe mit GrafCummins-Tarves aufs Korn: „Sie hat die meisten Tore kassiert." Wobei hinzuzufügen ist: Meistens dann, wenn in der Abwehr Heinrich auf dem Eis stand. Der lange Deggendorfer ist noch immer ein erheblicher Unsicherheitsfaktor. Bezeichnend, daß die ESG gleich im ersten Drittel entscheidend 0:4 in Rückstand geriet, obwohl der größte Teil der in einem Autobahnstau stekkengebliebenen Berliner praktisch ohne Einspielmöglichkeit ins Spiel mußte. Nur einmal, in der Endphase des Mitteldrittels, als die ESG in 1:35 Minuten von 2:6 auf 5:6 herankam, lief Preußen Gefahr, das Spiel noch aus der Hand zu geben. Gebannt wurde sie mit dem prompt 27 Sekunden vor Drittelende fallenden 5:7.

Torfolge:
0:1 Slanina (7.),
0:2, 0:3 Jaworowski (8./12.),
0:4 Lemanczyk (15.),
1:4 Cummins (16.),
2:4 Fröhlich (29.),
2:5 Slanina (32.),
2:6 Jaworowski (35.),
3:6 Nominikat (36.),
4:6 Cummins (37.),
5:6 Graf (38.),
5:7 Schirmer (40.),
5:8 Slanina (42.),
5:9 Jaworowski (46.),
5:10 Konecki (48.),
6:10 Tarves (52.),
7:10 Graf (53.),
7:11 Wanner (54.).


Quelle: HNA