Fr. 03.01.1986 - 20:00 Uhr ESG Kassel - EC Bad Nauheim 6:6 (3:1/1:2/2:3): Unterschied zwischen den Versionen

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[[Kategorie: 6 Tore VS-Bad Nauheim HR]]
[[Kategorie: 6 Gegentore VS-Bad Nauheim HR]]

Version vom 25. Mai 2020, 19:49 Uhr

Prokeš Debüt „durchwachsen" - ESG nach 4:1 nur 6:6

Erst gab's Blumen für Neuzugang Pavel Prokeš, dann eine leise Enttäuschung für die ESG und ihre 2 500 Fans: Das Kasseler Eishockey-Team mußte sich gegen seinen Gast Bad Nauheim mit einem 6:6 (3:1, 1:2, 2:3) begnügen. Somit erlitt die ESG nach drei Siegen gegen die Badestädter ihren ersten Punktverlust. So „durchwachsen" das Debüt für Prokeš im Kasseler Trikot verlief, so selten kam auch die gesamte ESG auf Hochtouren. Der Tschechoslowake pielte zu zaghaft, wurde allerdings von den Bad Nauheimern oft hart in die Mangel genommen. Bis zum 3:1 trumpften die Platzherren souverän auf, dann schlich sich der Schlendrian ein, und der Mannschaft mangelte es an Konzentration, sie spielte zu pomadig. Nauheim roch Lunte Nach ihrem zweiten Treffer rochen die Nauheimer plötzlich Lunte, lagen ihrerseits 5:4 in Führung, ehe die ESG noch einmal ihren wahren Kampfgeist zeigte und den Spieß zum 6:5 umdrehte. 37 Sekunden vor Schluß glich der Gast jedoch zum verdienten Remis aus, wobei der Kasseler Keeper keine gute Figur abgab. Bemerkenswert, daß die ESG drei ihrer ersten vier Treffer in Unterzahl erzielte. Trzecaks 2:1 bedeutete gleichzeitig das 100. Heimtor, und Koivunens 3:1 war der erste Saisontreffer des Finnen. Am Rande der Bande sah man den im letzten Spiel schwer verletzten Kasseler Stürmer O'Brien, dessen Einsatz noch zu gewagt schien. Somit fand Prokeš seinen Platz im ersten Sturm neben Trzecak und Slanina.

Enttäuschter Hedwall nach 6:6 gegen Nauheim - „So ein krummes Ding"

Von ULRICH FUHRMANN Kassel. Nun ja, ein mit Ach und Krach zusammengekratztes 6:6 (3:1, 1:2, 2:3) gegen einen personell ausgebluteten Gegner wie den EC Bad Nauheim erwärmt nicht eben die Herzen der erstaunlich geduldigen Fans. Und Tore Hedwall verbarg erst gar nicht seine Enttäuschung hinter vielen schönen Worten: „So ein krummes Ding zum Ausgleich 37 Sekunden vor Schluß darf einer Mannschaft unserer Qualität einfach nicht passieren." Trotzdem hatte der Trainer der Kasseler Puckjäger eine plausible Erklärung zur Hand: „Wir hatten in den letzten zehn Tagen bewußt das Training gedrosselt, weil wir in einer Phase angelangt sind, in der wir uns neu aufbauen müssen, um topfit in die Aufstiegsrunde zu gehen." Und vorsorglich stimmt der Schwede die Fans schon mal auf „die eine oder andere Niederlage" in den nächsten Spielen ein, ehe er ihnen in der entscheidenden 18-Spiele-Runde ab 14. Februar noch „viele schöne Erlebnisse" verheißt. Der Mann versteht sein Handwerk, im Trainermetier wie auch in der Außenwerbung, der Umgarnung des Königs Kunde. Gleichwohl, etwas engagierter hätten sich die 2 500 Zuschauer ihre Cracks schon gewünscht, allemal nach der souverän herausgespielten 3:1- Führung (ESG-Tore: Dvorak, Treczak, Koivunen). Schon danach schlichen sich Liederlichkeiten in der Deckungsarbeit und Konzentrationsmängel ein, alles in allem ließ „Bruder Leichtfuß" grüßen. Die überraschend couragierte, kampfstarke Nauheimer Rumpftruppe labte sich waidlich an solchen Offerten und kehrte vorübergehend einen 1:4-Rückstand (Slanina war erfolgreich) in eine 5:4-Führung um, ehe Langlois und Kolodziejczak mit ihren Treffern doch noch mal die Bremse lockerten und ihre Nebenleute mitrissen, um zumindest der drohenden Niederlage zu entgehen. Unterschlagen wir neben der mittelprächtigen ESG-Premiere des Exil-Tschechen Pavel Prokeä, der trotz seiner Schnelligkeit und Eleganz nach anderthalbjähriger Pause wird lernen müssen, sich im Zweikampf durchzubeißen, nicht den positiven Eindruck aus einem weniger attraktiven Spiel: zumindest ihr Powerplay haben die Hedwall- Schützlinge verbessert. Aus günstiger Position wurde nicht lange mit Schüssen gefakkelt. Das ansehnliche Resultat: die ersten vier Tore fielen aus Überzahlspiel. Doch, siehe oben, nach der 4:1-Führung war (fast) alles wieder vergessen.

Torfolge:
1:0 Dvorak (3., Trzecak- /Prokeš),
1:1 Gentes (8.),
2:1 Trzecak (9., Prokeš/Roedger),
3:1 Koivunen (13., Trzecak/Slalina),
4:1 Slalina (29., Dvorak/Trzecak),
4:2 Lochhead (32.),
4:3 Murray (38.),
4:4 Kniehs (43.),
4:5 Gentes (51.),
5:5 Langlois (56.),
6:5 Kolodziejczak (57., Langlois/Koivunen),
6:6 Lochhead (60.).

Quelle: HNA

Zuschauer: 2500