Fr. 17.01.1997 - 19:00 Uhr Adler Mannheim - Kassel Huskies 3:1 (1:1/1:0/1:0): Unterschied zwischen den Versionen
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Aktuelle Version vom 4. Februar 2021, 21:33 Uhr
Begeisternd war das Spiel nicht, Torraumszenen waren auf beiden Seiten Mangelware, Kombinationsfluß überhaupt nicht vorhanden, von überragenden Defensivleistungen kann auch kaum die Rede sein .... Andererseits: ein Team kann immer nur so gut sein, wie es der Gegner zuläßt - auch Spitzenspiele müssen nicht immer die Besten sein. Letztendlich kann sich über einen Heimsieg gegen den Tabellenvierten keiner beklagen - es hätte auch schief gehen können.
Bibi Appel war wieder einmal im Tor, Christian Lukes bekam schon im ersten Drittel Eiszeiten, im Überzahlspiel im zweiten Drittel standen neben Jochen Hecht Florian Keller und Till Feser auf dem Eis, die man sicher nicht als die durchschlagkräftigste Powerplay-Formation ansehen kann. Das beschreibt den Kurs, den Lance Nethery mit seinem Team in der Meisterrunde fahren will, wohl ganz gut. Ein ausgeglichen starkes Team, das unter Umständen nur vom vierten Tabellenplatz in die Play-Offs startet, ist wahrscheinlich mehr wert als eine Mannschaft mit zwei verunsicherten und zwei ausgepowerten Sturmreihen, die als Tabellenzweiter die Vorrunde beendet. Aus dieser Sicht sollten die nicht wenigen Fans, die im zweiten und letzten Drittel die Adler auf dem Eis sehen wollten, ihre Meinungsäußerungen überdenken. Das Spiel gegen Kassel war ein weiterer Pluspunkt in der sehr guten Heimbilanz, indem außer Toren aber auch wieder mal die vielen kleinen versteckten Fouls und Nicklichkeiten beider Teams fehlten.
Bibi Appel wurde in den ersten Minuten gleich beschäftigt und konnte so gleich ein wenig Sicherheit bekommen, auch wenn das 0:1 auf seine Kappe geht. Er stand zu weit vor seinem Kasten, als von der Seite aus unmöglichem Winkel, wohl eher ein Paß als ein Schuß auf seinen Kasten kam und die Gäste in Führung brachte. Es blieb aber sein einziger grober Schnitzer an dem Abend, der Rest war eigentlich Routine - die Appel aber immerhin brachte - zu Glanzparaden wurde er nicht gezwungen. Dennoch hatte er kaum weniger zu tun als sein Gegenüber Pavel Cagas. Der kam kurze Zeit später neben seinem Tor - aber hinter der Torlinie - zu Fall, als Jochen Hecht nicht gerade einen großen Bogen um ihn herumfuhr und Mario Gehrig hatte keine Mühe, das leere Tor zu treffer. Beim Mannheimer Führungstreffer sah Cagas wieder nicht gut aus, ihm passierte, was viele im Stadion wohl eher von Appel erwartet hätten: der Tscheche versuchte, hinter seinem Tor die Scheibe abzufangen, die aber von der Bande wegsprang, diesmal war's Jochen Hecht, der ins leere Netz traf.
Viel mehr gibt's von dem Spiel kaum zu berichten. Wegen der wenigen Strafen ging das Spiel auch fast zu schnell vorbei, als daß Spannung hätte auskommen können. Alles wartete nur noch darauf, das der Kasseler Keeper seinen Platz für einen sechsten Feldspieler räumt, wozu er aber erst knappe zwanzig Sekunden vor Schluß kam. Kurz vor der Bank merkte er aber, daß die Adler hinter deren Tor wieder in Scheibenbesitz gekommen waren, Cagas drehte wieder um, war nun aber der siebte Mann auf dem Eis, was eine Zwei-Minuten-Strafe zur Folge hatte. Es blieb eigentlich keine Zeit, um ein Powerplay aufzubauen, doch Paul Beraldo tankte sich ins Angriffsdrittel, wurde abgedrängt, konnte aber zurückpassen und Rob Cimetta vollstreckte frei vor dem Schlußmann der Huskies stehend wenige Sekunden vor Ende zum 3:1.
Adler Mannheim - Kassel Huskies 3:1 (1:1/1:0/1:0)
0:1 (08:58) Krinner (Eakin, Samuelsson)
1:1 (12:48) Gehrig (Hecht)
2:1 (35:26) Hecht
3:1 (59:55) Cimetta (Beraldo, Gross) 5:4
Schiedsrichter: Gerhard Lichtnecker
Zuschauer: 6300