Fr. 27.02.1998 Kassel Huskies - Berlin Capitals 3:4 n.V. (0:3/2:0/1:0/0:1): Unterschied zwischen den Versionen
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Aktuelle Version vom 4. Februar 2021, 23:22 Uhr
Happy-End blieb nach Sturmlauf aus
Erst in der Verlängerung mußten sich die Kassel Huskies ihrem Gast Berlin Capitals mit 3:4 geschlagen geben.
Der Aufholjagd fehlte nur das Happy-End: Nach einem 0:3-Rückstand und einem furiosen Sturmlauf zum 3:3 unterlagen die Kassel Huskies in der Verlängerung äußerst unglücklich den Berlin Capitals mit 3:4 (0:3, 2:0, 1:0 / 0:1). Im Kampf um Rang zwei der Qualifikationsrunde der Deutschen Eishockey-Liga holten die Nordhessen zwar einen Punkt, durch Heinz Ehlers Siegtreffer nach 61:13 Minuten aber vergrößerte sich der Rückstand auf vier Zähler. Vor dem Spiel hatte Geschäftsführer Simon Kimm die Sponsoren und VIPs um weitere Unterstützung gebeten („Ich brauche Sie alle, nur Geschlossenheit macht stark"), nach dem ersten Bully luden seine „Boys" die Berliner zum Toreschießen ein. Ganze vier Chancen benötigten die Capitals gegen die zunächst vollends ungeordnete Kasseler Hintermannschaft, um mit drei Treffern die vermeintliche Vorentscheidung herauszuschießen. Kathan vollendete nach sechs Minuten ein feines Solo mit einem Lupf er zum 0:1, nur 40 Sekunden später nutzte Schinko seinen Freiraum nach einem Abpraller von Torsteher Pavel Cagas zum 0:2. Diese beiden Treffer bekamen einige Hundert der Schlittenhunde- Fans nicht mit. Sie hatten für einige Minuten demonstrativ die Halle verlassen, um mit Blick auf Simon Kimm und die ausgestiegenen Gerhard Swoboda und Uli Egen eine „Eishockey-Führung mit Herz" zu fordern. Mit ihrer friedlichen Rückkehr rappelten sich die heimischen Puckjäger auf und berannten vehement den Kasten von Klaus Merk. Doch der Nationalkeeper parierte mit Glanzparaden die Distanzschüsse der Johnston, Öhman und Wedl. Und bei DiPietros Rückhand-Schlenzer verhinderte seine linke Schulter einen „Einschlag". Weitaus effektiver im Abschluß agierten die Gäste, die ihr erstes Powerplay nach einer Traumkombination mit dem 3:0 durch Derraugh (20.) abschlössen. Für neue Hoffnung sorgte dann Paul DiPietro. Der Publikumsliebling, dessen Chancen auf eine Vertragsverlängerung nach gestrigen Verhandlungen ebenso gestiegen sind wie die von Greg Evtushevski, überwand als erster den überragenden Merk. Alex Wedl hatte einen Querpaß abgefangen, „Paule" zog auf und davon und klinkte ein. Fortan hetzten die Huskies ihre Widersacher von einer Verlegenheit in die andere - und Merk von Ecke zu Ecke. Ein halbes Dutzend Kasseler Chancen vereitelte „Klausi" gegen die allzu sehr auf Schlagschüsse vertrauenden Gastgeber. Doch gegen Örjan Lindmarks plazierten Schlenzer zum 2:3 (34.) war auch er machtlos. Auf der anderen Seite scheiterten Schinko und Desjardins an Jonas Eriksson, der für den unglücklichen Cagas eingewechselt worden war. Auch im Schlußspurt blieben die Huskies am Drücker. Paul Beraldo verfehlte freistehend den leeren Kasten (44.), doch zwei Minuten später krönte er „Eis-Schach" von DiPietro und Johnston zum 3:3-Ausgleich. Als dann Paul Geddes 69 Sekunden vor dem Ende zum vermeintlichen 4:3 traf, bebte die Halle. Doch weil das Tor angeblich mit den Schlittschuhen erzielt worden war, versagte ihm Referee Berti die Anerkennung. Nach den folgenden Protesten der wütenden Huskies-Anhänger war das Eis nicht mehr spielbar, Berti unterbrach die Partie und damit entscheidend den Kasseler Sturmlauf.
Kassel Huskies - Berlin Capitals 3:4 n.V. (0:3/2:0/1:0/0:1)
0:1 (05:34) Kathan (Ehlers, Schiffl)
0:2 (06:14) Schinko (O'Regan, Desjardins)
0:3 (19:35) Derraugh (Bellows, Ehlers) PPG 5-4
1:3 (22:21) DiPietro 20 (Wedl)
2:3 (33:52) Lindmark 3 (Loney) PPG 5-4
3:3 (46:44) Beraldo 5 (Johnston, DiPietro) 4-4
3:4 (61:13) Ehlers (Kathan)
Schiedsrichter: Peter Bertl
Zuschauer: 5.817