Fr. 25.12.1998 Kölner Haie - Kassel Huskies 0:3 (0:1/0:1/0:1): Unterschied zwischen den Versionen

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Version vom 5. Februar 2021, 11:03 Uhr

„Haie" auf Nulldiät gesetzt

„Ehrenrunde, Ehrenrunde", so schallte es durch das weite Rund der Kölnarena, und „Ohne Huskies fahren wir nicht heim!" Rund tausend Fans aus Kassel hatten so gegen halb elf am 1. Weihnachtstag so richtig Spaß - das Christkind hatte noch einmal für Bescherung gesorgt: mit dem wunderschönen 3:0 (l:0,l:0,l:0)-Sieg bei den Körner Haien, denen die Festtagslaune nach diesem Abend aufs Gründlichste verhagelt war. Und erst recht ihren Anhängern unter den wieder einmal 13 221 Besuchern in der gigantischen Kölnarena, dem neuen Sporttempel in Deutschland. Vom Format ihrer Spielstätte sind die Gastgeber in diesen Wochen Lichtjahre entfernt, was Kölns Trainer Timo Lahtinen wohl auch irgendwie bewußt sein muß: „Ich muß mich bei unseren Fans entschuldigen, da kommen so viele an Weihnachten - und dann so etwas..." Dem Kasseler Kollegen Hans Zach konnten solche Probleme des Favoriten herzlich egal sein, denn schließlich hatten die Huskies eine souveräne Vorstellung abgeliefert: „Die Kölner hatten doch nicht eine echte Torchance." Selbstverständlich habe man sich zunutze gemacht, „daß der KEC zuhause stark unter Druck steht." In der Praxis hieß das: die Räume eng machen, den Körner Offensivkräften in den beiden ersten Angriffsreihen (wie Mü- len, Zarrillo oder Alexandrow) die Lust am Zaubern nehmen, und im übrigen mit hervorragender Disziplin, einem fehlerlosen Chris Rogles und den engagierten Peacock und Robitaille hinten dafür zu sorgen, daß „die Null steht". Kompliment an die Huskies, die als erste in dieser Saison die Haie auf eine Nulldiät setzen konnte, was auch Manager Stefan Metz zu einem Seitenhieb auf die umstrittene Einkaufspolitik der „reichen" Kölner veranlaßte: „Es kommt darauf an, wie eine Mannschaft zusammenpaßt." Auch Kassel verzeichnete an diesem Abend nur ein Minimum an echten Torgelegenheiten, doch gleich die erste in der 16. Minute verwertete Francois Guay bei einem Konter zum wichtigen 1:0.. Das 2:0, im Nachsetzen von Sylvain Turgeon erzielt, fiel im Überzahlspiel (30.) und bedeutete praktisch schon die Entscheidung, womit sich auch das Publikum bald abgefunden hatte. Pfiffe, Hohn und Spott erntete die ratlose Haie-Truppe, der es besonders weh getan haben muß, als die Ankündigung der letzten zwei Minuten durch den Hallensprecher mit demonstrativem Beifall aufgenommen wurde. Den Schlußpunkt der Huskies setzte erneut Guay, der, nachdem er ein Sprintduell gegen Kölns lauffaulen Finnen Petri Varis locker gewonnen hatte, den Puck ins leere Tor beförderte. Für Hans Zach bedeutete das 3:0 „ein Ergebnis harter Arbeit, die wir auch weiter im Kampf um Platz acht leisten werden". Zunächst war indes am Weihnachtstag bis zur Abfahrt in Richtung Kassel etwas Entspannung angesagt, dank der Annehmlichkeiten der Kölnarena kein Problem: da posierten die beiden Ex-Landshuter Tobias Abstreiter (ECK) und Andreas Lupzig (KEC) mit einem weiblichen Fan, aber Greg Evtushevski war nur noch mü- de: „Puh, das war heute so warm in der Halle, doch wenn man gewinnt, ist das am Ende alles egal." Heute gegen Capitals Viel Zeit zur Regeneration blieb den erfolgreichen Huskies nach dem Kraftakt in Köln nicht, denn bereits heute abend um 19 Uhr gastieren die Berlin Capitals in der Kasseler Eissporthalle (siehe Kasten unten).

Quelle: HNA


Kölner Haie - Kassel Huskies 0:3 (0:1/0:1/0:1)
0:1 (15:37) Guay 8 (Evtushevski, Hansson)
0:2 (29:27) Turgeon 6 (Peacock, Rumrich) PPG 5-4
0:3 (59:49) Guay 9 (MacLeod, Rogles) ENG 5-6


Schiedsrichter: Gerhard Müller

Zuschauer: 13.221