Di. 18.12.2001 - 19:30 Uhr Kassel Huskies - München Barons 3:1 (2:0/0:0/1:1): Unterschied zwischen den Versionen

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Aktuelle Version vom 6. Februar 2021, 12:25 Uhr

„Fans kommen voll auf ihre Kosten"

Am Ende war's wie immer, wenn Huskies und Barons die Klingen gekreuzt haben. Die Zuschauer hatten großartiges Eishockey erlebt, einen mitreißenden Schlagabtausch auf höchstem technischen Niveau - aber ohne Schläge. Und so beschrieben es auch beide Trainer einmütig: „Nach jedem Gastspiel in Kassel kann ich dasselbe sagen. Zwei prima organisierte Teams bieten super Sport", bilanzierte der Münchner Sean Simpson und räumte ein: „Kassel hat verdient mit 3:1 gewonnen." Hans Zach ergänzte: „Weil beide Mannschaften in erster Linie Eishockey gespielt haben, sind die Fans voll auf ihre Kosten gekommen und alle, die nicht da waren, müssen traurig sein." Sie haben das beste HuskiesDrittel der Saison verpasst und einen dramatischen Schlussakkord, in dem Torsteher Leo Fatikov mit tollen Paraden und Andi Loth mit dem dritten Treffer ins leere Münchner Tor den vierten Kasseler Heimsieg in Serie sicherten. Ganze drei Sekunden fehlten bei Loths Schuss, sonst wäre es auch das Resultat gewesen wie immer, wenn Huskies und Barons dem Puck nachjagen: Sieben der acht letzten Duelle wurden mit nur einem Treffer Differenz entschieden. Und noch einen markanten Unterschied gab es an diesem Abend: Nie zuvor haben die Kasseler den Vizemeister so unter Druck gesetzt, wie in der ersten halben Stunde. „Das war Weltklasse", meinte Thomas Daffner nach seinem problemlosen Comeback, „auch über fünf Gegentore hätten sich die Münchner nicht beschweren können." Weil aber Nationalkeeper Christian Künast seinem Gegenüber Fatikov nichts nachstand, blieb es bei einer 2:0-Führung der wie aufgedreht wirbelnden Huskies durch Pat Mikesch (8. Minute) und Doug Derraugh (10.). „Da haben sie toll gespielt, fast wie im Rausch", sagte Neu-Baron Greg Johnston im Gespräch mit seinen einstigen Kollegen. Hohes Tempo, präzise Pässe aus einer sattelfesten Deckung, tolle Kombinationen und Biss im Abschluss begeisterten die Fans. „Da sieht man mal, welch' ein Potenzial in dieser Mannschaft steckt, wenn wir fast vollzählig und gesundheitlich einigermaßen auf der Reihe sind", sagte Tobi Abstreiter. Gestand aber auch ein: „Solch ein PowerHockey kann man nicht 60 Minuten durchhalten." Zumal der Magen-Darm-Virus noch immer bei den Huskies grassiert. „Dass wir überhaupt mit 20 Feldspielern antreten konnten, das verdanken wir Sonderschichten der medizinischen Abteilung am Wochenende und etlichen Litern Infusionen", berichtete der noch immer blasse Jochen Molling. Und so geriet der Triumph doch noch zu einem Kraftakt. Denn Plantes Anschlusstreffer (45.) machte die müden Münchner noch einmal munter und erst Loths Treffer ließ die Huskies aufatmen. Ja, es war dann eben doch wie immer und der Torschütze flachste: „Wenn ich schon nicht treffe, wenn der Keeper im Kasten ist, dann muss ich mein Tor eben schießen, wenn es leer ist." Zach- Vertrag im Januar? Die Entscheidung über eine Vertragsverlängerung von Trainer Hans Zach ist nun für die erste Januarwoche vorgesehen. Zuvor könnte es bei den Spielern Neuigkeiten geben. Denn der einstige Huskies-Manager Stefan Metz, der gleich sieben Kasseler Cracks berät, hatte nach dem Dienstagspiel eine Fülle von Gesprächen mit seinen Mandanten. „Alle wollen gern hier bleiben", verriet der Vermittler lapidar. Und dennoch könnte es zu Trennungen kommen. Bei Matchwinner Andi Loth wäre im Sommer ein Wechsel in den Süden allein aus familiären Gründen zwar bitter, aber keine Überraschung. Und trotz starker Leistungen bei der JuniorenWM sowie dem makellosen Einsatz am Dienstag (Zach: „Er hat Örjan Lindmark lückenlos ersetzt, dafür gebührt ihm ein Sonderlob") soll Sebastian Jones nach wie vor kurzfristig an einen Zweitligisten (Bremerhaven?) ausgeliehen werden. Wie auch Benjamin Hecker, der ebenfalls Spielpraxis sammeln soll. Denn schon am Freitag in Augsburg wird auch Stephan Retzer ins Team zurückkehren.

Quelle: HNA


Kassel Huskies - München Barons 3:1 (2:0/0:0/1:1)
1:0 (7:09) Mikesch (Robitaille, Felsner – 5:4)
2:0 (9:06) Derraugh (Wright, Loth)
2:1 (44:11) Plante (Schneider, Johnston – 5:4)
3:1 (59:57) Loth (Derraugh, Mikesch)


Schiedsrichter: Dimmers (Krefeld)

Zuschauer: 3.192