So. 10.03.1996 - 18:30 Uhr Preußen Devils Berlin - Kassel Huskies 5:1 (2:0/3:0/0:1): Unterschied zwischen den Versionen

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Aktuelle Version vom 6. Februar 2021, 12:53 Uhr

Preußen Devils Berlin - Kassel Huskies 5:1 (2:0,3:0,0:1)
„Man muß auch durch solche Täler gehen", analysierte Huskies-Trainer Hans Zach nach der 1:5 (0:2, 0:3,1:0)- Niederlage seiner Mannschaft im dritten Playoff-Viertelfinalspiel der Deutschen EishockeyLiga bei den Preussen Devils und schickte ein Kompliment an seinen Kollegen Curt Lundmark: „Tatsache ist, daß wir von der besseren Mannschaft bezwungen wurden". Im zweiten Heimspiel ließen die Preussen nichts anbrennen und nutzten ihre spielerische Überlegenheit eiskalt aus. Hatten die Huskies in den ersten beiden Spielen viel Kampf dagegengesetzt, wirkten sie diesmal kraftlos. Der Wille war da, doch das änderte nichts an der Tatsache, daß die Kasseler Puck und Gegner meist hinterherliefen. 40 Minuten lang beherrschten die Gastgeber eindeutig die Szenerie; die mitgereisten rund 150 Kasseler Fans zeigten sich enttäuscht: „Wir wollen die Huskies sehen", forderten sie im Mitteldrittel. Doch sie mußten bis zum Schlußdrittel warten, um zumindest ein kleines Erfolgserlebnis genießen zu dürfen. Als die Berliner bereits kräfteschonend zwei Gänge zurückgeschaltet hatten, gelang Morrison in Überzahl wenigstens der Ehrentreffer und versöhnte damit ein wenig. „Es ist noch nichts entschieden, am Dienstag wartet ein völlig neues Spiel", hofft Manager Uli Egen, daß die Schlittenhunde dem Favoriten doch noch einmal Paroli bieten können. Dafür müssen sie sich aber gewaltig steigern, denn in Berlin war wenig vom aufopfernden Einsatz der letzten beiden Spiele zu sehen. Die Berliner gewannen die Bullys, zeigten mehr Biß in den Zweikämpfen und Kaltschnäuzigkeit vor dem Tor. Nach 21 Minuten war das Spiel bereits entschieden, als Brittig nach 87 Sekunden im Mitteldrittel, nach Toren von Malo und Teevens, zum 3:0 traf. Durch individuelle Fehler der Kasseler blieben die Devils besser im Spiel. Die Folge war das 4:0 durch Toni Tanti. Brittig hatte wenig später sogar seinen zweiten Treffer auf dem Schlä- ger, sein Schuß landete jedoch am Pfosten. Ängstlich, ja fast schon kläglich, vergaben die Huskies dagegen ihre wenigen klaren Chancen, als Engel frei vor dem am Boden liegenden Merk auftauchte, hätte er sich nur die Ecke aussuchen müssen, doch der Puck landete stattdessen in der Fanghand des Berliner Keepers. Postwendend zeigten die Preussen, wie es geht: Lehner nutzte ein Überzahlspiel zum klaren 5:0. Spätestens zu diesem Zeitpunkt konnten die Berliner Fans ausgelassen feiern. Nur einmal kochten die Emotionen hoch: Als Stürmer John Chabot unglücklich einen Puck ans Kinn bekam und sofort unter großen Schmerzen das Eis verließ, vermuteten sie irrtümlich einen Stockschlag eines Kasseler Spielers, forderten aber zu Unrecht eine Strafzeit. Ob Chabot am Dienstag spielen kann, ist genauso fraglich wie der Einsatz von Greg Evtushevski, der wegen einer Oberschenkel-Verletzung pausieren mußte. „Greg hat uns sehr gefehlt", hofft Hanz Zach auf den Einsatz des Stürmers. Mit Ablehnung reagierten die Huskies auf die Ankündigung der Vereinigung Deutscher Eishockeyspieler, einen Generalstreik organisieren zu wollen. „Wer will denn jetzt streiken, schließlich wollen alle Geld verdienen", stellte Jaro Mucha fest. Noch schärfer reagierte Torhüter Sepp Kontny: „Ich wüßte nicht, daß die vde jemals etwas für einen Spieler getan hätte".


1:0 (7:54) Malo (Stillmann),
2:0 (11:55) Teevens (O'Regan/ Schubert 5-4)
3:0 (21:27) Brittig,
4:0 (24:17) Tanti
5:0 (32:40) Lehner (Holzmann", Malo, 5-4)
5:1 (58:40) Morrison (Eakin, Johnston, 5-4)

SR: Hellwig (Krefejd)
Z: 6000
Strafminuten: Berlin 12-Kassel 8.