So. 13.01.1991 - 19:00 Uhr EC Kassel - EHC Essen-West 2:6 (1:2/0:3/1:1): Unterschied zwischen den Versionen
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Aktuelle Version vom 31. Dezember 2021, 13:19 Uhr
Trauer in der Eissporthalle
Der EC Kassel hat
das Spiel der Spiele der zweiten Eishockey-Bundesliga
verloren. In der
im Kampf um den freien Platz in der
Aufstiegsrunde vorentscheidenden
Begegnung gab es gegen den direkten
Konkurrenten Essen-West eine 2:6
(1:2, 0:3, 1:1 (-Niederlage. Damit sind
die Chancen, die Aufstiegsrunde zur
1. Bundesliga zu erreichen, zwei
Spiele vor Rundenschluß auf ein Minimum
gesunken.
Im ersten Drittel verstanden es die
einheimischen Spieler in keiner Phase,
das starke Essener Duo Sceviour
und Eakin in Schach zu halten. Dabei
leistete der sonst so starke ECK-Verteidiger
Kolzow bei beiden Treffern
unfreiwillige Hilfestellung. Bei Tor
Nummer eins überlief Sceviour den
viel zu weit aufgerückten Russen
und beim 2:0 landete Kolzow bei dem
Versuch, Sceviour zu stoppen, auf
dem Hinterteil, so daß der Kanadier
keine Mühe hatte, frei vor ECKSchlußmann
Kontny aufzutauchen
und diesen zu überwinden.
Im Angriff der Gastgeber tat sich
nicht viel, da alle Akteure einen
überaus nervösen und körperlich
ausgelaugten Eindruck machten. So
blieb es bei Egens Anschlußtreffer
(18.).
Im zweiten Drittel änderte sich das
Bild nur unwesentlich. Die Essener
Paradereihe mit Sceviour, Eakin und
Hirtreiter war nicht zu stoppen und
legte bereits in der ersten Minute mit
zwei Toren binnen 13 Sekunden zum
4:1 den Grundstein für den Sieg.
In der Folge konnten die Gastgeber
selbst ein 5:3-Oberzahlspiel nicht in
einen zählbaren Erfolg ummünzen,
während auf der anderen Seite Essen
das einzige Powerplay zum 5:1 nutzte.
Auch in dieser Phase gewannen
die einheimischen Spieler kaum einen
Zweikampf und eröffneten dem
Gegner mit Fehlpässen immer wieder
hochkarätige Torgelegenheiten.
Im Schlußdrittel hatten Kassels
Kufencracks nicht mehr die Kraft,
sich gegen die Niederlage zu wehren.
Die Mannschaft wirkte ausgebrannt
und deprimiert. Eine Stimmung, die
sich auch auf die wieder vollen Zuschauerränge
übertrug, auf denen zu
Beginn des Spiels freudige Erwartung
überwogen hatte.
In der Mannschaft der Gäste zeigten
Sceviour und Eakin eine überdurchschnittliche
Leistung, auch
Torwart Casten erwies sich als starker
Rückhalt. Beim ECK fehlte weitgehend
eine ordnende Hand, statt
Ruhe und Übersicht waren Hektik
und Krampf an der Tagesordnung. So
kassierte die erste Reihe nicht weniger
als fünf der sechs Gegentore. Besonders
enttäuschend war diesmal
die Vorstelllung der sowjetischen
Asse Kolzow und Patchkalin. Es
drängt sich die Vermutung auf, daß
die politischen Geschehnisse in ihrem
Heimatland nicht spurlos an den
sonstigen Leistungsträgern vorübergegangen
sind.
Die Torfolge:
0:1 (1.) Sceviour (Gelzinus),
0:2 (12.) Sceviour (Hirtreiter/
Gelzinus),
1:2 (18.) Egen (Kolzow),
1:3 (21.) Eakin (Hirtreiter/Topolnisky),
1:4 (21.) Eakin (Hirtreiter/Sceviour),
1:5 (34.) Gentges (Sceviour/
Schaefer),
2:5 (44.) Hartfuß (Patchkalin/Egen),
2:6 Hirtreiter (Sceviour/Eakin).
Schiedsrichter: Weigelt (Hamburg).
Zuschauer: 4700.
Strafminuten:
Kassel 2 - Essen 10.
Quelle: HNA