Simon Kimm: Unterschied zwischen den Versionen
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Aktuelle Version vom 26. Februar 2023, 11:25 Uhr
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Nachruf[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Trauer um Simon Kimm: Langjähriger Huskies-Chef starb mit 85 Jahren
Der Bauherr der Kasseler Eissporthalle und langjährige Chef der Kassel Huskies ist tot: Simon Kimm erlag am Montag einem längeren Krebsleiden – gut sieben Wochen vor seinem 86. Geburtstag.
Sand und Kies, natürlich – vor allem aber auch die Eishalle und der Eissport: Im Leben von Simon Kimm waren dies ganz wesentliche Faktoren. Sie bestimmten über viele Jahrzehnte den Tagesablauf des Kaufungers, ohne den es in Kassel wohl kein Eishockey geben würde. Am 22. März 2013, als er auf Sylt im kleinen Kreis seinen 80. Geburtstag feierte, war auch das nur ein kurzes Luftholen. Denn das Geschehen in der Baustoff-Unternehmensgruppe Kimm und die Lage um die Eissporthalle mit den Eishockey-Huskies hielten den Unternehmer alter Schule stets auf Trab – und auch vital. Fast bis zu seinem Tod. Denn nun ist Simon Kimm einem Krebsleiden erlegen.
„Bauen ist Vertrauenssache, bauen Sie auf uns“ – so lautete über viele Jahre ein Slogan der Firmengruppe Kimm. Und genau das war dem Seniorchef und Ehefrau Edith, die stets an seiner Seite war, wichtig. Verlässlich wollten sie sein als Partner, und das erwarteten sie auch von denen, mit denen sie – durchaus auch mal mit harten Bandagen – ihre Geschäfte machten. Seit etlichen Jahren schon steht der von den kinderlosen Kimms adoptierte Neffe Stefan Kimm-Friedenberg am Firmensitz an der Kasseler Stegerwaldstraße in der ersten Reihe. Und doch war Kimm noch lange Jahre danach oft präsent.
Begonnen haben die aus Waldau stammenden Eheleute Kimm 1957 mit einem Handelsunternehmen für Heizöl und Kohlen. Drei Jahre später wurde der Grundstein gelegt für das heutige Geschäft mit Beton sowie allen Verarbeitungsformen von Sand und Kies mit einer Kiesgrube in Wabern-Uttershausen.
Früh entwickelten die Kimms ein gutes Gespür für gute Geschäfte: Der ausgebeutete Boden wurde später ebenso gewinnbringend mit Müll verfüllt. Hinzu kamen gleich vier Glücksfälle: Der Bau des VW-Werks in Baunatal, der Autobahn 44 nach Dortmund, der ICE-Trasse Frankfurt - Hannover und schließlich die Grenzöffnung nach Osten sorgten für reichlich Umsatz. Inzwischen beschäftigt die Firmengruppe Kimm an den Standorten in Kassel, Wabern, Erfurt, Bad Berka und Walburg hunderte Menschen. Über Umsätze und Erlöse gibt es keine Informationen.
Einer breiten Öffentlichkeit bekannt wurden die Kimms dann 1976/77, als sie die Eissporthalle am Auestadion bauten und eröffneten. Seniorchef Simon, passionierter Reiter mit eigenen Pferden am heimischen Waldwiesenhof in Kaufungen, entdeckte die Reize des Eissports. Und auch die Chance, damit Geschäfte zu machen.
Aber der Betrieb der Halle bescherte ihm über all die Jahre auch reichlich Turbulenzen. Mehrfach musste er in die Bresche springen nach Misswirtschaft von Vereinsfunktionären, die umgekehrt gern auch mal wetterten über vermeintlich zu hohe Mietforderungen. Und so übernahm Simon Kimm schließlich selbst die Geschäftsführung der Huskies GmbH und freute sich über den Gewinn der deutschen Vizemeisterschaft 1997 mit Trainer Gerhard Brunner und drei Halbfinal-Einzüge in der Deutschen Eishockey-Liga mit Hans Zach.
Häufig ging’s um wirtschaftliche Aspekte, wenn über Simon Kimm berichtet wurde. Das war ihm stets ein Graus, weil er bis zuletzt nicht gern im Rampenlicht stand. Aber der Mann, der im Geschäft alle Kniffe kannte, griff beherzt in die Schatulle, wenn ihm etwas wichtig war. So holte er mit Zach den Star der Eishockey-Trainergilde 1995 und 1998 gleich zweimal ins beschauliche Nordhessen. Um ein Haar hätte Kimm 2004 auch Daniel Kreutzer zu einer Rückkehr nach Kassel bewegen können. Doch der Publikumsliebling musste das lukrative Angebot ausschlagen: Kimm war wenige Tage zu spät dran – Nationalstürmer Kreutzer hatte in Düsseldorf schon verlängert.
Im Alter machten gesundheitliche Probleme dem Macher Kimm zunehmend Probleme. Aber immer wieder hatte er sich gut erholt. Und der bis dahin bisweilen kauzige Businessman wurde im Alter deutlich offener und umgänglicher für die, die ihn auf seinem langen und erfolgreichen Weg begleiteten. Nun ist das Ende dieses Weges erreicht.
Quelle: HNA.de