Willy Kurrat: Unterschied zwischen den Versionen

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Version vom 1. November 2016, 10:06 Uhr

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Spielzeiten in Kassel
Jahrgang Sp. (T/A) Str. Liga

Willy Kurrat war einer der Pioniere des Kasseler Eishockey und stand schon für den ESV Jahn Kassel auf dem Eis. Selbst mit über 50 Jahren spielte Kurrat noch in der Saison 1977/78 in einigen Spielen für die ESG.

Artikel zum 85. Geburtstag

Große Liebe zu Fußball und Eishockey - Willy Kurrat, der ehemalige Trainer des KSV Hessen, feiert heute seinen 85. Geburtstag

Von Günter Grabs - Kassel. Wenn ihn montags abends seine Kumpel Walter Burgtorff oder Reinhard Krey von zu Hause abholen, um mit ihm zum gemütlichen Beisammensein in der Montags-Trainingsgemeinschaft (MTG) zu fahren, kriegt er regelmäßig glänzende Augen.

„In eurer Runde fühl ich mich pudelwohl. Schön, dass ich noch immer bei euch sein kann“, sagt Willy Kurrat. Der Mann ist Senior der MTG im KSV Hessen und feiert heute seinen 85. Geburtstag. Die teilweise viel jüngeren Kameraden sehen in ihm das große sportliche Vorbild, wenn auch Kurrat heute seine Lieblingsutensilien, wie den Fußball, den Puck, den Tennisschläger oder die Abfahrtsski längst in den Keller verbannt hat. „Jeden Tag eine halbe Stunde um die vier Ecken“, lautet sein sportliches Betätigungsfeld am Kasseler Brasselsberg.

Der gebürtige Ostpreuße hat nicht nur ein Leben lang selbst Sport getrieben, sondern ihn auch seinen Schülern vermittelt. Von 1970 bis 1989 leitete er als Realschulrektor die Geschicke der Kasseler Gerhart-Hauptmann-Schule, deren Fußballmannschaft 1987 den Wettbewerb „Jugend trainiert“ gewann. In jenem Team stand u.a. auch der heutige Coach des KSV Baunatal, Carsten Lakies.

Doch auch als Trainer machte sich Kurrat einen Namen. Von 1957 bis 1963 betreute er den damaligen Hessenligisten CSC 03, wechselte dann zu den Amateuren des KSV Hessen, mit denen er 1967 die Endrunde um die deutsche Amateurmeisterschaft erreichte, und trainierte auch eine Saison (1968/69) die Vertragsspielermannschaft der Löwen, für die damals Holger Brück, Gerhard Grau und Herbert Maciossek die Fußballschuhe schnürten.

„Willy Kurrat war eine echte ostpreußische Elch-Schaufel“, erinnert sich Werner Haßenpflug, langjähriger Kapitän der KSV-Amateure. „Er hat sogar auch dann Training angesetzt, wenn eine Eisfläche den Platz überzogen hat.“

Noch immer schmunzelt Haßenpflug, wenn er daran denkt, wie Kurrat eines Tages mit dem Kofferradio erschien „und wir mit rhythmischer Gymnastik das Aufwärmpensum absolvieren mussten“.

Neben dem Fußball widmete sich Kurrat in den Sechziger-Jahren seiner zweiten großen sportlichen Liebe - dem Eishockey. Er rief mit anderen Enthusiasten (u.a. mit dem international bekannten Rennstrecken-Sprecher Jochen Luck) den Kasseler Eishockeysport ins Leben. Im Aschrottpark wurde 1964 eine Eisfläche angelegt, auf der Kurrat mit dem ESV Jahn Freundschaftsspiele bestritt.

Willy Kurrat lebt allein in seinem Haus, nachdem seine Frau ins Altersheim zog. Die Söhne Reiner (Waldorfschullehrer) und Werner (Oberarzt) hat es nach Frankfurt beziehungsweise Sylt verschlagen. Quelle: HNA vom 18.01.2010

Artikel zum 90. Geburtstag

Ein harter Hund wird 90

Kurrat trainierte sogar Brück, Grau und Maciossek – Eishockey zweite sportliche Liebe

KASSEL. Noch mit 78 tummelte er sich im Jahr 2003 hin und wieder auf dem Fußballplatz und ergänzte auf Linksaußen die Montags-Trainings-Gemeinschaft (MTG) des KSV Hessen. Heute, zwölf Jahre später, ist Willy Kurrat in seinen Bewegungen stark eingeschränkt. Nach einem Sturz auf der Kellertreppe 2011, bei dem er schwere Verletzungen erlitten hatte, lebt Kurrat, der morgen 90 Jahre alt wird, in einem Wilhelmshöher Alten- und Pflegeheim. Dort wohnt er Zimmer an Zimmer mit seiner Frau Christa. „Einmal am Tag gehen Willy und ich mit dem Rollator um die vier Ecken, aber das auch nur bei schönem Wetter“, berichtet die 84-Jährige, die montags und mittwochs zusammen mit ihrem Mann das halbstündige Gymnastik-Angebot des Heims wahrnimmt. Willy Kurrat machte sich vor allem als Sportler und Pädagoge einen Namen. Er trainierte beispielsweise von 1957 bis 1963 den damaligen Hessenligisten CSC 03, wechselte dann zu den Amateuren des KSV und betreute auch eine Saison lang die KSV-Vertragsspieler, für die damals unter anderen Holger Brück, Gerhard Grau und Herbert Maciossek die Stiefel schnürten. „Der Willy war ein harter Hund“, beschreibt der langjährige Kapitän der KSV-Amateure, Werner Haßenpflug, seinen Coach: „Wir mussten einmal sogar zum Übungspensum antreten, als der Platz vereist war. Meinen Einwand, dass ein Training auf solch einem Gelände zu gefährlich sei, schmetterte er ab. Und wer stürzte und verletzte sich als Einziger auf dem Eis? Unser Trainer!“ Apropos Eis: In den 60er-Jahren widmete sich Kurrat seiner zweiten sportlichen Liebe: Eishockey. Zusammen mit anderen Enthusiasten (u.a. dem international bekannten Rennstrecken- Sprecher Jochen Luck) rief er den Kasseler Eishockey- Sport ins Leben. Im Aschrottpark wurde 1964 eine Eisfläche angelegt, auf der Kurrat mit dem ESV Jahn erste Freundschaftsspiele bestritt. Der in Güldegrund/Ostpreußen geborene Kurrat, der im August Diamantene Hochzeit feiert, leitete von 1970 bis 1989 als Rektor die Geschicke der Gerhart-Hauptmann-Schule, deren Fußballmannschaft um den späteren Profi Carsten Lakies 1987 den bundesdeutschen Wettbewerb „Jugend trainiert“ gewann.

Noch mit 80 aktiv gewesen

Der Jubilar, der noch mit über 80 Jahren Tennis spielte und Ski lief, feiert morgen mit seiner Frau, den Familien seiner Söhne Reiner und Werner sowie einigen Kumpels der MTG und seinem vertrauten Pflegepersonal in einem Wilhelmshöher Restaurant.

Trivia

Nachruf

Trauer um Multitalent Willy Kurrat

Kassel. Bis ins hohe Alter war er sportlich sehr aktiv: Noch jenseits der 80 tummelte sich Willy Kurrat mehrmals wöchentlich auf dem Tennisplatz. Er spielte hin und wieder in der Montagstrainingsgemeinschaft (MTG) des KSV Hessen Fußball. Und auch auf den Skiern machte er eine gute Figur. Doch ein Sturz auf einer Kellertreppe 2011, bei dem er schwere Verletzungen erlitt, beendete abrupt seine flotten Aktivitäten. Am Mittwoch vergangener Woche ist Willy Kurrat, der sportliche Allrounder, im Alter von 91 Jahren in einem Kasseler Krankenhaus gestorben.

Willy Kurrat war, das bescheinigte ihm jeder, der ihn näher kannte, ein Multitalent. Er machte sich vor allem als Pädagoge, Sportler und Trainer einen Namen. 19 Jahre lang – von 1970 bis 1989 – leitete er als Realschulrektor die Geschicke der Kasseler Gerhart-Hauptmann-Schule, mit deren Fußballmannschaft er 1987 in Berlin den Wettbewerb „Jugend trainiert“ gewann.

Schon früh stieg der gebürtige Ostpreuße ins Fußball-Trainergeschäft ein. Er betreute von 1957 bis 1963 den damaligen Hessenligisten CSC 03, wechselte dann zu den Amateuren des KSV Hessen und trainierte auch eine Saison lang (1968/69) die erste Mannschaft der Löwen, in der unter anderen Holger Brück, Gerd Grau und Herbert Maciossek standen. Der langjährige Kapitän der Amateure, Werner Haßenpflug, beschrieb seinen Coach einmal als „echte ostpreußische Elch-Schaufel.“ Er habe beispielsweise auch dann ein Übungspensum angesetzt, wenn eine Eisfläche den Platz überzogen hat. Noch heute schmunzelt Haßenpflug, wenn er daran denkt, wie „Kurrat eines Tages mit dem Kofferradio erschien und wir mit rhythmischer Sportgymnastik die Aufwärmeinheit absolvieren mussten.“

Neben dem Fußball widmete sich Willy Kurrat in den 1960er-Jahren seiner zweiten großen sportlichen Liebe – dem Eishockey. Zusammen mit anderen Puck-Enthusiasten - darunter dem ehemaligen international bekannten Rennstreckensprecher Jochen Luck (heute 91) rief er den Kasseler Eishockeysport ins Leben. Im Aschrottpark wurde 1964 eine Eisfläche angelegt, auf der Kurrat mit dem ESV Jahn Freundschaftsspiele bestritt. 1978 schlug Willy Kurrat – inzwischen 53 – letztmals die Hartgummischeibe für den ESV Jahn in der Eissporthalle.

Statistik

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