Sven Gerbig: Unterschied zwischen den Versionen

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Version vom 6. November 2010, 02:03 Uhr

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Spielzeiten in Kassel
Jahrgang Sp. (T/A) Str. Liga

Sven Gerbig #81 wurde am 06.05.81 in Lich geboren und spielte von 2005 bis 2008 im Team der Kassel Huskies.

Laufbahn als Spieler

Karrierestart in Iserlohn

Gerbig begann seine Karriere 1998 beim EC Bad Nauheim in der zweitklassigen Bundesliga. Insgesamt spielte er sechs Jahre für die "Roten Teufel", bevor er zur Saison 2004/05 zu den Iserlohn Roosters in die DEL wechselte. Hier kam er in der vierten Reihe zum Einsatz und erzielte vier Tore sowie vier Assists. Nach seiner ersten Spielzeit in Deutschlands höchstklassigster Liga wechselte er zu den Kassel Huskies.

Kassel Huskies

Gerbig verbesserte bei den Huskies seine Punkteausbeute aus der seiner ersten DEL Saison und kam am Ende der Saison 2005/2006 auf 15 Punkte. Leider konnten diese 15 Punkte den Abstieg der Huskies nicht verhindern, und der ECK musste den schweren Gang in die zweite Liga antreten. Gerbig gehörte allerdings zu den ersten Spielern die sich auch für die zweite Liga zur Verfügung stellten. Seine bisher beste Saison spielte Gerbig 2006/2007 als er 45 Punkte zum Aufstiegsversuch #1 beitrug. Leider konnte Gerbig die Punktequote nicht in die neue Saison retten, doch auch in seiner punktetechnisch schlechtesten Saison im Trikot der Blauweißen gehörte Gerbig immer zu den ehrlichen Arbeitern auf dem Eis die nie einem Zweikampf aus dem Weg gehen.


in „Mittelhesse“ auf dem Vormarsch - Sven Gerbig will sich in der DEL etablieren

Es gibt da so eine prekäre Angelegenheit um diesen Sven Gerbig, die allerdings bei genauerer Betrachtung schnell hinfällig wird: Der 24-jährige Stürmer, der dieses Jahr zum ersten Mal im Trikot der Huskies aufläuft, hat das Eishockeyspielen in Bad Nauheim erlernt. An sich wäre das kein Problem, läge diese Stadt nicht so nah an einer gewissen südhessischen Metropole. Sven Gerbig – ein Südhesse im Huskies-Dress also? Nein, weit gefehlt, denn Sven stammt ursprünglich aus der Stadt Lich; die liegt im Landkreis Gießen, am nördlichen Rande der Wetterau, immerhin rund 35 Kilometer entfernt von Bad Nauheim und kann somit getrost als „Mittelhessen“ und somit „neutrale Zone“ bezeichnet werden.

Mit fünf Jahren fing Sven mit dem Eishockeyspielen an. Nebenbei begeisterte er sich damals noch für Handball und Tennis. „Ich habe mich dann aber klar für das Eishockey entschieden, weil es mir einfach am meisten Spaß gemacht hat. Tennis hatte als Einzelsportart sowieso schnell an Reiz verloren.“ Svens Eltern, Christel und Helmut, unterstützten ihren Sprössling so gut sie nur konnten. „Ohne die Unterstützung der Eltern geht im Eishockey gar nichts, dafür ist es im Jugendbereich viel zu kostspielig“, stellt Gerbig dankbar fest. Mit bereits sechzehn Jahren durfte Sven dann für den EC Bad Nauheim in der Bundesliga (heute 2. Bundesliga) bereits sein erstes Profispiel bestreiten. „Das war gegen Iserlohn und ich habe auch gleich ein Tor geschossen!“ Ausgerechnet für diese Stadt im Sauerland sollte er einige Jahre später sein erstes DEL-Spiel absolvieren. Ein weiteres Jahr später spielt er nun bei unseren Huskies und will sich in der ersten Liga etablieren. „Natürlich will ich es schaffen zum Stammspieler in der DEL zu werden. Außerdem träume ich, wie wahrscheinlich jeder junge Eishockeyspieler in Deutschland, davon, einmal das Nationaltrikot tragen zu dürfen. Das wäre wirklich eine unglaubliche Ehre für mich!“

Der begeisterte Oddset-Spieler gibt wohl überlegte Antworten; fällt ihm auf Anhieb mal nichts ein, bezieht er sich auf die Antworten seines Mannschaftskollegen Sebastian Osterloh. Sein Idol und Vorbild ist ebenfalls auffallend eigen gewählt. Da hört man nicht etwa das abgedroschene „Wayne Gretzky“, sondern ein bestimmtes, zweifelloses: „Cam Neely. Wie er technisches Können und Körpereinsatz verbindet ist einzigartig, das macht den Sport aus.“ Für alle Uninformierten: Cam Neely bestritt 726 NHL-Spiele für nur zwei Vereine (Vancouver, zwei Jahre und Boston, zehn Jahre) und kam dabei auf insgesamt 694 Scorerpunkte. Den besten Spieler der DEL beurteilt Gerbig nach denselben Kriterien: „Das ist für mich Denis Pederson von den Eisbären aus Berlin. Bei ihm ist es ähnlich wie bei Neely, er setzt seinen Körper super ein und ist technisch unglaublich versiert.“ Abergläubisch ist Sven Gerbig übrigens nicht, nicht mehr jedenfalls. „Früher habe ich immer alles zuerst rechts angezogen, aber damit habe ich schnell aufgehört. Das ist doch Schwachsinn, irgendwann machst du plötzlich alles nach einem gewissen Ritual und am Ende hilft’s ja doch nichts!“ Eine andere Antwort hätte man von diesem bodenständigen Hessen auch nicht erwartet.

Was er getan hätte, wäre er nicht Eishockeyspieler geworden, darüber hat Sven Gerbig nie nachgedacht. Für die Zeit nach dem Eishockey vorgesorgt hat er aber bereits früh: „Ich habe mein Abi gemacht, Leistungskurse Englisch und Sport, und wenn es irgendwann mal passt möchte ich Lehramt für Gymnasien studieren. Mein Vater ist auch Lehrer, der hat mich da wohl inspiriert. Und irgendwann möchte ich natürlich auch eine Familie gründen.“ Die ist allerdings noch nicht in Aussicht und Sven kann sich bei der Frage, auf was er auf keinen Fall verzichten könnte, nicht wie Sebastian Osterloh auf seine Verlobte beziehen, denn: der Snus-Liebhaber ist noch zu haben! Und darum lassen wir „Was hat der Osti da gesagt?“ wieder einmal nicht gelten und fragen stattdessen nach einer Filmrolle, die mit eben diesem Sebastian Osterloh am besten besetzt wäre. „Ganz klar: Lloyd Christmas aus «Dumm und Dümmer».“ Wir überlassen dem Leser die Entscheidung, wer dann wohl Lloyds Pendant, Harry Dunne, spielen würde.

Seine Freizeit verbringt der Some41- und Limp Bizkit-Fan zumeist mit den Mannschaftskollegen: „Ich spiele X-Box mit den Jungs, wir gehen Mittagessen oder einen Kaffee trinken.“ Amüsieren kann er sich vor allem über die Fernsehserie „King of Queens“, aber auch ein gutes Buch nimmt er gern in die Hand (zuletzt Mario Puzos „Omerta“).

Sollte er einmal die Überschrift „Gerbig gewinnt 20 Millionen-Jackpot“ lesen, würde er seinen Eltern zuerst einmal eine Weltreise spendieren und sich dann selbst einen „Hummer“ kaufen.

Wirklich unzufrieden ist der Borussia-Dortmund-Fan in Kassel eigentlich nur mit seinem Spitznamen. „Die Jungs rufen mich alle «Gerby», aber das mag ich überhaupt nicht. Naja, Sveni klingt ja auch ein bisschen seltsam, deshalb war ich auch immer einfach Sven.“ Abgefunden hat er sich – gezwungenermaßen - trotzdem mit „Gerby“ und schwärmt lieber von den Huskies-Anhängern: „Die Fans sind wirklich überragend! Obwohl wir in der Tabelle unten stehen, kommen sie zu jedem Spiel in die Eissporthalle und haben noch kein einziges Mal gepfiffen!“

Gern würde der Stürmer auch im nächsten Jahr bei den Huskies spielen - in der DEL versteht sich. Damit das klappt, will er auch im neuen Jahr alles geben, um den Abstieg möglichst vor den Play-Downs zu vermeiden. „Wir haben eine super Atmosphäre in der Mannschaft, auch wenn der Tabellenplatz bisher nicht so erfreulich ist. Momentan machen uns die vielen Verletzungen wirklich zu schaffen, aber so etwas kann ein Team auch zusammenschweißen. Ich denke jedenfalls, dass wir noch einiges erreichen können.“ Auch wir würden Sven gern länger in blau-weiß über das Eis jagen sehen und finden: Er hat sich eindeutig für den richtigen Teil Hessens entschieden.

Trivia

  • Meister mit den Kassel Huskies 2008

Profilbilder

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