Rüdiger Seehof: Unterschied zwischen den Versionen
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Version vom 30. März 2012, 18:46 Uhr
Rüdiger Seehof, Geschäftsmann aus Kassel-Wehlheiden, Jochen Luck, Helmut "Hello" Spohr und Viktor Klement kam bereits im Winter 1963 bei einem Spaziergang am Küchengraben in der Karlsaue die Idee sich Abseits des Berufslebens auf den zugefrorenen See in der Aue zu wagen. Der Küchengraben war damals einer der Plätze wo sich die Kassler zum Schlittschuhlaufen trafen. "Die kalten Winter in den '60er Jahren spielten uns natürlich in die Karten", weiß Seehof, der seine Leidenschaft fürs Eishockey auf die frühen Fernsehübertragungen der deutschen Nationalmannschaft zurückführt. "Besonders fasziniert hat mich die Haltung der Torhüter, so dass Viktor, "Hello" und Jochen nicht viel Überzeugungsarbeit an mir leisten mussten." Die ambitionierten Eishockeyspieler fluteten kurzerhand die im Winter unbenutzten Tennisplätze. "Manchmal standen wir zwei bis drei Stunden in halbnassen Klamotten bei -12°c im Aschrottpark nur um die Eisfläche zu fluten! Doch nach getaner Arbeit wusste man wofür man stundenlang hart gerackert hatte."
Die Begeisterung ging sogar soweit, dass Seehof die Strapazen einer zweieinhalbtägigen Autofahrt zur Eishockey-WM im finnischen Tampere auf sich nahm, die ihn fast seine zwei Zehen gekostet hat. "Es war bitterkalt", berichtet Seehof, "aber selbst bei -20 Grad ist der 3-Gang Ford immer zuverlässig angesprungen". Viele Anekdoten weiß Seehof von dieser Reise zu erzählen. Er hatte Karten für alle 31 Spiele der A-WM. Leider bekam er die deutsche Mannschaft nicht zu sehen, da diese wenige Tage vor dem Beginn der WM bei einem Qualifikationsspiel in Finnland gegen die Norweger unterlag und somit nur an der B-WM teilnahm. "Das Spiel fand bei -18 Grad im Natureisstadion von Rauma statt. Es war bitterkalt und die Spieler saßen eingepackt wie Eskimos auf den Spielerbänken. Als ich dann am nächsten Tag den Mannschaftsbus der Norweger auf der Autobahn überholte und die Norweger mein deutsches Kennzeichen erkannten, brach erneut Jubel im Bus über den Sieg gegen das deutsche Team auf", berichtet Seehof.
Seehof & die ESG
1965
Bei der A-WM im finnischen Tampere ergreift die Faszination Eishockey endgültig Besitz vom gebürtigen Kasseler Seehof, der zu dieser Zeit einen erfolgreich laufenden Tabakladen in Kassel-Niederzwehren unterhielt.
1967
Nach nur zwei Jahren stellt er auch dem DEB seine Leidenschaft zur Verfügung - als Funktionär arbeitet er bei der A-WM in Wien. Desweiteren gehört Seehof im selben Jahr zu den Mitbegründern der Eissport-Gemeinschaft Kassel (ESG), und dient ab sofort als stellvertretender Vorsitzender.
1976
Nach über zehn Jahren Bestehen der ESG ist Seehof neben dem späteren Bauherrn und Eigentümer Simon Kimm Hauptinitiator des Baus einer Eishalle für den Verein.
1978
Seehof wird von den Vereinsmitgliedern zum 1. Vorsitzenden gewählt.
1980
Nach der Spielzeit 79/80 in der die ESG finanziell stark gelitten hatte wird Seehof als Vertrauensperson vom Amtsgericht für 3 Monate zum Notvorstand bestellt
1983
Als 1. Vorsitzender feiert Seehof die Meisterschaft in der Eishockey Oberliga Nord und steigt somit in die 2. Bundesliga auf. Zudem darf Seehof ebenfalls 1983 als Eishockey-Funktionär zur A-WM in Prag.
1987
Nach vier Jahren Pause wird Seehof von der Mitgliederversammlung erneut zum 1. Vorsitzenden gewählt. Doch nach nur 12 Tagen im Amt sehen sich Seehof und seine Stellvertreter außer Stande den Club weiterzuführen, zu groß war die Schuldenlast geworden. Der Gang zum Konkursrichter gehörte zu den schwersten in Seehofs Eishockeyleben, bedeutete er doch das Ende für Seehofs "Baby" ESG nach stolzen 20 Jahren
Trivia
- Spieler die Seehof nach Kassel lotste: Jürgen Michel, Danny Coutu, Gary Hoag, Shane Tarves, Herbert Heinrich
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Rüdiger Seehof war einer der Gründer der ESG
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Auf dem Weg zur WM 1965 nach Tampere
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2 1/2 Tage dauerte die Fahrt mit dem 3-Gang Ford
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Die Urväter am 23.01.1999 in der Eishalle
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Die Urväter am 23.01.1999 in der Eishalle
© by Tim Rosenthal, Christoph Loose - Bilder: Rüdiger Seehof