Timothy Schnobrich: Unterschied zwischen den Versionen
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Version vom 29. März 2010, 14:12 Uhr
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Spielzeiten in Kassel | |||
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Jahrgang | Sp. (T/A) | Str. | Liga |
Tim "Snoopy" Schnobrich #12 wurde am 18.04.1968 in Duluth geboren und spielte von 1989 bis 1991 im Team des EC Kassel.
Laufbahn als Spieler
Schnobrich begann seine Karriere 1988 bei den Virginia Lancers in der ECHL. Zur Saison 1989/90 wechselte er nach Deutschland in die Oberliga zum EC Kassel.
Snoopy, seine Specials...
...und die legendären "Neunundachtziger". Drehen wir die Eishockeyzeit um zehn Jahre zurück. Die Nordhessischen Puckjäger hiessen noch nicht "Huskies" sondern schlicht und einfach nur EC Kassel und gespielt wurde zwei Klassen tiefer, in der damaligen Oberliga. Das "Ramalamadingdong" nach Toren gab es noch nicht und die Fans trugen keine Trikots, sondern Blau-Weisse Schals, von Mutti gestrickt.
Es war eine tolle Zeit. Viele sagen noch heute, es war die schönste überhaupt. Nach zwei Konkursen ging es rasant nach oben, Fans und Mannschaft waren eine sagenhafte Einheit. Bei jedem Heimspiel war "Gänsehautathmosphäre" angesagt, nicht selten wurden nach spektakulären Siegen einige Tränchen weggewischt. Einen Trainer gab es nicht, dafür einen Spielerrat unter Peter Roedger, der die Richtung vorgab. "Eingeborene" wie Ralf Kubiak oder Mario Feigl standen noch im Team, im Team, über das man heute sagt, "das waren die Neunundachtziger". Spieler wie Sepp Kontny, Herbert Heinrich, Shane Tarves und Eric Thurston spielten weniger für "Kohle", als vielmehr für die Region Nordhessen. Und es gab damals ein Unikum, das wie ein Wiesel über das Eis flitzte, Tor um Tor erzielte und nach dem Spiel seine Ehrenrunde mit dem Amerikanischen Banner "Stars and Stripes" lief. Timothy John Schnobrich, kurz "Snoopy" genannt. Keiner konnte sich so schön über Tore freuen, wie der aus Minnesota stammende Goalgetter. Gut, technisch hatte die "12" so einige Schwierigkeiten, aber das interessierte in der Oberliga keinen. Dafür war er schnell, verdammt schnell sogar. Und Torgefährlich. Bei einem Auswärtsspiel in Timmendorf erzielte er sogar "sieben auf einen Streich" und das trotz einer Zehnminutenstrafe. Man musste ihn einfach mögen. Ein fast schon penetrant positiver Mensch, der damals ausser Eishockey nur einfach "Fun" haben wollte. Parties, Tore und das Leben geniessen - das war sein Motto. Im "Brauhaus", dem heutigen "Wolpertinger" gab es manch rauschende Nacht. Gefeiert wurde meist mit dem legendären "Snoopy-Special", einem hochprozentigen Teufelsgesöff.
Insgesamt 96 Tore und 71 Assists, also sagenhafte 167 Punkte, konnte "Snoopy" in der unvergessenen Saison 1989/90 verbuchen. Zusammen mit Nebenmann Shane Tarves war er der Schrecken aller gegnerischen Torhüter. Aber nicht nur Scorerpunkte sammelte er. Nach seinem dritten Treffer in einem Spiel rannte er stets zum Schiedsrichter und kassierte die kleine schwarze Hartgummischeibe ein.
Und die Super-Saison fand einen grandiosen Abschluss. Am 8. April 1990 wurde der alte Rivale EC Bad Nauheim mit 5:1 aus der Eishalle gefegt, der Aufsteig in die zweite Liga war geschafft. "I love this place, I`ll never leave it" brüllte er, auf den Schultern eines Fans sitzend, bei einer der ungezählten Ehrenrunden durch die Arena.
Doch alle schönen Zeiten gehen einmal vorbei. Was in der Oberliga ein verschworener Haufen von Freunden war, entwickelte sich eine Klasse höher zu einer reinen Interessengemeinschaft. Nach dem Aufstieg kam Sergej Nikolaev als Trainer, er brachte mit Vladimir Kolzow und Viktor Patchkalin zwei Landsleute aus dem russischen Jaroslawl mit. Drei Ausländer für zwei freie Positionen - das konnte nicht gutgehen. Publikumsliebling Eric Thurston wurde geschasst, "Snoopy" war das fünfte Rad am Wagen. Hinzu kamen Probleme mit der neuen Spielklasse, in der es nicht mehr so leicht war, wie zuvor in der Oberliga. Der Sunnyboy schlitterte in eine tiefe Formkrise. Im Sommer 1991 war endgültig kein Platz mehr für ihn im Kader der Blau-Weissen. Es begann eine Zeit der Rastlosigkeit, so richtig heimisch, wie zuvor in Kassel, wurde er nirgends. Jedes Jahr ein neuer Club - Klostersee, Nauheim, Königsbrunn und Heilbronn, aber auch Augsburg und Kaufbeuren in der DEL, so lauteten seine Stationen. Nun ist er verheiratet und schiesst seine Tore an der Nordsee, bei den Fischtown Pinguins aus Bremerhaven. Seit 1997 trägt er dort die Nummer 12, so wie einst in Kassel und der Erfolg hat sich auch wieder eingestellt. Meister sind sie geworden, die Pinguine und "Snoopy", mittlerweile 34 Jahre alt, konnte immerhin 69 Punkte sammeln.
Daten, die man im Kasseler DEL-Alltag bestenfalls am Rande registriert. Was an der Fulda jedoch unvergessen bleibt, sind die kühlen Herbst- und Wintertage des Jahres 1989 und die vielen "Snoopy-Specials". Sowohl im Glas, als auch im Kasten der gegnerischen Torhüter.
Oliver Zehe
Quelle: Huskies-Online.de
Trivia
Galerie
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Hochzeit am Kasseler Rathaus