Legende: * Während der laufenden Saison | ** Try-Out Vertrag
Vorbereitung
3. August in den Hallen der Mercedes-Benz Niederlassung über die Bühne ging und sich Fans und Spieler erstmals in dieser Saison "beschnuppert" hatten, ging es am 5. August in ein Trainingslager nach Füssen und Pfronten in die Heimat von Uli Egen. Dort gab es neben dem Eistraining viel Abwechslung für die Jungs. Unter anderem wurde eine Bootstour veranstaltet und auch ein wenig mit dem Mountainbike ging es durch die Lande. Kontakt geknüpft wurde auch mit den Spielern der deutschen Nationalmannschaft, die sich auf die Teilnahme am World-Cup ebenfalls in Füssen vorbereiteten. Gegen Ende des Trainingslagers wurde ein Freundschaftsspiel gegen den EV Füssen durchgeführt, welches die Huskies souverän mit 13:1 gewannen. Am 15. August traf man wieder in Kassel ein, um dann einen Tag später nach Olmütz (Tschechien) aufzubrechen. Dort nahmen die Huskies schon traditionsgemäß an einem Turnier teil, das die ersten starken Gegner lieferte, und bereits dort zeigte sich, dass die Jungs ihre Hausaufgaben im Sommer bestens erledigt hatten. Gegen Trinec gab es einen 6:3-Erfolg, Litvinov wurde 3:0 abgeschossen und gegen den Gastgeber Olmütz spielten Dave und Co. 4:4 Unentschieden. Lediglich gegen Vitkovice gingen die Jungs nicht als Sieger vom Eis (2:4). Doch reichte es immerhin zu einem zweiten Platz in einem Turnier, bei dem neben den Huskies nur hochkarätige Mannschaften Tschechiens höchster Liga teilnahmen. Gerhard Brunner setzte auf den Kasseler Nachwuchs. So nahm er bereits Stefan Schaumburg und Sven Pfeffer von der Kasseler Jugendmannschaft mit in das Trainingslager des DEL-Teams nach Füssen, um zu sehen, ob die beiden ehrgeizig genug sind, um sich für höhere Aufgaben zu empfehlen. Stefan Schaumburg zeigte dabei sehr vielversprechende Ansätze und durfte auch während der Saison am Training der DEL-Mannschaft teilnehmen. Manchmal war er sogar beim Warmspielen mit dabei, doch zu einem echten scharfen Einsatz kam er in dieser Saison noch nicht. Vielleicht hätte es ja noch geklappt, doch leider warf ihn eine schwere Knieverletzung im Dezember aus der Bahn, so dass ihn eine mehrmonatige Pause zum Zuschauen zwang. Bei Torwart Sepp Kontny traten wieder die alten Probleme mit dem Knie zutage, so dass die Geschäftsführung zum Handeln gezwungen war. Man lud Jonas Eriksson vom schwedischen Erstligisten Mora zum Probetraining und gab ihm einen Vertrag bis Ende November, da nicht abzusehen war, wann Sepp Kontny wieder fit sein würde.
Die Testspielserie im September
Begonnen hat diese Serie am 4. September in Bayreuth, wo man locker gewann. Gedacht war dieses Spiel als Ablösespiel für Daniel Larin, der Mitte der vorangegangenen Saison von Bayreuth nach Kassel wechselte. Doch Daniel war, wie bereits erwähnt, in den Staaten beim Rollerhockey aktiv. Wenige Tage später war Daniel dann zum Team der Huskies gestoßen und viele waren neidisch, als sie sahen, wie braun gebrannt sich Daniel in Kassel präsentierte. Am 6. September kam es dann zur Heimpremiere in Kassel. Die Berlin Capitals wurden mit 2:1 bezwungen, während, erneut zwei Tage später, in Timmendorf an der Ostsee ein 5:3-Sieg für unsere Huskies heraussprang. Coach Gerhard Brunner testete erstmals Jonas Eriksson im Tor der Huskies, und dieser bestand seine erste Feuertaufe. Wiederum nur zwei Tage später, am 10. September führte uns die Schlittenhundekarawane nach Bad Nauheim. Dort sprang ein 4:2-Sieg heraus. Zum Abschluss der Vorbereitungsserie hatte man sich noch einmal einen richtig schweren Gegner ausgesucht. Erst mussten die Huskies am 13. September in Ratingen antreten, zwei Tage später kamen die Ratinger Löwen nach Kassel in den Schlittenhundezwinger. Das Spiel in Ratingen war teilweise schon auf sehr hohem Niveau, beide Teams schenkten sich recht wenig und arbeiteten viel nach vorn in Richtung gegnerisches Gehäuse. Das Spiel in Ratingen endete 6:6, und auch das Heimspiel, das von beiden Teams doch recht emotionslos gespielt wurde, schließlich stand der Saisonauftakt vor der Tür, endete ebenfalls unentschieden, 2:2.
Quelle: Jahrbuch 1996/97
Mannschaftsfoto
Anton Krinner, Peter Kwasigroch, Alexander Wedl, Falk Ozellis, Tino Boos, Branjo Heisig, Betreuer Hemelik, Obmann Wüchner
GF Appel, Manager Egen, Alexander Engel, Venci Sebek, Mike Millar, Greg Johnston, Roger Öhman, Jukka Seppo, Dave Morrison, Bruce Eakin, Betreuer Thöne, Betreuer Jordan, Dr. Kress
Pavel Cagas, Jouni Vento, Greg Evtushevski, Trainer Brunner, Roger Hansson, Milan Mokros, Sepp Kontny
EC Kassel Huskies Saison 1996/1997
Die Vizemeistermannschaft. Den größten Erfolg in der Kasseler Eishockeygeschichte kommentierte Hans Zach ein Jahr später als "Betriebsunfall".
Stehend: Mannschaftsärzte Dr. Rolf Raetzer, Dr. Hubert Kress, Jukka Seppo, Mike Millar, Falk Ozellis, Venci Sebek, Alexander Engel sen., Robert Burakovsky, Alexander Wedl, Bruce Eakin, Roger Hansson, Jouni Vento, Betreuer Werner Jordan, Manager Ulrich Egen, Trainer Gerhard Brunner
Knieend: Betreuer Freddy Hemelik, Pavel Cagas, Physiotherapeut Kai Thöne, Greg Evtushevski, Peter Kwasigroch, Greg Johnston, Brano Heisig, Dave Morrison, Tino Boos, Anton Krinner und Jonas Erikson.
Gespielt wurde eine Vorrunde mit 30 Spielen pro Mannschaft und anschließender Aufteilung in eine Meisterrunde (Plätze 1 bis 6) und einer Relegationsrunde (Plätze 7 bis 16), wobei die ersten beiden der Relegationsrunde sich für die Play-Off-Plätze 7 und 8 qualifizierten, während in der Meisterrunde lediglich für den besten Startplatz gekämpft wurde.
Die Punkte aus der Vorrunde wurden mit in die Meisterrunde bzw. die Relegationsrunde genommen.
Vorrunde
' Die ersten 6 Mannschaften qualifizierten sich für die Meisterrunde, die restlichen Teams mussten in die Relegationsrunde.
Hier waren die Huskies nun also... 20 Jahre nach Gründung der ESG, zwei Insolvenzen, vielen Hochs und Tiefs, standen die Huskies im Finale um die Deutsche Meisterschaft. Gegner: Die bislang ungeschlagenen Titelfavoriten aus der Quadratestadt, die Adler Mannheim. Bereits die Serie gegen die Berliner Eisbären hatte in der nordhessischen Sportprovinz eine wahre Eishockeyeuphorie ausgelöst, die in der Liveübertragung des entscheidenden Halbfinals in den Kasseler Messehallen ihren Höhepunkt gefunden hatte, doch mit dem Einzug ins Finale um die Deutsche Meisterschaft wurde alles bisherige in den Schatten gestellt.