Daniel Corso

Quelle: Privat

Spielerinformationen
Voller Name Daniel Corso
Geburtstag 03.04.78
Geburtsort Montreal, Kanada
Größe 175cm
Position Stürmer
NHL Karriere
Draft 1996, 7. Runde, #169
Draft-Team St. Louis Blues
Vereine in der NHL St. Louis, Atlanta
Spiele in der NHL 77 Spiele
Punkte in der NHL 14 Tore - 11 Assists
Vereinsinformationen
Letzter Verein Chicago Wolves (AHL)
Trikotnummer 11
Spielzeiten in Kassel
Jahre Verein Sp. (T/A)
2004-2005 Kassel Huskies 52 (9/35)

Daniel Corso #11 wurde am 03.04.78 in Montreal geboren und spielte in der Saison 2004/2005 im Team der Kassel Huskies.

Laufbahn als Spieler

Karrierestart in Nordamerika

Corso machte sein Debüt bei den Victoriaville Tigres in der QMJHL in der Saison 1994/95. Bei den Tigres spielte Corso bis 1998. In der Saison 1994/95 wurde er mit 53 Punkten ins QMJHL All-Rookie Team gewählt. Im Folgejahr kam Corso sogar auf 114 Punkte inklusive 49 Tore.

Im 96er Draft sicherten sich die St. Louis Blues die Rechte an Corso, indem sie ihn an Position 169 Drafteten. Im selben Jahr wurde er mit 119 Punkten in der QMJHL zum MVP gewählt und schaffte es folglich auch ins First All-Star Team der Liga.

1998 machte Corso den nächsten Schritt auf der Karriereleiter, als er sich dem Blues Farmteam in Worcester anschloss und über zwei Jahre in der AHL spielte. Durch seine starke Entwicklung in der AHL bekam er bereits in der Saison 2000/01 seine ersten Einsätze in der NHL. Auch in der NHL fand Corso sich hervorragend zurecht. In 28 Spielen für die Blues schaffte Corso immerhin 23 Punkte. Den Großteil der Saison verbrachte Corso jedoch in der AHL.

In der Saison 2001/02 gehörte er von Beginn der Saison zum Kader der Blues, konnte aber auf Grund diverser Verletzungen nicht mehr so Auftrumpfen wie im vergangenen Jahr. Nach 4 Jahren in der Organisation der Blues unterschrieb Corso im Sommer 2003 einen Vertrag bei den Ottawa Senators, verbrachte aber die meiste Zeit in der AHL in Binghamton bevor er zu den Atlanta Thrashers transferiert wurde, doch auch hier schaffte er es nur selten in den NHL Kader und spielte fortan für die Chicago Wolves in der AHL.

Kassel Huskies

Daniel Corso – Lost In Translation

Daniel Corso ist ein geradezu begnadeter Schlittschuhläufer, er hat reichlich NHL-Spiele bestritten - unter anderem mit Eishockey-Größen wie Chris Pronger und Al MacInnis - auch in Kassel gefällt es ihm gut. Aber der Franko-Kanadier hat ein Problem: „Ich verstehe hier kein Wort!“

Dabei klappt das Zählen auf Deutsch schon ganz gut! Nur wenn Trainer Milan Mokros an der Bande steht und deutsche Kommandos schreit, ist Corso wieder einmal auf seine Mannschaftskollegen angewiesen, die ihm aber gern als Dolmetscher zur Seite stehen. „Ich würde auch gern mal irgendwo hin fahren, immerhin liegt Deutschland ja sehr zentral, aber ich kann doch die Schilder gar nicht lesen“, erklärt er mit einem Lachen.

Nach Kassel gekommen ist der 26-Jährige über einen alten Kasseler Bekannten, denn sein Agent ist kein anderer als der ehemalige Husky Francois Guay. „Die Entscheidung sollte zwischen Kassel und Frankfurt fallen und Franc hat mir natürlich zu den Huskies geraten.“ Die Stadt selbst gefalle ihm gut, die Menschen seien alle sehr freundlich. Nur eines behagt dem Draft Pick der St. Louis Blues aus dem Jahre 1996 nicht: „Die Stadt ist klein und da weiß sofort jeder wo du bist, das mag ich eigentlich nicht, ich brauche mein Privatleben! Außerdem würde ich mir mehr Englisch sprechende Leute wünschen“, flachst „Corrs“, der seinen Spitznamen einem amerikanischen Bier zu verdanken hat. Auch das Eishockey in Amerika sei anders, härter, aber vor allem respektvoller.

Den größten Teil seiner Freizeit verbringt Corso, der sich selbst als schüchtern und mürrisch empfindet, mit seiner Ehefrau Allison bei einem schönen italienischen Essen, oder er singt seinen zwei Hunden, Teddy und Dinky, französische Lieder vor, die die beiden völlig aus dem Häuschen bringen. Wäre er nicht Eishockeyprofi geworden, so hätte er sich durchaus einen Job als Tierarzt vorstellen können, da er Tiere nun mal gern habe. Dies hielt den „Simpsons“-Fan allerdings nicht davon ab, seine Katzen einmal „Itchy“ und „Scratchy“ getauft zu haben – ein Geständnis unter schallendem Gelächter. Sein Lieblingscharakter aus der amerikanischen Trickfilmserie sei allerdings Krusty der Clown. Das Fernsehen sei etwas, was er hier in Deutschland vermisse – denn deutsche Programme braucht er nun mal nicht anzuschauen. Nicht nur lustige Serien, sondern auch Filme haben es Daniel angetan, so ist sein Lieblingsfilm momentan „Der Fluch der Karibik“.

Gern einmal treffen würde der Kanadier den amerikanischen Präsidenten George Bush, doch ein gemütlicher Kaffeekranz würde dabei wohl nicht entstehen… Seine ersten Schritte auf dem Eis machte Corso in seiner Heimatstadt Montréal, der größten Stadt der kanadischen Provinz Quebec. „Bei uns zu Hause ist es im Winter immer ziemlich kalt, als Kind bist du da immer auf den zugefrorenen Teichen unterwegs; man kommt fast gar nicht um das Eishockey herum!“ Sein Idol war damals Mario Lemieux, sein Lieblingsverein erst die Quebec Nordiques und später dann die Montréal Canadiens. Einen besonderen Dank richtet der Center an seine Eltern Richard und Louise. „Sie haben mir meine Karriere erst ermöglicht. Schon allein, weil meine Mutter mich jeden Morgen ganz früh zum Training gefahren hat“. Aber seine Eltern legten auch großen Wert auf Daniels schulische Ausbildung: „Sie wollten immer, dass ich, falls es mit der Profi-Karriere nichts wird, noch eine Alternative habe.“ Also beendete er das College, bevor es ihn in die AHL zog. „Ich war schon immer Stürmer, vor allem, weil ich so schnell bin. Ich könnte zwar auch auf der Verteidiger-Position spielen, aber das wäre wohl auf Grund meiner Größe, eine schwierigere Angelegenheit“, stellt der 1,75m große Golf-Liebhaber, der auch gern mal beim Fischen entspannt, fest.

An sein erstes NHL-Spiel kann sich Corso noch sehr genau erinnern: „Man hat mich aus der AHL hochgerufen, um für St. Louis zu spielen. Das Spiel endete 1:0 und ich habe ein Tor geschossen. Tja, das hat allerdings nichts gebracht, am nächsten Tag war ich wieder in der AHL.“ Diesem recht enttäuschenden Einstand in der höchsten Spielklasse der Welt sollten allerdings noch weitere 76 Einsätze für die Blues und die Atlanta Trashers folgen. Solange es sein Körper zulässt möchte „Corrs“ noch Eishockey spielen und danach am liebsten überhaupt nicht mehr arbeiten. „Meine Frau träumt allerdings davon ein Restaurant zu eröffnen, also wird daraus wohl nichts“, schmunzelt Corso.

Für die Huskies erhofft sich Corso im neuen Jahr noch einmal eine Steigerung. „Wir sind alle froh, diese schreckliche Phase hinter uns gebracht zu haben. Es ist wirklich schlimm, man steckt einfach fest und kann sich nicht selbst wieder herausholen. Zum Glück ist uns das nun endlich gelungen.“ Doch auch die vielen Verletzungen (auch Corso fiel mehrere Wochen mit einer Handverletzung aus), die den Huskies-Kader in dieser Saison noch nie komplett auftreten ließen, machten es der Mannschaft nicht einfacher. Als abergläubig möchte sich der der Mann mit der Rückennummer 11 nicht wirklich bezeichnen, dennoch legt er Wert darauf vor einem Spiel immer die linken vor den rechten Ausrüstungsgegenständen anzuziehen. Und wenn er dann aufs Eis geht, sind auch endlich sämtliche sprachlichen Barrieren vergessen und Daniel Corso wirbelt durch die gegnerischen Abwehrreihen, so dass diese oft nur noch seine Rückennummer erkennen können.


Im Sommer 2004 sicherte sich Manager Joe Gibbs die Rechte an Corso mit einem Einjahresvertrag. Seine Saison begann allerdings wenig verheißungsvoll. Bereits im ersten Vorbereitungsspiel gegen die Frankfurt Lions verletzte sich Corso nach einem Check vom Frankfurter Marc Beaucage so schwer, dass er die ersten Spiele der Saison verpasste. Trotzdem brachte es Corso in einer unhomogenen Mannschaft immerhin auf 44 Punkte in 52 Spielen mit den Huskies.

Corso zeichnete sich vor allem durch seine starke Skatingtechnik und seine gute Stocktechnik aus. Mit seinem starken Pass legte er 35 Tore über die gesamte Saison auf.

Schwächen zeigte er vor allem im Defensivverhalten, das der schmächtige Center größtenteils vermied.

Nach dem sportlichen Abstieg mit den Huskies verließ Corso Kassel in Richtung Frankfurt.

Trivia

  • Im Kader der kanadischen Mannschaft bei den Junioren Weltmeisterschaften 1998
  • Spitzname "Corrs"
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