Das Team 2003/2004 startete nach der Viertelfinalniederlage gegen die Kölner Haie in eine weiter Saison in der DEL.

Personelle Veränderungen

Nach dem Kraftakt in der Playoff-Serie gegen die Kölner Haie verabschiedeten sich mal wieder einige Spieler aus den Reihen der Kassel Huskies. Doch im Vergleich zum schweren Aderlass des letzten Jahres fielen die Abgänge im ersten Moment nicht so schwer ins Gewicht.

 

Auf der Torhüterposition wechselte man den zu inkonstant spielenden Rich Parent gegen Joaquin Gage aus. Ein Wechsel der sich bezahlt machen sollte, denn im Vergleich zu seinem Vorgänger hatte Gage die nötige Konstanz aber auch die sooft fehlende Ruhe die man als #1-Torhüter in der DEL braucht. Doch Gage war nicht die erste Wahl bei den Kasseler Verantwortlichen. Bereits im Sommer gab man die Verpflichtung von DEL-Hitzkopf Andrej Mezin bekannt. Dieser machte jedoch auf Grund einer schweren Verletzung am Kreuzband kein Spiel für die Huskies, und wurde mit sofortiger Wirkung aus seinem Vertrag in Kassel entlassen. Neben dem neuverpflichteten Gage nahm ein alter Bekannter Platz. Jan Münster wurde genauso mit einem neuen Vertrag belohnt wie der dritte Goalie Daniel Appel. Münster hatte in der Vorsaison in der verletzungsbedingten Abwesenheit von Parent dermaßen überzeugt, dass er zum "Eishockeyspieler des Monats November 2002" gewählt wurde. Doch die volle Belastung einer kompletten DEL-Saison traute man dem jungen Goalie (noch) nicht zu. In der Deckung mussten die Huskies die Abgänge von Spaßvogel Andrej Teljukin, Lars Jansson und Shayne Wright verkraften. Während der Abgang von Teljukin eher zu vernachlässigen war, taten die Abschiede der beiden letztgenannten deutlich mehr weh. Auch wenn Jansson hinter den in ihn gesteckten Erwartungen zurückblieb und punktetechnisch eher unauffällig blieb, sorgte der stoisch ruhige Schwede doch immer für eine stabile Defensive. Doch so endete auch der zweite DEL-Ausflug seiner Karriere eher unzufriedenstellend. Shayne Wright hingegen konnte auf zwei durchaus erfolgreiche Jahre in Kassel zurückblicken. Der knallharte Defender kehrte lediglich auf Grund seiner in Krefeld wohnenden Familie in die Seidenstadt zurück. In Kassel konnte man auf jeden Fall mit ihm zufrieden sein, brachte er doch gerade in den wichtigen Spielen der Saison die nötige Physis in die Partien und war sich für keine Arbeit zu schade - und so verabschiedete sich der stets gut gelaunte Kanadier mit 183 Strafminuten aus zwei Jahren Kassel.

 
Naumenko, Trattnig, Busch, Kostyrev, Ziffzer, Klinge (v.l.)

Zum Team hinzu stießen unter anderem mit Sebastian Jones und Ted Crowley zwei alte Bekannte. Während Jones zwischen 2000 und 2002 bereits mit einer Förderlizenz in Kassel spielte, kehrte Ted Crowley von einer Deutschlandreise zu seiner ersten Europastation heim. Nachdem Crowley in seiner ersten Saison in Kassel 2000/2001 mit 42 Punkten zu den besten Verteidigern der Liga gehörte, wechselte er via Essen und Hamburg zurück an die Fulda nach Kassel. Offensive Unterstützung versprach man sich vom in Mannheim unterschätzten Nick Naumenko. Dieser hatte in Mannheim zuerst Probleme mit der Umstellung auf die große Eisfläche, dann einen Disput mit Adler-Trainer Bill Stewart, so dass er in Kassel einen neuen Anfang suchte. Die Voraussetzungen für einen starken Blueliner brachte der bullige Abwehrrecke mit dem strammen Schuss auf jeden Fall mit. Im Laufe der Saison stießen noch Anton Bader und Josh DeWolf zum Team der Kassel Huskies hinzu. Der Deutschkanadier Bader war zuvor in den nordamerikanischen Minors unterwegs und versuchte nun über die Kassel Huskies in Europa Fuß zu fassen. DeWolf kam ähnlich wie Bader erst unter der Saison ins Team der Kassel Huskies. Der knallharte Verteidiger wurde geholt um mehr Physis in das Spiel zu bringen.

In der Abteilung "Angriff" mussten die Huskies neben dem schmerzlichen Abgang von Pat Mikesch zur DEG unter anderem auch den Verlust von Zdenek Nedved verkraften, der sich in den Vertragsverhandlungen mit den Huskies scheinbar verpokert hatte und zusammen mit Andrej Teljukin zu den Hannover Scorpions wechselte. Doug Derraughs Vertrag wurde nach einer weiteren wenig erfolgreichen Saison in Kassel nicht verlängert. Hatte man im Vorjahr noch die großen Fußstapfen des Francois Guay als Grund für die nicht erfüllten Erwartungen herangezogen, sprach nun außer dem unermütlichen Kampfgeist nichts mehr für den sympathischen Kerl aus Arnprior, denn 13 Punkte aus 55 Spielen waren für eine Ausländerlizenz einfach zu wenig.

 
Kammerer, Meister, Gibbs, Abstreiter, Loth (v.l.)

Auch Alexandr Cherbayev verließ die Huskies nach nur einem Jahr in Richtung Russland. Der verletzungsanfällige Supertechniker der die Nachfolge von Daniel Kreutzer antreten sollte kam auf Grund einer schweren Verletzung im Hauptrundenspiel gegen die Kölner Haie durch Andreas Renz auf nur 29 Einsätze im Dress der Blauweißen. Zu groß erschien dem Management das Risiko einer erneuten Verletzung des Russen. Der als Spätverpflichtung zu den Huskies gestoßene Jan Lipiansky wurde ebenfalls nicht mit einem neuen Vertrag ausgestattet.

Als Neuzugänge wurden allen voran Ted Drury präsentiert. Der US-Amerikaner kam mit der Erfahrung von 428 NHL-Spielen von den Hamburg Freezers an die Fulda. Bei seinem ersten Europa-Engagement in Hamburg war Drury gleich mit 40 Punkten aus 57 Spielen erfolgreich. Flankiert wurde Drury im Sturm von Matthias Trattnig den Joaquin Gage von seinem alten Club Djurgardens Stockholm direkt mitbrachte. Der gebürtige Österreicher war vor seinem Engagement in Schweden vor allem in der nordamerikanischen College-Liga NCAA unterwegs, wo er für die Maine Black Bears auf Punktejagd ging. Vollendet wurde die Liste der Neuzugänge von Rob Busch und Paul Brousseau, zwei alte Bekannte aus der DEL. Busch spielte bereits für die Moskitos Essen und die Frankfurt Lions in der DEL bevor er seinen Weg nach Kassel fand. So gehörte Busch unter anderem zum Team der Frankfurt Lions das in der Saison 2002/2003 in den Playdowns gegen Schwenningen verlor und sportlich abstieg. Paul Brousseau machte bereits in der Saison 2002/2003 26 Spiele für die Schwenninger Wild Wings ehe er für ein Kurzengagement zum HC Fribourg-Gottéron in die Schweiz wechselte.

Vorbereitung

Die Vorbereitung der Saison 2003/2004 eröffneten die Kassel Huskies mit einem Heimspiel gegen den amtierenden Meister aus Krefeld. Beide Teams lieferten sich ein heißes Spiel in dem vor allem die Abwehrreihen beider Teams starke Defizite aufwiesen. Trotz zwischenzeitlichem 0:2 Rückstand gewannen die Huskies dennoch mit 6:4. Das erste Huskies-Tor der Vorbereitung erzielte Rob Busch nach acht Minuten. Beim Keuco-Cup in Iserlohn verlor man mit 1:2 nach Penalty gegen den Absteiger aus Frankfurt, und besiegte die DEG Metro Stars mit 4:0. Bei beiden Spielen stand mit Joaquin Gage der neue #1-Torhüter der Huskies zwischen den Pfosten. Gerade beim 4:0 gegen die Düsseldorfer zeigten die Huskies ihr volles Können und dominierten die Metro Stars über 60 Minuten. Die Vorbereitung wurde beendet mit einer Reise durch Schweden, wo man gegen die Teams aus Göteborg, Malmö und Rögle spielte. Doch die Schwedenreise sorgte für wenig Euphorie im Huskies-Lager, denn alle Spiele gingen mit mindestens zwei Toren verloren.

DEB-Pokal

1. Runde vs. Dresdner Eislöwen

Dresdner Eislöwen - Kassel Huskies 3:5 (1:4/2:1/0:0)

Wie schon in der letzten Saison brachte die Auslosung der ersten Hauptrunde im DEB-Pokal den Kassel Huskies die Dresdner Eislöwen als Gegner. Im Gegensatz zum vergangenen Jahr, als die Partie wegen des Hochwassers bei den Eislöwen in Kassel ausgetragen werden musste, gab es zum Glück keine derartigen Wetterkapriolen, so dass die Huskies heute in Dresden auf ihre Kontrahenten trafen. Doch ganz so leicht wie die Paarung gegen einen Oberligisten auf dem Papier aussieht, gestaltete sich das Spiel für die Huskies nicht. Bedingt durch eine gewisse Müdigkeit nach dem Keuco-Cup-Wochenende konnten die Kasseler keinen so deutlichen Sieg erringen wie vielfach sicherlich erhofft. So gingen die Dresdner bereits aufgrund einer 5 zu 3 Überzahl nach gut drei Minuten mit 1:0 durch Stoyan in Führung. Danach allerdings sorgten die Huskies ihrerseits für Torerfolge. Zunächst erzielten jeweils im Powerplay Brousseau (9.) und Drury (12.) die Treffer zum 1:1 sowie 1:2 aus Sicht der Eislöwen. Anschließend erhöhte Peterson auf 1:3 (16.) und S. Retzer stellte wiederum bei einem Mann mehr auf dem Eis den Drittelendstand von 1:4 her (20.). Im zweiten Drittel konnte, erneut in Überzahl, Hruby den Anschlusstreffer zum 2:4 für Dresden verbuchen (25.), bevor Brousseau ebenfalls in Überzahl zum 2:5 einnetzte (30.). In der 32. Minute brachte der Ex-Kasseler Kasperczyk schließlich seine Mannschaft noch auf 3:5 heran. Dies war aber bereits der letzte Erfolg, denn im Schlussdrittel spielten die Huskies clever die Begegnung herunter, da die Dresdner nichts weiter zuzusetzen hatten. Im Tor der Nordhessen stand absprachegemäß Münster, der seine Sache gut machte und den kein Vorwurf an den Gegentoren traf.

2. Runde vs. Landshut Cannibals

Landshut Cannibals - Kassel Huskies 1:2 (0:0/0:1/1:1)

In der hart umkämpften Partie der zweiten Runde um den Deutschen Eishockey Pokal gewannen die Kassel Huskies in Landshut gegen die Cannibals und ziehen damit ins Viertelfinale des Wettbewerbes ein. Nach dem torlosen ersten Drittel erzielte Robitaille in der 28. Minute das Führungstor für die Huskies. Im letzten Drittel konnten die Cannibals bei Überzahl durch Hammer zum 1:1 ausgleichen (48.), bevor Wahlberg ebenfalls im Powerplay zum 1:2 einschoss (53.). Spannend wurde es am Ende des Spieles, als die Kasseler sich einer 5 gegen 3 Unterzahl erwehren mussten, aber Huskies-Keeper Münster in der letzten Minute den Sieg rettete.

Viertelfinale vs. Eisbären Berlin

Eisbären Berlin - Kassel Huskies 2:4 (1:0/1:2/0:2)

Vor 2.500 Zuschauern im Wellblechpalast in Berlin-Hohenschönhausen erwischten die Eisbären den besseren Start und nutzten eine Überzahl, Kassels Peterson saß auf der Strafbank, in der 7. Minute zur 1:0 Führung durch Beaufait. Einen weiteren Torerfolg konnten in diesem ersten Abschnitt weder die Berliner verbuchen, noch gelang den Huskies der Ausgleich. Der ließ allerdings im zweiten Drittel nicht lange auf sich warten, denn auch die Kasseler kamen im Powerplay zu ihrem ersten Treffer durch Brousseau (24.) und nur knapp zwei Minuten später erhöhte S. Retzer auf 1:2 für die Schlittenhunde (26.). Für die Eisbären erzielte Aldridge aber noch in diesem Drittel das 2:2 und mit diesem Ergebnis gingen beide Teams in die zweite Pause. Im Schlussabschnitt gelang Daffner, der noch in Krefeld pausieren musste, in der 51. Minute die erneute Führung der Huskies zum 2:3 und Kapitän Abstreiter sorgte in der letzten Spielminute mit seinem empty-net-goal für den Endstand von 2:4. Ob die Kassel Huskies durch ihr Weiterkommen im Deutschen Eishockey Pokal die weite Reise zum SC Riessersee am 13.01.2004 zur geplanten Halbfinalpartie antreten müssen, wird sich aufgrund der unsicheren Situation bei den Werdenfelsern wohl erst in den nächsten Tagen und Wochen entscheiden.

Halbfinale vs. SC Riesersee

SC Riessersee - Kassel Huskies

  • Spiel war ausgefallen, da dem SC Riessersee aufgrund finanzieller Schwierigkeiten die Lizenz entzogen wurde.

Finale vs. Kölner Haie

Kölner Haie - Kassel Huskies 3:1 (2:1/1:0/0:0)

 

Die Huskies sind im Gegensatz zu den Haien wahrlich nicht verwöhnt was Finals angeht und dennoch haben sie als vermeintlicher Underdog in vielen Play-Off-Partien den "Großen" das Leben mehr als schwer gemacht. Betrachtet man dazu die momentane Tabellensituation in der DEL, gehen die Kölner allerdings als klarer Favorit ins Rennen um den Poaklsieg. Aber: der Pokal hat seine eigenen Gesetze, nicht nur im Fußball. Entsprechend motiviert gingen die Kasseler ins heutige Endspiel, um den Titel des Pokalsiegers nach Nordhessen zu holen. Und dieses Vorhaben war den Huskies auch deutlich anzumerken. In einem von Beginn an munteren Spiel profitierten sie frühzeitig von einer Strafe gegen Köln und S. Retzer sowie Trattnig hatten die ersten Chancen für Kassel, die Haie-Goalie Wild jedoch vereitelte (3.). Selbst als die Gastgeber anschließend in Überzahl agierten, ließen die Kasseler lediglich eine Möglichkeit für Lewandowski zu, der aber knapp am Tor vorbei zielte (9.). Zuvor hatte Drury bereits bei einem Unterzahl-Break eine weitere gute Einschussgelegenheit, welche allerdings bei Wild endete (7.). Ihr zweites Powerplay gestalteten die Haie dann besser: zunächst rettete Kassels Torhüter Gage gegen Furchner (11.), Morczinietz und Elick (12.), bevor er bei Blanks Treffer zum 1:0 machtlos war (12.). Leider kam es noch dicker für die Huskies, denn in eigener Überzahl sorgte ein Fehler im Aufbau für einen Konter von Lewandowski, der auch kaltschnäuzig auf 2:0 erhöhte (14.). Nach einem kurzen Knick sammelten sich die Gäste jedoch wieder und Wahlberg gelang nach einem mustergültigen Pass von De Wolf der Anschluss zum 2:1 (17.).

 

Auch im zweiten Drittel boten die Mannschaften keineswegs das vielleicht erwartete Defensiveishockey, sondern suchten den direkten Weg zum Tor. Als erstes scheiterte McLlwain an Gage (21.), danach traf auf der Gegenseite Valenti mit einem Gewaltschuss nur den Pfosten (22.), was eine Minute später Blank ebenso gelang. Die folgende Unterzahl überstanden die Huskies schadlos und setzten nach, doch weder Trattnig (28.) noch Daffner (29.) sowie Drury (31.) konnten Wild überwinden. Im Stile einer Klassemannschaft münzten die Kölner in der 32. Minute ihre optische Überlegenheit schließlich in zählbares um: die Kasseler bekamen die Scheibe nicht aus der Gefahrenzone, was Stefan zum 3:1 nutzte. Wenig später führte dann ein von Lewandowski regulär erzieltes Tor für Aufregung, aber Glück für die Nordhessen, weil Schiedsrichter Chvatal den Treffer wegen Schlittschuhtor die Anerkennung verweigerte (35.). Den Schlusspunkt in Abschnitt zwei markierte Morczinietz, dessen Schuss Gage jedoch glänzend parierte (38.). Im letzten Drittel bot sich den Huskies schon nach gut einer Zeigerumdrehung aufgrund einer Strafzeit gegen die Kölner die Möglichkeit den Anschluss zu schaffen, doch zunächst musste Gage mit einer Glanztat gegen den allein auf ihn zulaufenden Adduono retten, bevor auf der Gegenseite Trattnig gegen Wild vergab (43.). In der Folge ergaben sich für beide Teams noch weitere Chancen, wobei die besseren für die Kölner zu Buche schlugen, denen sich allerdings Gage immer wieder entgegen stemmte. Die Huskies waren zwar keineswegs chancenlos, aber gegen die starke Kölner Hintermannschaft fanden sie zu selten ein Durchkommen, um den Sieg der Haie zu gefährden. Denn diese, das war klar zu erkennen, wollten sich nicht ein zweites Mal im Finale geschlagen geben und holten so am Ende verdient den Pokal nach Köln. Huskies-Online.de

Hauptrunde

 
Quelle: www.hockeydb-ffm.de
 
Quelle: www.hockeydb-ffm.de

Die ersten 8 der Tabelle spielten in den Playoffs um die Meisterschaft, die letzten beiden in den Playdowns gegen den Abstieg.

Club Sp S PSS PSV N Tore Punkte
1. Eisbären Berlin 52 29 5 6 12 171:126 103
2. Nürnberg Ice Tigers 52 26 8 2 16 179:128 96
3. Hamburg Freezers 52 28 4 3 17 151:115 95
4. Kölner Haie 52 26 3 9 14 160:134 93
5. Frankfurt Lions 52 26 5 4 17 177:148 92
6. Adler Mannheim 52 26 4 6 16 151:124 92
7. ERC Ingolstadt 52 28 3 2 19 132:118 92
8. DEG Metro Stars 52 24 4 2 22 141:129 82
9. Augsburger Panther 52 21 5 5 21 180:177 78
10. Krefeld Pinguine (M) 52 16 6 4 26 127:149 64
11. Kassel Huskies 52 16 6 4 26 129:166 64
12. Iserlohn Roosters 52 14 5 7 26 137:169 59
13. Hannover Scorpions 52 13 2 5 32 127:175 48
14. Wölfe Freiburg (N) 52 7 4 5 36 142:241 34

Playoffs (Saisonfazit)

Am Ende fehlte die nötige Konstanz zum Erreichen der Playoffs. Großartige Spiele wechselten sich zu oft ab mit enttäuschenden Auftritten - vor allem daheim. Als Saisonhöhepunkt kann glasklar das erreichen des DEB-Pokalfinales ausgemachtwerden. Hier verlor man zwar gegen die Kölner Haie glatt mit 3:1, doch immerhin war dies ein kleines Highlight einer sonst verkorksten Saison. An dieser Stelle wollen (können) wir also erstmals seit 1999 nicht über Playoffs reden, sondern müssen uns mit den Gründen des schlechten Abschneidens befassen.

Die Gründe für das schlechte Abschneiden waren Multiple. Einen großen Anteil hatte auf jeden Fall der von Manager Joe Gibbs scheinbar überschätzte Trainer-Neuling Axel Kammerer. Als "Zweiter Hans Zach" angepriesen entwickelte sich das Konzept des Tölzers allzu oft zum Eigentor für das eigene Team. Am Ende waren es Spieler, Verantwortliche und vor allem die Fans leid die ewigen Ausrede-Arien nach verlorenen Spielen zu hören. So stellte sich heraus, dass Kammerer nichts weiter als ein schlechter Abklatsch von Trainer-Legende Zach war. Doch nicht nur Trainer Kammerer machte Fehler, auch im Management ging es hoch her. So bleibt am Ende der Saison die Frage in wiefern eine Blutauffrischung vor der Saison nötig war; ob Spieler wie Thomas Daffner und Andreas Loth ein Team wirklich voranbringen. Doch auch bei den Neuzugängen lag Manager Joe Gibbs zu oft daneben...

 
Vorgänger...

Torhüterposition: Vielleicht noch einer der wenigen Glanzpunkte der Saison. Neben dem stets glänzenden Joaquin Gage fristete Jan Münster ein Leben auf dem Abstellgleis, doch mit diesem Job fand sich der Newcomer der vorherigen Saison schnell ab, und arbeitete trotzdem fleißig weiter an seinem Talent. Vor allem fehlte dem jungen Goalie noch die Konstanz um Gage auf lange Dauer die Show zu stehlen.

Defensive: Was man an seinen Schätzen hat, merkt man erst wenn sie weg sind! Das trifft eindeutig auf die abgewanderten Defender der Saison 2002/2003 zu. Jansson, Teljukin aber vor allem das körperliche Spiel eines Shayne Wrights machten sich schnell bemerkbar. Zu brav und starr agierte die neuformierte Deckung vor Torsteher Gage. Gerade Nick Naumenko und Heimkehrer Ted Crowley enttäuschten fast auf ganzer Linie. Während Naumenko bereits im Dezember völlig entnervt Europa den Rücken kehrte, gurkte Crowley sich durch die komplette Saison ohne Überzeugen zu können. Als einziges verlässliches Arbeiterpärchen in der Defensive stellten sich mal wieder die altgedienten Örjan Lindmark und Jeff MacLeod raus, wobei erstgenannter allerdings immer mehr mit Verletzungen zu kämpfen hatte. Stephan Retzer und Stéphane Robitaille spielten eine Saison unter ihren Möglichkeiten ohne allerdings groß zu enttäuschen. Der spät verpflichtete Josh DeWolf brachte die lang ersehnte härte in die Defensive, doch um Wunder zu vollbringen war es schon viel zu spät...

 
...und Nachfolger

Offensive: Auch in der Offensive wechselten sich häufig Licht und Schatten ab. So spielte der im vergangenen Jahr noch so überzeugende Alexander Serikow eher eine maue Saison. Sichtlich genervt davon nicht mehr der uneingeschränkte Superstar der Mannschaft zu sein, legte er sich Gerüchten zufolge sogar im Training mit Neuzugang Ted Drury an. Drury wurde auf Anhieb Topscorer zusammen mit dem aus Stockholm gekommenen Matthias Trattnig, der wie der US-Amerikaner durchaus zu überzeugen wusste. Weniger überzeugten die Zugänge von Rob Busch und Paul Brousseau. Busch der gekommen war um als Sturmtank die gegnerischen Abwehrreihen zusammenzufahren konnte nie wirklich überzeugen. Trotz beachtlicher Körpergröße und enormer Physis gelang dem Hünen nicht viel im Trikot der Huskies. Ähnliches galt für Paul Brousseau, der bereits für Schwenningen in der DEL spielte. Doch nach schwachem Saisonstart fand sich Brousseau schnell im Clinch mit Trainer Kammerer wieder. Doch anders als Teamkollege Nick Naumenko der vor dem Trainer-Novizen zurück in die Heimat flüchtete, saß Brousseau das Problem mit dem Chef-Coach aus. Er blühte regelrecht auf, als mit Mike McParland ein neuer Cheftrainer an der Bande der Huskies stand.

Allgemeine Lage der Liga

Mit den Wölfen Freiburg nahm ein ambitionierter Zweitligist den Platz der abgestiegenen Schwenninger Wild Wings ein.

Kader 2003/04

Torhüter
Nr. Name Geburtsdatum Geburtsort Im Team seit Letztes Team
1   Jan Münster 19.11.1979 Lüneburg, Deutschland 2002 Berlin Capitals
30   Daniel Appel 29.12.1980 , Deutschland 2000 Kassel Huskies Junioren
31   Joaquin Gage 19.10.1973 Vancouver, British Columbia, Kanada 2003 Djurgårdens IF
Verteidiger
Nr. Name Geburtsdatum Geburtsort Im Team seit Letztes Team
4   Sebastian Jones 22.08.1982 Iserlohn, Deutschland 2003 REV Bremerhaven
6   Nick Naumenko 07.07.1974 Chicago, Illinois, USA 2003 Adler Mannheim
7   Ted Crowley 02.05.1970 Concord, Massachusetts, USA 2003 Hamburg Freezers
10   Stéphane Robitaille 22.04.1970 Québec, Québec, Kanada 1998 EHC Biel/Bienne
11   Jeff MacLeod 25.03.1971 Halifax, Nova Scotia, Kanada 1997 Kaufbeurer Adler
19   Stephan Retzer 11.10.1976 Deggendorf, Deutschland 2001 Erding Jets
24   Josh DeWolf 25.07.1977 Bloomington, Minnesota, USA 2003 Houston Aeros
26 Datei:Deutschkanadier.png Anton Bader 25.01.1981 Pitt Meadows, British Columbia, Kanada 2003 Quad City Mallards
41   Örjan Lindmark 22.04.1967 Västerfärn, Schweden 1997 Leksands IF
Angreifer
Nr. Name Geburtsdatum Geburtsort Im Team seit Letztes Team
9   Manuel Klinge 05.09.1984 Kassel, Deutschland 2003 EJ Kassel
15   Ted Drury 13.09.1974 Boston, Massachusetts, USA 2003 Hamburg Freezers
17   Brent Peterson 20.07.1972 Calgary, Alberta, Kanada 2000 SC Langnau
18   Andreas Loth 26.02.1972 Schongau, Deutschland 1999 VEU Feldkirch
21   Christian Retzer 07.01.1982 Deggendorf, Deutschland 2002 Deggendorfer EC
27   Tobias Abstreiter 06.07.1970 Landshut, Deutschland 1998 TSV Erding
28   Gert Acker 07.05.1982 Salzburg, Österreich 2001 EV Landshut
29   Alexander Serikow 23.06.1975 Landshut, Deutschland 2002 München Barons
44   Artjom Kostyrev 13.05.1982 Novosibirsk, UdSSR 2002 EC Kassel Junioren (U21)
51   Matthias Trattnig 22.04.1979 Graz, Österreich 2003 Djurgardens Stockholm IF
55   Paul Brousseau 18.09.1973 Pierrefonds, Québec, Kanada 2003 HC Fribourg-Gottéron
62   Mikael Wahlberg 25.07.1972 Gävle, Schweden 2002 MoDo Hockey Ornskoldsyik
71   Thomas Daffner 01.09.1971 Landshut, Deutschland 2000 ERC Ingolstadt
74 Datei:Deutschkanadier.png Robert Busch 17.03.1974 Vancouver, British Columbia, Kanada 2003 Frankfurt Lions
91   Sven Valenti 20.07.1975 Freiburg im Breisgau, Deutschland 2001 EC Bad Tölz