Gary Hoag
Gary Hoag #9 / #10 wurde in Kanada geboren und spielte und spielte von 1978 bis 1980 für die ESG Kassel.
Laufbahn als Spieler
Als wertvolle Neuverpflichtung meldet die Eissportgemeinschaft Kassel für ihre Eishockeymannschaft den 24jährigen Kanadier Gary Hoag, der in der letzten Saison für den Oberligisten Preußen Berlin 30 von insgesamt 59 Toren erzielte. Hoag spielte in Kanada für die Toronto Marlboroughs. Gary Hoag wird am Samstag aus Kanada erwartet. Die ESG will versuchen, ihn schon am gleichen Abend im Spiel gegen „Westfalen" - Dortmund in der Kasseler Eissporthalle einzusetzen.
Quelle: HNA vom 29.08.1978
Am 19.09. traf Hoag dann mit etwas Verspätung endlich in Kassel ein.
Fehlte am 13.01.1979 im Spiele gegen Lauterbach wegen von der ESG nicht erfüllter Zusatzforderungen.
Hoag wurde daraufhin für das nächste Heimspiel am 20.01.1979 vereinsintern gesperrt.
Gary Hoag sagt Kassel good bye
Gary Hoag (Foto), einer der drei Kanadier in der Eishockeymannschaft der ESG, sagt in einem Schreiben an uns den Kasseler Fans auf Wiedersehen Wir zitieren auszugsweise': „Es hat mir Freude gemacht, vor Ihnen zu spielen und neue Freunde zu gewinnen. Das Samstag-Spiel wird mein letztes sein. Schade, da ich glaube, daß Eishockey in Kassel mit der schönen Halle und den begeisterten Fans eine Zukunft hat. Aber vorerst müssen noch einige Probleme gelöst werden. Wer eine Position im Vorstand übernimmt, muß sich darüber im klaren sein, daß dies Zeitaufwand und Arbeit bedeutet. Viele der Schwierigkeiten vor, in und nach dem Spiel sowie im Training wurden dadurch heraufbeschworen. Es gibt auch im Team zu viele Einzelgänger und Grüppchen und zu wenig Kameradschaft. Alle müssen aber zusammenarbeiten — Spieler und Vorstand - um eine erfolgreiche Mannschaft zu bilden. Nicht immer hatte ich den Eindruck, wir Kanadier wären von Herren des Vorstands gern gesehen, dennoch habe ich stets mein Bestes gegeben, Kassel zum Sieg zu führen. Den Fans, die mich dabei kräftig unterstützt haben, danke ich da-, für!"
HNA vom 09.03.1979
ESG Kassel trennt sich von GaryHoag
Kassel: Die „Eis-Born
be"ist geplatzt:
Der Vorstand
der ESG Kasse1
trennte sich mit
sofortiger Wirkung
von Eishockey-
Spielertrainer
Gary
Hoag. Anlass
waren, so Geschäftsführer Dieter
Lotz, Differenzen
zwischen dem kanadischen
Spielertrainer und dem Vorstand
einerseits und mit der Mehrzahl
der Spieler andererseits.
Der Vorstand, so Lotz, sei von
der mangelhaften Einstellung
Hoags enttäuscht. Dieser sei
verletzt gewesen, habe sich aber
intensiver um die Mannschaft
und ihr Training kümmern müssen.
Hoag, seit Ende August 1978
bei der ESG, kann seinerseits
auf eine erfolgreiche Trainer-
und Spielertätigkeit verweisen
und akzeptiert die Vorwürfe
nicht. Als Trainer müsse er sich
das Recht auf fachliche Kritik
nehmen, was einige Spieler
nicht verstünden. Unter Hoags
Leitung, so zieht er Fazit, hat
die Mannschaft zwölfmal gesiegt
und je dreimal unentschieden
gespielt und verloren.
HNA vom 28.02.1980
Fans trauern Gary Hoag nach
Kassel. Zur Trennung der ESG Kassel von ihrem Eishockey-Spielertrainer Gary Hoag schreibt der ESG-Fanklub, Gaststätte „Zum Ringhof", Leipziger Straße auszugsweise: „Wie schon vor Jahresfrist wurde durch massives Eindringen von einigen Spielern auf den Vorstand... der Spielertrainer 'gefeuert'. War es zuerst Danny Coutu, so ist es in diesem Jahr der bei den Fans beliebte Goalgetter Gary Hoag. Hier fehlt es anscheinend bei einigen Spielern an geistiger Reife. Vor dem alles entscheidenden Spiel gegen Nordhorn den Torjäger .wegzuekeln', ist in unseren Augen ein klassisches Eigentor. Geht das Spiel gegen Nordhorn verloren und der ... Aufstieg in die Binsen; dann haben diese Spieler dem Eishockeysport ... in ganz Nordhessen einen Bärendienst erwiesen. Wir... bedanken uns auf diesem Weg bei Gary Hoag für viele schöne Spiele und herrliche Tore. Alles Gute, Gary!"
UNSERE MEINUNG: 14 Spieler aus
ganz Deutschland bilden die Mannschaft
der ESG. Sie treffen sich in
Kassel, um zu spielen und zu siegen,
was dann sicher nicht unhonoriert
bleibt. Stützpfeiler dieser
Mannschaft sollten die beiden Kanadier
Coutu und Hoag sein. Im
vergangenen Jahr wurde Coutu, nun
Hoag „gefeuert", letzterer zu einem
Zeitpunkt, da die Mannschaft die,
Tür zur Oberliga weit aufgestoßen
hat und nur noch hineinzuspazieren
braucht. Hoag, so scheint uns, wurde
Opfer der „Söldnertruppe", die
wenig Bindung an den Verein und
die Stadt hat, die sie vertritt. Der
Vorstand, vor die Wahl gestellt -
„ohne Hoag oder ohne uns" - ging
den Weg des geringeren Risikos, er
hatte kaum eine Alternative. Die
Spieler, die das Komplott schmiedeten,
haben sich vielleicht selbst den
Ast abgesägt, auf dem sie sitzen.
Selbst, wenn die Mannschaft uns
und die Skeptiker unter den ESGFans
in den kommenden Spielen eines
besseren belehrt, bleibt: einen
besseren Abgang hätte Gary Hoag
schon verdient gehabt.
Gerald Schaumburg