Um die Kasseler Kunsteisbahn

Um die Kasseler Kunsteisbahn

Eissportgemeinschaft ruft Interessenten zur Mitarbeit auf Kassel (nh).

Im Januar hat der Magistrat der Stadt Kassel beschlossen, der „Eissportgemeinschaft Kassel" (ESG) für den Bau einer Kunsteisbahn ein geeignetes Grundstück zur Verfügung zu stellen. Seitdem ist es ruhig um dieses Projekt geworden, dessen Verwirklichung den Wunsch vieler tausend Bürger der Stadt erfüllen würde. Einzelheiten will die Eissportgemeinschaft anläßlich eines Filmabends bekanntgeben, der am 12. März im Hermann-Schafft-Haus veranstaltet wird. Alle, die Interesse am Eissport haben, sind von der „ESG" schon jetzt dazu eingeladen. Die Gründung der Gemeinschaft ging von der Notwendigkeit aus, Mittel und Wege zu finden, die eine sportliche Betätigung weiter. Bevölkerungskreise im Winter ermöglichen. Die klimatischen Verhältnisse lassen dies sonst nur selten zu. Die Tage, an denen man im Habichtswald Ski laufen kann, sind leider gezählt, die Herrichtung von Natureisbahnen hat sich als fast aussichtslos erwiesen, die Benutzung zugefrorener Wasserflächen in den Parks der Stadt stößt auf Schwierigkeiten und ist, namentlich für Kinder, oft auch gefährlich. Abhilfe kann nur eine Kunsteisbahn schaffen, die nicht nur breiten Bevölkerungsschichten aller Altersklassen Möglichkeiten einer gesunden und sinnvollen Freizeitbeschäftigung geben, sondern auch eine echte Bereicherung des Sportlebens unserer Stadt darstellen und dem immer beliebter werdenden Eishockeyspiel eine Heimstätte schaffen würde. Wie bekannt, fahren die Spieler der Kasseler Mannschaft zur Zeit nicht nur zu ihren Spielen, sondern auch zum wöchentlichen Training Hunderte von Kilometern bis Hannover oder Bad Nauheim. Spiele auf einer Natureisbahn im Aschrottpark kamen nur ganz selten zustande, da die notwendigen Kältegrade fehlten. Die Finanzierung der geplanten Anlage stellt die Eissportgemeinschaft vor eine große Aufgabe, nicht zuletzt deshalb, weil von Seiten der Stadt infolge der angespannten Finanzlage mit keinerlei Haushaltsmitteln oder Zuschüssen zu rechnen ist. Die Eissportgemeinschaft gibt jedoch die Hoffnung nicht auf, interessierte Kreise zu Geld- und Sachspenden bewegen zu können, so daß in Verbindung mit zu erwartenden Landes- und Bundesmitteln das Kunsteisstadion in zwei bis drei Bauabschnitten erstellt werden kann. Horst Schönewolf von der ESG: „Wenn wir in unseren Bestrebungen von der sportlich interessierten Bevölkerung nicht in Stich gesetzt werden, dürfte es nur noch eine Frage der Zeit sein, den Plan einer Kunsteisbahn zum Nutzen der Kasseler und ihrer Gesundheit zu realisieren. Quelle: HNA vom 02.03.1968