Herbert Appel

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 Herbert Appel   

Quelle: Huskies

Geburtsdatum 12.04.1954
Geburtsort Kassel, Deutschland
Position Geschäftsführer (1999 - 2005)
Leiter der Geschäftsstelle (1995 - Dez. 1996)

Herbert Appel wurde am 12.04.1954 in Kassel geboren. Von 1990 bis 1995 war er Geschäftsführer des EC Kassel, bzw. der Kassel Huskies. Von 1995 bis Dez. 1996 fungierte er als Leiter der Geschäftsstelle.

Steckbrief[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Herbert Appel wurde 1954 in Kassel geboren. Zur Schule ging er in Kirchditmold. Nach dem Realschulabschluss bewarb sich der junge Mann bei verschiedenen Betrieben und erhielt diverse Zusagen. „Damals war es recht einfach einen Ausbildungsplatz zu bekommen.“ Herbert entschied sich für die Brandkasse in Kassel, sein Schwager arbeitete dort bereits und empfahl dem 16-jährigen die Stelle. Nach der Ausbildung zum Verwaltungsangestellten musste Herbert zur Bundeswehr. „Da hatte ich allein schon wegen der guten Anstellung und der anstehenden Besoldung zunächst nicht wirklich Bock drauf. Aber glücklicherweise erhielt ich durch den Direktor der Brandkasse eine Wiedereinstellungssicherung, konnte also nach dem Wehrdienst direkt in meinen Betrieb zurück. Ich verpflichtete mich für 2 Jahre bei der Bundeswehr. Das war eine sehr schöne Zeit, die mich positiv geprägt hat. Ich habe dort auch etwas Karriere gemacht und bin als Reserveoffiziersanwärter innerhalb von 21 Monaten zum Leutnant befördert worden. Ich habe dann als Ausbilder in der Kasseler Lüttich-Kaserne gedient. Nebenher konnte ich meinen Sport ausüben, ich habe in Harleshausen Fußball gespielt.“ Später kickte Herbert in der Landesleistungsklasse für den VFL Kassel, kehrte aber nach Harleshausen zurück. Dort war er viele Jahre als Spielertrainer aktiv. Nach dem Wehrdienst kehrte er zur Brandkasse zurück und arbeitete in einer Versicherungsabteilung, die sich um Industriegeschäfte kümmerte. „Insgesamt bin ich knapp 50 Jahre bei der Brandkasse angestellt gewesen. Ich glaube, damit liege ich nach Dienstjahren im Betrieb ganz vorne. Darauf bin ich stolz.“ Recht früh in dieser langen Karriere, im Alter von 26 Jahren, ergab sich für Herbert die Möglichkeit, eine leitende Position in der Verwaltungsabteilung zu übernehmen. Direktor Klaus Bechmann bot dem jungen Angestellten diesen verantwortungsvollen Posten an.

„Zu Klaus Bechmann entwickelte sich über die professionelle Beziehung hinaus eine gute Freundschaft.“ Zusammen beschloss man Ende der 80er Jahre, sich verstärkt im Sport engagieren zu wollen. Davon erfuhr ein weiterer Freund Bechmanns, Martin Lepper, zu dieser Zeit Konkursverwalter des EC Kassel. Dieser überzeugt Bechmann, sich beim ECK einzubringen. Bechmann ließ sich überzeugen, wollte allerdings von Anfang an für professionelle Strukturen sorgen. Er setzte mit Herbert einen kompetenten Mitarbeiter, der das sich das Vertrauen seines Vorgesetzten erarbeitet hatte, als Geschäftsführer beim damaligen Oberligisten ein. Bei der Brandkasse wurde dafür eine neue Stelle geschaffen, aus der Ende 1989 die Sportförderung entstand. Von seiner eigentlichen Arbeit bei der Brandkasse wurde er freigestellt, um sich der neuen anspruchsvollen Aufgabe voll widmen zu können. Ein Glücksfall für alle Beteiligten, wie sich zeitnah herausstellen sollte.

Herbert konnte autark arbeiten und hatte mit der Brandkasse einen kompetenten „Träger“ im Rücken. Mit dem Einstieg eines weiteren starken Partners, Mercedes Benz, wurde gemeinsam mit Konkursverwalter Martin Lepper, die wirtschaftliche Grundlage für die kommenden Jahre geschaffen. „Horst Beier, der Niederlassungsleiter von Mercedes Benz in Kassel und Klaus Bechmann haben gemeinsam in dieser Zeit die Basis für den Eishockey-Profisport in Kassel bereitet.“ Nachdem man zunächst professionelle Strukturen geschaffen, die Geschäftsstelle personell ausgebaut und für wirtschaftliche Sicherheit gesorgt hatte, widmeten sich die Verantwortlichen dem sportlichen Teil. Es gelang ihnen, die Stelle des Managers mit Uli Egen zu besetzen und eine konkurrenzfähige Mannschaft zusammenzustellen. „Im zweiten Jahr nach der Umstrukturierung gelang uns dann der Aufstieg in die 2. Bundesliga.“ In den folgenden Jahren durften die Kasseler Eishockeyfans hochwertiges Eishockey bestaunen. Viele Spieler dieser Zeit, haben sich für immer in die Herzen der Zuschauer gespielt. „Milan Mokros, Vladimir Macholda, George Pesut, Brian Hills, Dave Morrison, Ralf Hartfuß…“ zählt Herbert auf. „Um nur einige zu nennen. Mit diesem Team kamen wir dann voran.“ Es folgt die unvermeidbare Frage nach seinen Lieblingsspielern. „Da muss ich zwei Namen nennen. Zum einen Brian Hills, neben Greg Evtushevski vielleicht der Beste, den wir je hatten. Und Dave Morrison, den ich neben der unbestrittenen sportlichen Qualität, vor allem als Mensch sehr schätzen gelernt habe.“ Der bis dato größte sportliche Erfolg gelang dann in der Saison 1993/94, als der EC Kassel den Zweitliga-Vizemeistertitel erlangte. Begründet mit dem erfolgreichen sportlichen Abschneiden und der wirtschaftlichen Stabilität, wurde Kassel, als attraktiver Eishockeystandort, Gründungsmitglied der neu gebildeten DEL und spielte in der Folgesaison erstmals in Deutschlands höchster Spielklasse. Sieben Jahre lenkte Herbert Appel als Geschäftsführer die Geschicke, des mittlerweile in Kassel Huskies umbenannten Vereins. „Die DEL hat sich bei der Namensgebung am Vorbild der NHL-Vereine orientiert. Wir haben uns unter Einbeziehung der Fans und mit der Unterstützung einer Werbeagentur für die „Huskies“ entschieden.“ Im Rennen waren außerdem die Namen Crocodiles und – Achtung festhalten! – Lions. „Das schönste persönliche Erlebnis waren für mich die beiden ersten DEL-Spiele gegen die Düsseldorfer EG“ sagt Herbert, der neben den genannten Huskies-Cracks, Didi Hegen als seinen Lieblingseishockeyspieler bezeichnet. „Auswärts waren wir an der legendären Brehmstraße dabei. Dort herrschte, wie kurz zuvor im Hinspiel bei uns, eine sensationelle Stimmung. Auch die Trainingslager, die wir in Kanada und Russland abgehalten haben, waren ein absolutes Highlight in meiner Geschichte mit den Kassel Huskies.“ Herbert hatte als Geschäftsführer auf vielen Ebenen einen hohen Anteil am „Boom“ der Huskies in den neunziger Jahren. Besonders im Bereich Merchandising, verhalf er dem Verein auf ein neues Level. „Die Merchandising-Abteilung war mein Baby. In dieser Disziplin haben wir tatsächlich eine Zeit lang sämtlichen Teams den Rang abgelaufen und waren, beispielsweise mit unserem Fanshop in der Kurfürsten Galerie, sehr gut aufgestellt.“ Er beschreibt die Erfolgsphase der Huskies, die in der DEL-Vizemeisterschaft 1997 gipfelte, als wunderschöne Zeit mit einem super Miteinander. Und findet interessanterweise bezüglich Aufbruchstimmung, Perspektive und Philosophie Parallelen zur aktuellen Situation der Huskies.

Herberts Kontakt mit dem Kasseler Eishockey ist nie abgerissen. „Ich habe als großer Sportfan bereits vor meiner Arbeit als Geschäftsführer die Spiele in der Eissporthalle verfolgt. Zu Shane’s (Tarves) Zeiten in der Oberliga waren die Heimspiele super Events. Meine Anstellung hat natürlich meine Beziehung zum Sport und dem Verein sehr intensiviert. Natürlich hing mein Herz auch nach meinem Ausscheiden weiter an den Huskies.“ Herbert freut sich über die Anerkennung für seine Arbeit. „Joe Gibbs hat mich einmal angesprochen und gesagt: wenn du zum Eishockey kommen magst, bist du immer unser Gast.“ Der ehemalige Geschäftsführer bedankte sich, kaufte aber weiter seine Karten, wenn er mal ein Spiel sehen wollte. „Dann hat Joe mir nochmal gesagt: Herbert, wir wären ohne dich nicht dort, wo wir heute stehen. Bitte. Sei unser Gast! Das machte mich schon stolz und ich nahm das Angebot dankend an.“ Besonders in den letzten drei Jahren, verfolgte er die Spiele wieder regelmäßig. „Letzte Saison war ich dann auch fast bei jedem Heimspiel. Dort intensiviertet sich dann auch der Kontakt mit der Geschäftsstelle. Mit der Familie Dinger bin ich schon seit vielen Jahren befreundet, daher war ich mit Derek ohnehin stets im Kontakt. Früher habe ich mit seinem Papa bereits Verträge gemacht. Ich kenne Derek gut und schätze ihn sehr.“ Angesprochen, ob er sich ein erneutes Engagement bei den Huskies vorstellen könnte, wurde Herbert dann konkret von Paul Sinizin. „Herbert, ich fände es schön, wenn du hier wieder was machst.“ - „Ich hatte aber viele Dinge am Bein und musste mir erstmal Zeit freischaufeln. Denn wenn ich etwas mache, dann mache ich es richtig. Also musste ich die Huskies erstmal vertrösten. Im Urlaub habe ich Paul dann, mehr oder weniger zufällig, auf Sylt getroffen. Dort haben wir das Thema noch einmal vertieft.“ Das Ende des Dialoges belegen Quellen folgendermaßen - Paul:“ Herbert, nun mach es doch einfach!“ Und Herbert machte es.

„Grob zusammengefasst stimmt das so“, lacht der Kasseläner. „Tatsächlich haben die Huskies nicht lockergelassen und von der Sache her sowieso offene Türen eingerannt. Ich musste es nur erstmal zeitlich koordinieren.“ Nun haben die Huskies also einen Mann zurückgewonnen, der einen umfangreichen Überblick über die Organisation und deren Geschichte besitzt, sogar bedeutsame Teile davon maßgeblich mitgestaltet hat.

Herbert ist somit auch ein Botschafter des Vereins, sowie ein Verbindungsglied zu glorreichen DEL-Zeiten. „Ich freue mich auf die kommenden Aufgaben. Allein schon, die Sponsoren aus meiner aktiven Zeit wiederzutreffen, die den Huskies bis heute die Treue gehalten haben, wird mir ein großes Vergnügen sein. Das Verhalten unserer Partner und Fans, die diesem Verein, mit Insolvenzen, einem Neustart in der Hessenliga und der Pandemie durch harte Zeiten gefolgt sind, sucht seinesgleichen. Wir haben tolle Fanclubs. Ich denke, es gibt wenige Vereine, dem die Anhänger eine derartige Nibelungentreue entgegenbringen, wie es bei uns der Fall ist. Auch nach der letzten Saison konnten die Zuschauer, nach der ersten nachvollziehbaren Enttäuschung des Halbfinal-Ausscheidens, die sensationelle Hauptrunde honorieren. Ich glaube das fachkundige Kasseler Publikum spürt, dass auf dem Eis und hinter den Kulissen ehrliche Arbeit geleistet wird.“

Unsere Sponsoren können sich auf einen top vernetzten, weitsichtigen Ansprechpartner freuen, dessen große Stärken im Veranstaltungsmanagement und der Kundenbetreuung liegen. Als ein Botschafter der Huskies ist es mit Sicherheit kein Nachteil, wenn man über ein derartiges Netzwerk verfügt, oder? „Das ist sicher richtig und ich wehre mich bestimmt nicht dagegen, interessante und interessierte Menschen an unseren Sport heranzuführen, das passiert dann aber nebenher. Mein Fokus liegt darauf, unsere Kunden kennenzulernen, beziehungsweise ihnen wieder zu begegnen und mich bestmöglich um sie zu kümmern. Als Ansprechpartner in den VIP-Bereichen und Logen an den Spieltagen. Und ich werde helfen, Veranstaltungen zu planen und zu organisieren. Ich denke, Burkhard und ich werden da gut zusammenarbeiten. Wir haben unterschiedliche Hintergründe und demensprechend verschiedene Perspektiven, das wird sich gut ergänzen. Aktuell bereiten wir gemeinsam das Kick-Off Event und Golfturnier für unsere Sponsoren vor. Ich freue mich bereits sehr auf den 12. August.“ Perspektivisch wünscht er sich, genau wie Burkhard, mit Verständnis für die Einschränkungen der Pandemie, dass für Fans und Sponsoren wieder mehr Interaktion mit den Spielern möglich ist. Und dass sich weiter solche Spieler finden wie Marco Müller. Die mit dem Verein identifiziert sind, sich hier wohlfühlen und für Bindung mit den Fans sorgen. „Ich will mich gerne einbringen, da noch mehr Brücken zu bauen.“

Wir fragen Herbert, wie er die aktuelle Entwicklung bei den Huskies sieht. „Was hier wächst ist beeindruckend. Vor Paul Sinizin ziehe ich meinen Hut. Neben dem wirtschaftlichen Beitrag hat er vor allem die richtige Art, mit Leuten umzugehen und diese zu begeistern. Wir begegnen uns mit großer gegenseitiger Wertschätzung. Paul hat mir das Gefühl gegeben, hier willkommen zu sein und zeigt mir, dass er weiß, was ich für den Verein getan habe. Er denkt sehr strukturiert, bindet die richtigen Personen ein. Die Integration Kasseler Eigengewächse bzw. ehemaliger Spieler wie Flo, Michi & Derek, in die Geschäftsstelle ist sehr gut gelungen. Auch den übrigen Mitarbeiter: innen scheint die Arbeit eine Herzensangelegenheit zu sein. Es passt einfach wie die Faust aufs Auge!“ Ein Extralob hat Herbert dabei für Derek Dinger übrig: „Was der junge Kerl schon kann und hier mit seinem Team bisher auf die Beine gestellt hat, gefällt mir richtig gut. Derek und Paul fühlen und denken ähnlich wie ich. Auch mit Blick auf die Modernisierung der Eissporthalle und der künftigen Mehrfachnutzbarkeit, die auch Herbert „ohne Wenn und Aber“ befürwortet, sieht er die Organisation für die Zukunft sehr gut aufgestellt. „Nicht nur muss die Investition gedeckt werden und die Wirtschaftlichkeit sichergestellt sein, es braucht einen Ort für Konzerte und Veranstaltungen. Kulturell darf gerne wieder mehr passieren.“

Wenn man Herbert zuhört, spürt man seine Energie und die Vorfreude über die anstehenden Aufgaben. Aber könnte man es sich nicht auch etwas gemütlicher machen? „Wer mich kennt weiß, dass ich mich voll reinhaue, wenn ich hinter einer Sache stehe. Und das ist bei der Entscheidung, wieder für die Huskies zu arbeiten zu 100 Prozent der Fall.“ Und das weiß auch Herberts Frau Christine. „Sie ist mein großer Rückhalt und hat nicht nur Verständnis für meine Arbeit, sondern begeistert sich selbst sehr für Sport. Wir gehen zusammen zum Eishockey, zum Handball, fahren Fahrrad und spielen gemeinsam Golf. Sie spielt besser Golf als ich, aber das gehört ja glücklicherweise nicht hier her.“ Na, dann schreiben wir es auch nicht auf! Auf Golfplätzen ist Herbert am liebsten unterwegs. „Fahrrad fahren, Golf spielen. Draußen sein in der Natur in Verbindung mit dem Sport. Das liebe ich!“