Kassel soll bald seine Kunsteisbahn bekommen

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Kassel soll bald seine Kunsteisbahn bekommen

ESG hofft auf die Hilfe der Bürgerschaft

Kassel (he). Kassel wird schon bald seine Kunsteisbahn bekommen! Das ist die feste Überzeugung des 1. Vorsitzenden der Eissportgemeinschaft Kassel e.V., Horst Schönewolf: „Auf dieser neuen Kunsteisbahn wird die Kasseler Bevölkerung endlich unabhängig vom Wetter Schlittschuh laufen und sich im immer populärer werdenden Eisschießen üben können. Auch die Eishockeyspieler werden es leichter haben!" Mit einem Film- und Werbeabend trat die Eissport-Gemeinschaft (ESG) erstmals seit ihrer Gründung an die Öffentlichkeit. Eindrucksvoll wurde dabei gezeigt, wie vielfältig und wie volkstümlich Eissport ist. An diesem Abend wurden auch Einzelheiten über die geplante Kasseler Kunsteisbahn bekannt. Im Januar hat der Magistrat beschlossen, der Eissportgemeinschaft ein geeignetes Grundstück zur Verfügung zu stellen. Die ESG hat vorgeschlagen, ein Gelände an der Damaschkestraße in der Nähe des Auestadions zu nehmen. Nach Auskunft des Sportamtes werden die mit der Grundstücksvergabe verbundenen technischen Fragen zur Zeit in den städtischen Kommissionen bearbeitet. Das Gesamtprojekt soll neben der 30 mal 60 Meter großen Eisfläche ein Gebäude mit den entsprechenden Maschinen-, Umkleide-, Toiletten und Bewirtschaftungsräumen umfassen. Außerdem sollen Zuschauerränge geschaffen werden. Für später ist an eine zweite Eisfläche und an eine eventuelle Überdachung gedacht. Die Gesamtkosten der geplanten Kunsteisbahn belaufen sich nach Mitteilung von Horst Schönewolf auf etwa 1,2 Millionen Mark. Der Bau ist in drei Abschnitten vorgesehen:

  • Im ersten Bauabschnitt Aushub und Herrichtung der Betonpiste einschließlich Verrohrung. Dazu Umzäunung des Grundstücks. Dieser Abschnitt soll möglichst noch in diesem Jahr verwirklicht werden. Seine Kosten — rund 180 000 Mark — will die ESG durch Spenden der Bevölkerung sowie durch Eigenleistung des Vereins oder Dritter aufbringen.
  • Der zweite Bauabschnitt umfaßt die Anschaffung der Kälteanlagen, Fertigstellung, der Maschinen-, Wasch-, Toiletten- und Garderoberäume. Kosten hierfür rund 385000 Mark, die man durch Zuschüsse aus Bundes- und Landesmitteln erhofft. Nach Abschluß dieses Bauabschnitts soll die Anlage schon betriebsfertig sein.
  • Der dritte Bauabschnitt sieht dann den Ausbau und die Erweiterung des Gebäudes sowie die Lichtanlage vor. Außerdem Ausbau der Zuschauerränge und Außenanlagen. Die Kosten hierfür — mit 500 000 Mark veranschlagt — sollen durch weitere Zuschüsse von Land und Bund, durch städtische Hilfe und durch weitere Eigenleistungen aufgebracht werden.

„Die Unterhaltungskosten für eine solche Kunsteisbahn sind nach den Auskünften, die wir in anderen Städten erhalten haben, durch die Einnahmen voll gedeckt", betont Schönewolf. Er kündigt weitere Initiativen der Eissportgemeinschaft an und hofft dabei nicht zuletzt auf die Spendenfreudigkeit der Kasseler Bevölkerung — „um ein Projekt zu verwirklichen, an dem jung und alt Tag für Tag in frischer Luft ihre Freude haben werden'" Quelle: HNA vom 16.03.1968