Sa. 11.02.1978 - 20:00 Uhr ESG Kassel - ERV Schweinfurt 8:5 (5:1/2:2/1:2)
8:5 - Aus dem „Schützenfest" wurde nichts
„Wir haben ein sagenhaftes
Publikum", lobte Spielertrainer Danny
Coutu nach dem 8:5-(5:l, 2:2, 1:2)-Erfolg
seiner ESG Kassel im Eishockey-
Freundschaftsspiel gegen ERV
Schweinfurt noch etwas außer Atem die
rund 1800 (!) Zuschauer. Ein begeisternder
Auftakt mit einer 5:1-Führung
im ersten Drittel hatte das Stimmungsbarometer
in der Eissporthalle auch
gleich gewaltig in die Höhe schnellen
lassen.
Da liefen die Kombinationen wie am
Schnürchen gezogen, war diese ESGMannschaft
eine Einheit, und Danny
Coutus Rezept, mit mehr Forchecking
für Druck zu sorgen, hatte auch noch
zu Beginn des zweiten Drittels durchschlagenden
Erfolg. Die Unterfranken,
die im Hinspiel ein 4:4 erreichten, standen
auf dem Eis wie Statisten und
mußten nach der ersten Pause gar ein
fast vierminütiges Powerplay über sich
ergehen lassen. Als jeder mit einem
„Schützenfest" rechnete, kam die Wende.
Offensichtliches Unterschätzen des
Gegners, Unkonzentriertheit beim Spielaufbau
ließen die Schweinfurter optisch
besser aussehen.
Nur gut, daß mit Ortstadt ein Torhüter
von Format im ESG-Kasten stand,
der die allerdings schußschwachen Gäste
zur Verzweiflung brachte. Auch
Verteidiger Michel, sozusagen als „Libero",
strahlte die nötige Ruhe aus und
gab die nötige Sicherheit mit seinen
drei Schlagschuß-Toren. Allerdings
steht er zu lange auf dem Eis. Völlig
außer Form war diesmal aber Axel Almeroth.
Torjäger Daubertshäuser hatte
Ladehemmung. Seine kurz überstandene
schwere Grippe machte sich doch stark
bemerkbar.
Danny Coutu zeigte sich für die Zukunft
dennoch recht optimistisch: „Wir
haben - vor allem die Kasselaner - in
der letzten Saison große Fortschritte
gemacht. Falls in der kommenden die
Regionalliga wieder mit sechs Mannschaften
geführt wird, peilen wir den
Aufstieg an. Aber auch bei Aufstockung
auf 12 oder mehr Vereine wollen wir
im oberen Drittel mitmischen."
Die Tore für die ESG erzielten: Michel
(3), Coutu (2), Henning (2) und
Resch.
Quelle: HNA