Di. 10.02.2004 - 19:30 Uhr Kölner Haie - Kassel Huskies 3:1 (2:1/1:0/0:0)
Gekämpft, gehofft und doch verloren
Trotz großem Kampf und Einsatzwillen war es den Kassel Huskies im Pokalfinale gegen die Kölner Haie nicht vergönnt, den "Pott" nach Kassel zu holen. Und trotz der Niederlage haben sich die Kasseler teuer gegen einen cleveren Gegner verkauft. Den Unterschied machte vor allem die Chancenverwertung , die bei den Haien einfach besser war und die in der Gesamtheit reifere Spielanlage aus, was ihnen folglich zum Pokalgewinn verhalf.
Die Huskies sind im Gegensatz zu den Haien wahrlich nicht verwöhnt was Finals angeht und dennoch haben sie als vermeintlicher Underdog in vielen Play-Off-Partien den "Großen" das Leben mehr als schwer gemacht. Betrachtet man dazu die momentane Tabellensituation in der DEL, gehen die Kölner allerdings als klarer Favorit ins Rennen um den Poaklsieg. Aber: der Pokal hat seine eigenen Gesetze, nicht nur im Fußball. Entsprechend motiviert gingen die Kasseler ins heutige Endspiel, um den Titel des Pokalsiegers nach Nordhessen zu holen. Und dieses Vorhaben war den Huskies auch deutlich anzumerken. In einem von Beginn an munteren Spiel profitierten sie frühzeitig von einer Strafe gegen Köln und S. Retzer sowie Trattnig hatten die ersten Chancen für Kassel, die Haie-Goalie Wild jedoch vereitelte (3.). Selbst als die Gastgeber anschließend in Überzahl agierten, ließen die Kasseler lediglich eine Möglichkeit für Lewandowski zu, der aber knapp am Tor vorbei zielte (9.). Zuvor hatte Drury bereits bei einem Unterzahl-Break eine weitere gute Einschussgelegenheit, welche allerdings bei Wild endete (7.). Ihr zweites Powerplay gestalteten die Haie dann besser: zunächst rettete Kassels Torhüter Gage gegen Furchner (11.), Morczinietz und Elick (12.), bevor er bei Blanks Treffer zum 1:0 machtlos war (12.). Leider kam es noch dicker für die Huskies, denn in eigener Überzahl sorgte ein Fehler im Aufbau für einen Konter von Lewandowski, der auch kaltschnäuzig auf 2:0 erhöhte (14.). Nach einem kurzen Knick sammelten sich die Gäste jedoch wieder und Wahlberg gelang nach einem mustergültigen Pass von De Wolf der Anschluss zum 2:1 (17.). Auch im zweiten Drittel boten die Mannschaften keineswegs das vielleicht erwartete Defensiveishockey, sondern suchten den direkten Weg zum Tor. Als erstes scheiterte McLlwain an Gage (21.), danach traf auf der Gegenseite Valenti mit einem Gewaltschuss nur den Pfosten (22.), was eine Minute später Blank ebenso gelang. Die folgende Unterzahl überstanden die Huskies schadlos und setzten nach, doch weder Trattnig (28.) noch Daffner (29.) sowie Drury (31.) konnten Wild überwinden. Im Stile einer Klassemannschaft münzten die Kölner in der 32. Minute ihre optische Überlegenheit schließlich in zählbares um: die Kasseler bekamen die Scheibe nicht aus der Gefahrenzone, was Stefan zum 3:1 nutzte. Wenig später führte dann ein von Lewandowski regulär erzieltes Tor für Aufregung, aber Glück für die Nordhessen, weil Schiedsrichter Chvatal den Treffer wegen Schlittschuhtor die Anerkennung verweigerte (35.). Den Schlusspunkt in Abschnitt zwei markierte Morczinietz, dessen Schuss Gage jedoch glänzend parierte (38.). Im letzten Drittel bot sich den Huskies schon nach gut einer Zeigerumdrehung aufgrund einer Strafzeit gegen die Kölner die Möglichkeit den Anschluss zu schaffen, doch zunächst musste Gage mit einer Glanztat gegen den allein auf ihn zulaufenden Adduono retten, bevor auf der Gegenseite Trattnig gegen Wild vergab (43.). In der Folge ergaben sich für beide Teams noch weitere Chancen, wobei die besseren für die Kölner zu Buche schlugen, denen sich allerdings Gage immer wieder entgegen stemmte. Die Huskies waren zwar keineswegs chancenlos, aber gegen die starke Kölner Hintermannschaft fanden sie zu selten ein Durchkommen, um den Sieg der Haie zu gefährden. Denn diese, das war klar zu erkennen, wollten sich nicht ein zweites Mal im Finale geschlagen geben und holten so am Ende verdient den Pokal nach Köln.
Kölner Haie - Kassel Huskies 3:1 ( 2:1, 1:0, 0:0)
1:0 (11:34) Blank (Boos - 5:4)
2:0 (13:28) Lewandowski (Schlegel - 4:5)
2:1 (16:21) Wahlberg (De Wolf)
3:1 (31:19) Stefan (Kink)
Zuschauer: 13.480
Schiedsrichter: Chvatal (Waldkraiburg)