So. 24.01.1988 - 19:00 Uhr EC Bad Nauheim - EC Kassel 6:5 (3:0/1:2/2:3): Unterschied zwischen den Versionen
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Version vom 21. November 2017, 20:05 Uhr
So. 24.01.1988 - 19:00 Uhr EC Bad Nauheim - EC Kassel 6:5 (3:0/1:2/2:3)
33 Sekunden vor
der Schlußsirene angelt sich Verteidiger-As
Jason Meyer die Scheibe,
leitet weiter zu Torjäger Harry
Pflügl, der stürmt in Richtung Nauheimer
Kasten - da ertönt plötzlich
die schrille Pfeife von Linienrichter
Kupka. Der Frankfurter wollte einen
Zweilinienpaß ausgemacht haben,
was die gesamte Mannschaft
des EC Kassel in Rage bringt. Kupka
wird gestoßen, beschimpft, verbal
attackiert - umsonst. Es bleibt beim
6:5(3:0, 1:2, 2:3) für die Badestädter,
das Sekunden später zum Endstand
ausgerufen wird.
„Ich kann meine Spieler verstehen.
Ich habe selbst früher die
Schiedsrichter übers Eis gejagt",
meinte nachher ECK-Trainer Tore
Hedwall, der auch gleich eine Begründung
mitlieferte: „Das Team hat
gekämpft, dumme Gegentore kassiert
und eben kurz vor dem Ende
die Möglichkeit, einen Konter zu
fahren. Da wirst du verrückt, wenn
dem Linienrichter solch ein gravierender
Fehler unterläuft."
Dem EC Bad Nauheim und rund
5000 Besuchern konnte die berechtigte Kritik piep-egal sein. Der 6:5
Erfolg im letzten Eishockey-Hessenderby
der Doppelrunde hing
zwar buchstäblich am seidenen Faden,
doch um so größer war die
Freude im Lager des Gastgebers.
„Der Sieg war glücklich, aber sicherlich
nicht unverdient", resü-
mierte der frühere Kasseler Norbert
Scholz, der im Tor der Rotweißen
eine tadellose Leistung geliefert hatte.
Scholz' Antipode Tony Thiel hingegen
verließ mit hängendem Kopf
das Eis. Der 31 Jahre alte Schluß-
mann leistete bei den Toren von Michael
Major, dem Ex-Kasseler, zum
5:2 und Mike Hannen zum 6:4 kräftige
Schützenhilfe. „Tony, wir danken
dir", hallte es von den Rängen,
wo natürlich Schadenfreude Trumpf
war.
Wer weiß, wie das Spiel ausgegangen
wäre, wenn das TorhüterDuell
unentschieden geendet hätte.
Denn der zu Hause noch ungeschlagene
EC Bad Nauheim mußte bis in
die Schlußsekunde kräftig um seinen
Nimbus zittern. Kassel, im ersten
Drittel noch konfus und mit 0:3
in Rückstand liegend, kämpfte vorbildlich,
Allen voran Harry Pflügl.
Drei Treffer markierte allein „Hammer-Harry",
der zum Schreckgespenst
der ansonsten so sattelfesten
Nauheimer Abwehr avancierte.
„Ich bin trotz der Niederlage mit
der Leistung zufrieden. Wir haben
in den letzten Wochen sehr hart
trainiert, und eigentlich hatte ich einen
konditionellen Einbruch befürchtet.
Aber zum Schluß war nur
noch Kassel am Drücker", bilanzierte
Tore Hedwall. Um so erstaunlicher,
denn mit Doug Morton (Innenbanddehnung
im Knie) fehlte ein
wichtiger Akteur. Zum anderen
kassierte der unbeherrschte Dave
O'Brien zu recht im Eröffnungsdrittel
eine zehnminütige Disziplinarstrafe.
Auch dieses Manko konnte
den spielerisch überlegenen Gast
nicht schocken. Am Ende entschieden
die beiden Torsteher ein rasantes
Derby, das zu keiner Sekunde
langweilig verlief.
Torfolge:
1:0 (4.) Barczikowski,
2:0 (11.) Evtushevski,
3:0 (19.) Blumenschein,
3:1 (24.) Pflügl,
3:2 (25.)
Pflügl,
4:2 (27.) Blumenschein,
5:2
(42.) Major,
5:3 (43.) Kolodziejczak,
5:4 (44.) Pflügl,
6:4 (46.) Hannen,
6:5
(54.) O'Brien.
Schiedsrichter: Schimki (Berlin). -
Zuschauer: 5000.
Strafminuten: Kassel 8 + 10 für
O'Brien und Vorlicek, Nauheim 6.
Quelle: HNA