Fr. 04.12.1987 - 19:30 Uhr EC Kassel - Krefelder EV 5:7 (1:1/1:3/3:3): Unterschied zwischen den Versionen
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Aktuelle Version vom 25. Mai 2020, 22:18 Uhr
Die Bilanz ernüchtert,
sorgt für scheinbar klare Verhältnisse
- und Tränen. 5:7 (1:1,
1:3, 3:3) hatte der EC Kassel am
Freitagabend den EishockeyKrimi
gegen den Krefelder EV
verloren, den Spitzenreiter der
zweiten Liga damit auf sechs
Punkt-Welten enteilen lassen,
vorerst alle Chancen - vor allem
aber zunächst wohl auch alle
Hoffnungen auf den anvisierten
.Platz an der Sonne" eingebüßt.
Doch in der Stunde der bitteren
zweiten Heimniederlage dieser
Saison, als etliche der wackeren
Kufen-Kämpfer mit feucht-roten
Augen zu niedergeschlagen waren
zum Gang unter die Dusche,
in jenen von Enttäuschung geP
ragten Minuten sprang ein
unke über. Ein zweites Mal an
diesem Abend.
Zunächst hatten die Kasseler
Eishockey-Asse den Schock des
frühen 0:1 verkraftet. Langsam
zwar, doch nach 28 Minuten
war die Partie zunächst gekippt
in eine 2:1 -Führung dank zweier
Treffer von Harry Pflügl. Jenen
Hünen, den sie im Eispalast am
Auestadion nur noch „Harry
Hammer" rufen. Endlich nun
schien die Truppe gegen einen
Harmonie ausstrahlenden, taktisch
brillant konternden KEV
ihre Linie gefunden zu haben.
Doch im Stahlbad der Gefühle
folgte prompt eine 122 Sekunden
währende eiseskalte Dusche,
mörderisch in ihrer psychologischen
Wirkung. Patzer
von Morton und Beppi Preuß gestatteten
Tosse den Spaziergang
zum Ausgleich, Torwart Thiels
offene Polster erlaubten Zobels
Führungstor, und Vorliceks
Querpaß zu Tack (bei eigener
Überzahl!) „schenkte" Krefelds
Torjäger Crawford gar das 2:4.
Als dann auch noch der wieselflinke
Jedrus zu Beginn zu
Schlußabschnitts per „Sonntagsschuß"
auf 5:2 erhöhte, quittierte
EC-Keeper Thiel den
Dienst.
Für ihn kam Eichler; Roedger,
Kolodziejczak und Tarves blieben
auf der Bank. Mit nur noch
zwei Angriffslinien folgte nun
ein begeisternder Sturmlauf der
Kasseler, der den Funken des
begeisternden Kampfgeistes
hinauftrug auf die Ränge. Zweimal
Morton und Meyer bei einem
Gegentor Crawfords überwanden
den großartigen Wood
im KEV-Kasten, nach vorn gepeitscht
von den nun frenetisch
mitgehenden 3500 Fans. Das Wunder des Ausgleichs indes
blieb aus - „obwohl die Jungs
alles gegeben haben. Mehr haben
sie schlichtweg nicht" (Trainer
Hedwall). Vielmehr machte
Hoff mann 41 Sekunden vor
Schluß mit dem Schuß ins leere
EC-Tor alles klar.
Und dann, im „vierten Drittel"
quasi, bemühte sich EC-Boß
Detlef Otto um Klarheit. „Jetzt
werden vier Punkte in Wolfsburg
und Solingen geholt, damit
am nächsten Sonntag gegen Bad
Nauheim alle Fans wiederkommen",
nahm auch er nun den
Funken der Einsatzbereitschaft,
des Kampfgeistes der Mannschaft
auf, die seit Wochen nur
mit Abschlagszahlungen vertrö-
stet worden war, finanzielle Zugeständnisse
machte statt abzuwandern.
„Unsere wirtschaftliche
Gratwanderung ist noch
nicht zu Ende, auch wenn wir
die Zuschauerkalkulation inzwischen
von ursprünglich
2600 auf 1800 pro Spiel senken
konnten. Aber die Treue der
Spieler zum Verein, ihr Stehvermögen
muß honoriert werden.
Wir werden aus wirtschaftlichen
Gründen keinen Spieler
abgeben, stehen zu Trainer Tore
Hedwall und werden, wenn alles
klappt, nächste Woche einen
neuen Verteidiger präsentieren.
Denn der verletzte John Glynne
wird noch bis zum Jahresende
fehlen."
Klare Worte des Vorsitzenden,
der sich daran wird messen
lassen müssen.
Tore:
0:1 (5.) Crawford,
1:1
(20.) Pflügl (O'Brien/Thurston -
5:4),
2:1 (28.) Pflügl (Meyer/O-
'Brien - 4:4),
2:2 (29.) Tosse,
2:3
(30.) Zobel,
2:4 (31.) Crawford
(4:3),
2:5 (42.) Jedrus,
3:5 (50.)
Morton (Thurston/Brown - 5:4),
3:6 (53.) Crawford,
4:6 (56.)
Meyer (Brown/Morton),
5:6
(58.), Morton (Vorlicek/Brown),
5:7 (60.) Hoffmann.
Quelle: HNA