Das "Phantom-Team" 2010/11: Unterschied zwischen den Versionen
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Aktuelle Version vom 24. Mai 2022, 22:22 Uhr
Nach dem ganzen Sommertheater um Einstweilige Verfügungen, Gerichtsbeschlüsse, Fluchten durch die Hintertüren, usw. waren die meisten Huskiesfans mehr als froh, am 16.07.2010 endlich mal wieder sportliche Neuigkeiten aus dem Lager der Schlittenhunde zu vernehmen. Am Tag nach einer weiteren entscheidenden Schlacht am Landgericht Köln, präsentierten Geschäftsführer Dr. Westhelle sowie Fabian Dahlem stolz die Früchte ihrer in den Wochen und Monaten im Hintergrund getätigten Arbeit.
Der Abgang von Stephen Ritter war bereits seit Monaten ein offenes Geheimnis. Als trainingsfaul und mürrischer Zuspätkommer hatte er sich bei Ex-Coach Richer schnell ins Abseits gespielt, obgleich die eigentlichen Leistungen auf dem Eis keinen Grund für Zweifel an einer Eishockeytauglichkeit für die DEL ließen. Für die Saison 2010/11 entschied man sich abermals dafür die Hauptlast des Erfolges auf der wichtigsten Position im Eishockey auf die Schultern von "Arbeitstier" Adam Hauser zu legen, der seinen Vertrag per Option um ein Jahr verlängert hatte. Hauser würde in der kommenden Saison beweisen müssen, dass die eher durchschnittlichen Leistungen aus dem Vorjahr nur ein Ausrutscher seinerseits gewesen waren. Natürlich litt Hauser vor allem unter der quasi nicht-vorhandenen Abwehr des Vorjahresteams, doch zu behaupten, dass der Fanliebling keine Schuld an bitteren Niederlagen gehabt habe, wäre vermessen. Als Ersatz für den abgewanderten Ritter präsentierte man das Backup-Gespann Steve Themm-Adam Ondraschek. Die beiden Kasseler Torhüter haben ihre wahren Feuerproben in der DEL noch vor sich, man wird sehen wie sie sich schlagen.
In der Verteidigung folgten den bereits unter der Saison abgewanderten Dominic Auger und Trevor Johnson noch JP Côté, sowie Mike Card, David Danner, Sébastien Bisalillon und auch Bryan Schmidt.
Während sich der Abgang von David Danner schon während der Saison herauskristalisierte, entschied man sich ebenfalls gegen eine Vertragsverlängerung bei den Jung-Bluelinern Card und Bisaillon. Beide hatten in der vorangegangenen Saison vor allem durch ihre Inkonstanz gepunktet, und waren defensiv oft zu sorglos, ohne dabei in der Offensive zu überzeugen. Die vor der Saison groß angepriesenen Schussqualitäten Bisaillons konnten ebenso wenig unter Beweis gestellt werden wie das offensive Können von Card. Von Bryan Schmidt trennten sich die Huskies per einseitiger Option. Der eigentlich noch ein Jahr laufende Vertrag wurde gekündigt, weil die Hoffnung auf einen deutschen Pass Schmidts keine neue Nahrung erhielt. Als Ausländer wollte man den Fanliebling der vergangenen Saison nicht verlängern. Besonders schmerzhaft traf die Huskies der Abgang von JP Côté. Der im November 2009 zu den Huskies gestoßene Verteidiger war die große positive Überraschung im Huskies-Kader. Mit viel Einsatz und Leidenschaft hatte sich Côté in die Herzen der Huskies-Fans gespielt und mit furiosen Checks und Körpereinsatz gepunktet. Der scheidende Trainer Stéphane Richer überredete Côté ihm zu seinem neuen Club, den Hamburg Freezers, zu folgen und sein neue Abwehrchef zu werden.
Der in der Vorsaison so enttäuschende Defensivkorps würde also in der kommenden Saison ein völlig neues Gesicht erhalten.
Von den DEG Metro Stars stieß mit Ryan Caldwell ein DEL-erfahrener Abwehrrecke zu den Huskies. Der in Brandon, Manitoba geborene Verteidiger hatte in den zwei vorangegangenen Jahren für die Düsseldorfer verteidigt und dort in der Defensive stets für klare Verhältnisse gesorgt. Zuvor war Caldwell bereits sowohl in AHL als auch für Phoenix in der NHL aktiv.
Von den Krefeld Pinguine wechselte David Cespiva an die Fulda. Der 24jährige Verteidiger der in Duisburg geboren wurde hatte die letzten Jahre sowohl in Krefeld als auch in Nürnberg verbracht, und konnte bereits in jungen Jahren auf eine Menge DEL-Erfahrung verweisen. Fedorchuck hatte auf eine Verpflichtung von Cespiva gedrängt, da er in ihm ein großes Potential sah.
Aus der österreich'schen Eishockey Liga wechselte Alexander Dück zu den Huskies. Der 30jährige hatte in der vergangenen Saison für den slowenischen Club HK Jesenice verteidigt, war zuvor jedoch über lange Jahre in der DEL für Krefeld und Iserlohn.
Das Herzstück der neuen Defensive bildete allerdings der aus Köln an die Fulda gekommene Andreas Renz. Der in Schwenningen geborene Abwehrrecke hatte seit DEL-Gründung in Deutschlands Beletage gespielt und war seit geraumer Zeit Rekordspieler der Deutschen Eliteliga. In den letzten neun Jahren war Renz ausschließlich für die Kölner Haie am Werk, und konnte 2002 seine bislang einzige Meisterschaft mit den Rheinländern feiern. Der Transfer zu den Huskies war nur möglich geworden, weil Hauptsponsor VW Original Teile abermals die Geldschatulle öffnete. Im Juli 2010 entschied sich Renz allerdings den Vertrag mit den Huskies aus persönlichen Gründen auflösen zu lassen und wechselte zu den SERC Wild Wings.
Und auch in der Offensivabteilung der Huskies würden sich die Fans auf völlig neue Gesichter einstellen müssen. Nach fünf Jahren an Bord des Huskies-Schlitten sagte mit Ryan Kraft einer der Fanlieblinge leise "Servus!". Der mittlerweile 35jährige US-Sunnyboy hatte die Huskies zur Saison 2005/06 verstärkt und mit Jason Ulmer und Martin Hlinka eine unvergessliche Reihenkombination gebildet, die quasi im Alleingang die Huskies vor dem absoluten sportlichen Niedergang rettete. Kraft war es auch, der sich als einer der ersten bereit erklärte mit den Huskies in die zweite Liga zu gehen. Aber nicht nur auf dem Eis gehörte Kraft in den vergangen fünf Jahren zu den absoluten Leistungsträgern - auch Abseits der Eisfläche machte er stets einen herausragenden Eindruck, sorgte für Integration im Team, half den jungen Spielern, war freundlich und zuvorkommend zu den Fans - ein Musterprofi durch und durch. Schade also, dass die letzte Saison mit "Krafty" einen nicht-würdigen Abschluss fand, obgleich Krafty es sich vorbehielt das letzte Huskies-Tor der Saison zu erzielen. Kraftys Abschied zogen Thomas Holzmann, Sean Tallaire, Derek Damon, Alex Leavitt und Philipp Schlager nach. Holzmann - den die Huskies-Fans gerne wieder zurück in Kassel gesehen hätten - verabschiedete sich ebenso wie Côté zu den Hamburg Freezers, um dort weiter die Schule von Coach Richer genießen zu können.
Sean Tallaires Seuchensaison (viele Verletzungen - wenig Eiszeit) beendete gleichzeitig auch die Karriere des DEL-Oldies. Die Leistungen von Derek Damon, Philipp Schlager und Alex Leavitt reichten den Verantwortlichen schlichtweg nicht aus um eine weitere Verpflichtung zu rechtfertigen.
Mit Jean-François Boucher stieß ein studierter Yale-Absolvent zu den Huskies. Der Sohn der kanadischen Eisschnelllauflegende Gaétan Boucher besitzt dank seiner deutschen Mutter die deutsche Staatsbürgerschaft und fällt somit nicht unter das Ausländerkontingent der Huskies. Boucher debütierte in der DEL für den ERC Ingolstadt in der Saison 2008/09, als er in 47 Spielen auf 4 Punkte, aber auch 76 Strafminuten kam. In der dritten oder vierten Reihe wird Boucher nun also für die Huskies für Furore sorgen.
Der zweite Neuzugang im Sturm war der in Harrow, Ontario geborene Colton Fretter. Von den Springfield Falcons aus der AHL wechselte Fretter zu Beginn der Saison 2010/11 an die Fulda. In der Vorsaison erzielte er 55 Punkte in 79 Spielen für Springfield und gehörte zu den absoluten Leistungsträgern seiner Mannschaft. Zuvor hatte Fretter vor allem in der ECHL überzeugt, wo er 2007 zum "Rookie des Jahres" gewählt wurde.
Ebenfalls aus der AHL stieß mit Mike Glumac ein bereits weit herumgekommener ehemaliger NHL-Haudegen zu den Huskies. Der zuletzt bei den Hamilton Bulldogs unter Vertrag stehende Glumac verbrachte seit 2003 insgesamt 8 Jahre in AHL und NHL, in denen er stets zu den besten Scorern seiner Mannschaften zählte. Laut Sportdirektor Fabian Dahlem soll Glumac in der kommenden Saison eine tragende Rolle in der ersten Sturmformation und im Powerplay spielen. In seinen 40 NHL Einsätzen für die St. Louis Blues kam Glumac übrigens auf insgesamt 13 Punkte.
Aus der italienischen Serie A1 wechselte der Kanadier Cam Keith zu den Huskies. In der Vorsaison machte Keith in 24 Spielen stolze 27 Punkte für SG Cortina, spielte aber in den Jahren zuvor sowohl AHL und ECHL Hockey. Während er 2005/06 bereits mit den beiden Ex-Huskies Alex Leavitt und Ryan Gaucher für die Alaska Aces zusammenspielte, stürmte er ebenfalls bereits mit Neu-Husky Mike Glumac sowie Josh Soares.
Von den Kölner Haien stieß neben Andi Renz auch noch Christoph Melischko zu den Huskies. Der gebürtige Schongauer spielte bereits seit 2002 in der DEL, und kann somit auf viel Erfahrung - vor allem im kämpferischen Bereich - verweisen. Die letzte Saison verlief für den jungen Deutschen aber alles andere als zufriedenstellend... Bei den Huskies ist Melischko in der dritten oder vierten Reihe eingeplant, wo er den Scoringlines Entlastung gewähren soll.
Von den Hamburg Freezers wechselte Richard Mueller an die Fulda. Der pfeilschnelle Skater sorgte in den verganenen Jahren in den beiden Anschutz-Clubs Berlin und Hamburg für Furore, ohne dabei jedoch großartige Scoringrekorde aufzustellen. Zudem plagte den Kanadier mit deutschem Pass in der verganenen Saison eine langwierige Verletzung, die ihn nur 23 Spiele absolvieren ließ.
Ebenfalls von den Hamburg Freezers wechselte mit Thomas Pielmeier ein Altbekannter zurück an die Fulda. Der junge Angreifer hatte bereits in der Saison 2007/08 das Trikot der Huskies getragen, und maßgeblichen Anteil am Aufstieg der Blauweißen gehabt. Nach nunmehr zwei Lehrjahren in der DEL kehrte Pielmeier an seine alte Wirkungsstätte zurück.
Aus der Österreich'schen Eishockeyliga von Zagreb Medvescak stieß mit Mike Ouellette ein Haudegen zu den Huskies, der bereits in der ECHL und in der AHL seine Qualitäten unter Beweis gestellt hatte. In der vergangenen Saison spielte er mit Ex-DELern wie Brad Smyth und Alan Letang, und wurde zweitbester Scorer in seiner Mannschaft.
Als letzter Neuzugang komplettierte Anfang August der Kanadier Joey Mormina den Kader der Huskies. Der 100kg-Hüne spielte in der vorangegangenen Saison die Adirondack Phantoms in der AHL und erlebte dort seine punktbeste Saison. Für Punkte sollte Mormina im Trikot der Huskies allerdings nicht berühmt werden - gilt er doch als kompromissloser Aufräumer vor dem eigenen Kasten.
Vorbereitung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Die Gestaltung des Vorbereitungsprogramms gestaltete sich äußerst schwierig. Bereits kurz nach Saisonende konnte man mit Testspielen gegen die Frankfurt Lions und die Iserlohn Roosters für Interesse bei den Fans werben. Doch nachdem die Südhessen auf Grund von Zahlungsunfähigkeit aus dem Spielbetrieb abmeldeten und die Iserlohn Roosters ihren - auf Grund der Schlammschlacht zwischen DEL und Huskies - gekränkten Stolz nicht zurückhalten konnten und somit das Testspiel absagten standen die Huskies Ende Juli noch ohne Spielpartner da.
Mannschaftsfoto[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Quelle: HNA / Koch
Dr. Raetzer. Josh Soares, Derek Dinger, Manuel Klinge, Cameron Keith, Joey Mormina, Chris Schmidt, Mike Glumac, Christoph Melischko, Jean-Francois Boucher, Sportdirektor Fabian Dahlem
Physio Szota, Dr. Sven Dallmann, Michael Schmerda, Thomas Pielmeier, Ryan Caldwell, David Cespiva, Mike Ouellette, Alexander Dück, Richard Mueller, Physio Milan Ondraschek, Dr. Schafdecker
Steve Themm, Pierre-Luc Sleigher, Hugo Boisvert, Trainer Dean Fedorchuk, Adam Hauser, Co-Trainer Cory Laylin, Colton Fretter, René Kramer und Adam Ondraschek
DEL-Spiele 2010/2011[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Vorbereitungsspiele des "Phantom-Teams" für die DEL-Saison 2010/11
2010-11 Spielübersicht | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Kader 2010/11[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
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Legende: = Neuzugang = Try-Out i.d. Vorbereitung |
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