Anton Krinner
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Anton "Toni" Krinner #46 wurde am 14.06.1967 in Bad Tölz geboren und spielte zwischen 1995 und 1997 im Team der Kassel Huskies. Am 02.03.2017 wurde bekannt, dass Krinner nach einem langjährigen Krebsleiden verstorben war.
Laufbahn als Spieler
Karrierebeginn
Krinner begann seine Karriere beim heimischen EC Bad Tölz, bei dem er in der zweiten Bundesliga spielte. Zur Saison 86/87 wechselte er zur Eintracht Frankfurt, die in die Bundesliga aufgestiegen war. Nach einer Spielzeit kehrte er zurück in die zweite Bundesliga und zurück nach Bayern, mit jeweils einer Saison in Riessersee und Bayreuth. Es folgten zwei weitere Jahre in der höchsten deutschen Spielklasse beim Mannheimer ERC. 1992 wechselte Krinner zum Augsburger EV in die zweite Bundesliga, mit dem er 1994 als Meister den Aufstieg in die neugeschaffene Deutsche Eishockey Liga schaffte. Nachdem er zum Beginn der Saison 1995/96 noch beim EC in Hannover unter Vertrag stand, wechselte er bereits kurz nach Saisonstart zu den Kassel Huskies.
Kassel Huskies
Unter Trainer Hans Zach avancierte Krinner zum harten Arbeiter auf dem Eis. Der unbändige Wille Krinners galten stets als Vorbild für seine Mitspieler. Auch unter Zachs Nachfolger Gerhard Brunner machte Krinner stets eine gute Figur, doch kurz vor den Playoffs 1997 verletzte Krinner sich schwer, und verpasste somit die komplette Endrunde. Nach der Saison wechselte er zu seinem Heimatclub EC Bad Tölz.
Karriere als Trainer
In der Saison 2005/06 war Krinner zunächst Trainer und später sportlicher Leiter der Moskitos Essen, ehe er Anfang Januar 2006 Trainer der Grizzly Adams Wolfsburg wurde. Zunächst erhielt er einen Vertrag bis zum Saisonende, der bereits im März 2006 um ein Jahr verlängert wurde. In der Saison 2006/07 gelang der Aufstieg in die Deutsche Eishockey Liga, in der Krinner weiterhin die Grizzly Adams trainierte. Er unterschrieb einen Vertrag bis 2009. Zur Saison 2010/11 wechselte Krinner zu den Hannover Scorpions, wo er Nachfolger von Hans Zach wurde. Nachdem die Mannschaft die Play-offs nicht erreicht hatte, wurde er am 11. März 2012 entlassen.
Anfang Januar 2013 trat Krinner die Nachfolge von Axel Kammerer beim SC Riessersee an, um den Klub in die Erfolgsspur zurückzuführen. Zwei Jahre später, am 19. Januar 2015, kündigte der gebürtige Tölzer seinen Vertrag bei Riessersee, am 20. Januar wurde seine Verpflichtung als Cheftrainer des Ligakonkurrenten EVL Landshut Eishockey bekanntgegeben.
Riessersee legte daraufhin Rechtsmittel gegen die Kündigung Krinners ein. Am 29. Januar 2015 traf das Arbeitsgericht Weilheim die Entscheidung, dass die fristlose Kündigung von Anton Krinner als Trainer des DEL2-Clubs SC Riessersee nicht rechtskräftig war, und gab damit einer Klage des SC Riessersee statt. Damit blieb der 47 Jahre alte Eishockeylehrer formell weiterhin Trainer beim SC Riessersee. Gleichzeitig gab das Gericht einer einstweiligen Verfügung des SC Riessersee statt, wonach Krinner ohne eine im gegenseitigen Einvernehmen getroffene Vereinbarung nicht am Spiel- und Trainingsbetrieb des EV Landshut teilnehmen durfte, solange sein Arbeitsvertrag in Riessersee noch Gültigkeit besaß.
Im Dezember 2015 trat er von seinem Trainerposten beim EV Landshut zurück, nachdem er schon im Juni 2015 von einer Krebserkrankung erfahren hatte. Schon im Februar 2016 wurde er Cheftrainer beim DEL2-Klub ESV Kaufbeuren. Kurz vor dem Start der Saison 2016/17 legte er sein Amt nieder, nachdem sein Vater einen schweren Jagdunfall erlitten hatte und Krinner die Leitung der zwei Familienunternehmen übernahm.
Am 25. Oktober 2016 wurde er als Nachfolger des entlassenen Daniel Naud Cheftrainer des Zweitligisten Ravensburg Towerstars.
Trivia
- Coachte 2006/07 das Wolfsburger Team, das den Aufstieg gegen die Kassel Huskies schaffte.
Nachruf
Krebs: Towerstars-Trainer Toni Krinner stirbt mit 49 Jahren
Traurige Nachricht aus Ravensburg: Eishockey-Trainer Toni Krinner ist in der Nacht auf Donnerstag seinem Krebsleiden erlegen. Der Greilinger wurde nur 49 Jahre alt.
Krinner war eine prägende Gestalt des Kasseler Eishockeys. Er war Teil jener Mannschaft, die 1997 Deutscher Vizemeister wurde. Zwischen 1995 und 1997 absolvierte er insgesamt 91 Spiele für die Huskies in der DEL.
Die schockierende Nachricht verkündeten die Ravensburg Towerstars am Donnerstagvormittag: Geschäftsführer Rainer Schan zufolge ist Trainer Anton Krinner mit 49 Jahren in der Nacht an Lymphdrüsen-Krebs gestorben.
Die genaue Diagnose: Leber- und Nierenversagen. Vergangene Woche hatte sich der Bad Heilbrunner kurzfristig aus dem Sportbetrieb zurückgezogen. Er klagte über Schmerzen, ließ sich in die Klinik einliefern. Von offizieller Seite sprach man über eine Gallenstein-Operation. Doch nur kurze Zeit später die Gewissheit: Der Krebs ist zurück.
Am 16. Juni 2015 hatte Krinner von seinem Krebsleiden erfahren. Zwei Jahre gaben ihm die Ärzte damals. Im Rachen fanden die Mediziner einen Tumor, der sich ausbreitete. Niemandem erzählte er von der Prognose. Doch weil die Chemotherapie so gut anschlug, machten ihm die Ärzte Hoffnung. Drei Wochen lang zog er sich in seine Jagdhütte in Hinterriß zurück. Er grübelte nach über sich und die Zukunft der Familie, die abgesichert sein soll nach dem Tod. In der Süddeutschen Zeitung machte er seine Leidensgeschichte öffentlich.
Krinner hinterlässt seine Lebensgefährtin samt kleiner Tochter sowie vier weitere Kinder. Wie die Schwäbische Zeitung berichtet, hatte ihn die Familie noch im Krankenhaus besucht.
Große Betroffenheit herrscht am Donnerstag auch bei den Huskies, die erst am Sonntag in eigener Halle gegen Ravensburg gespielt hatten (5:4). Schon war Krinner nicht dabei. Er lag offiziell wegen einer Gallen-Operation im Krankenhaus.
Kassels Trainer Rico Rossi sagt: "Das ist ein Schock für uns alle und ein großer Verlust für das deutsche Eishockey. Ich habe Toni schon lange gekannt, wir haben gemeinsam den C-, B-, und A-Trainerschein gemacht.. Er war ein guter Trainer und ein sehr guter Mensch. Er hatte so viel Spaß am Leben, war ein wunderbarer Familienvater. Er trug immer ein Lachen im Gesicht. Ging es aber um Eishockey, konnte er zu einem richtigen Tier werden."
2015, im ersten Jahr des Aufstiegs in die DEL2, hatten die Huskies bereits Bekanntschaft mit dem Trainer Krinner gemacht: Die von ihm betreuten Landshuter schalteten die Kasseler im Viertelfinale aus. "Er ist direkt nach dem Ende der Partie zu mir gekommen und hat mir die Hand geschüttelt und mit mir gesprochen, noch bevor er zu seiner eigenen Mannschaft gegangen ist. Das war eine große Geste", erinnert sich Rossi.
Krinner pflegte auch private Kontakte nach Nordhessen. Mehrfach traf er sich mit Freunden auch im Reinhardwald und im Kaufunger Wald zur gemeinsamen Jagd.
Quelle: HNA
Statistik
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