So. 28.12.1986 - 18:00 Uhr ESG Kassel - BSC Preußen 8:3 (2:1/3:1/3:1)
So. 28.12.1986 - 18:00 Uhr ESG Kassel - BSC Preußen 8:3 (2:1/3:1/3:1)
Über 4.000 Eishockeyfans
stimmten gestern abend in der ausverkauften
Eissporthalle nach dem
8:3 (2:1, 3:1, 3:1)-Kantersieg der ESG
Kassel über den souveränen Tabellenführer
der 2. Bundesliga, Preußen
Berlin, in ihrer Euphorie Lobgesänge
auf die Blau-Weißen an. Verdientermaßen,
denn die Männer von Tore
Hedwall kämpften wie die Löwen,
spielten großartig auf und trafen endlich
auch. Die Fans waren aus dem
Häuschen und erzwangen einen
„Vorhang": Zu einer zweiten Ehrenrunde
kamen die gepanzerten Ritter,
teils im „Unterzeug", aus der Kabine.
Das 8:3 tat nicht nur ihrem Punktekonto
sondern auch dem Portemonnaie
gut, denn es gab einen warmen
Prämienregent
Der überglückliche ESG-Coach
Tore Hedwall hatte „das beste Eishockey
in dieser Halle seit drei Jahren"
gesehen und war froh, daß seine
Stürmer ihre wochenlange „Ladehemmung"
überwunden hatten.
Lohn für das Team: Heute ist trainingsfrei,
der Vorstand warf noch einen
Tausender in die Mannschaftskasse.
Hedwalls Berliner Kollege Lorenz
Funk sah das Debakel mit einem
weinenden und einem lachenden
Auge: „Gut", so befand der Alt-Internationale,
„daß die Jungs mal einen
auf den Deckel gekriegt haben und
merken, daß ohne harte Arbeit und
Konzentration nichts geht."
Das Spiel endete mit einem Doppelschlag
in der vorletzten Minute,
als O' Brien und Prokes den schon
sicheren Sieg ausbauten. Damit fand
die Begegnung, die bis in die
Schlußphase mit hohem Tempo und
Einsatz, aber fair geführt worden
war, ihren krönenden Abschluß.
Nach Weihnachtspäckchen für die
Berliner aus der Hand der ESG-Minis,
Wunderkerzenglanz und Beifall
für Geburtstagskind Tore Hedwall
(41) sowie den Debütanten Prokop
und Schiedsrichter Kompalla ging es
zur Sache - und wie! Berlins Torwart
Enge stand gleich. unter Dauerbeschuß,
doch seine Mannschaft machte
das erste Tor. Riesenjubel, als Prokes
postwendend ausglich und
Preuss nur drei Minuten später mit
plaziertem Schrägschuß (Zuspiel
Dvorak, also ein reines Verteidigertor)
die ESG in Führung brachte.
Der zweite Spielabschnitt begann
zwar mit einer kalten Dusche (2:2
durch Schwindt), doch er endete in
einem Jubelsturm. Treffer von Prokes,
Brown (jeweils bei Überzahl 5-4)
und O'Brien (5-3) sorgten für den
entscheidenden Vorsprung, der mit
Zähnen und Klauen auch dann gehalten
wurde, als die ESG im letzten
Drittel zweimal in Unterzahl spielte.
ESG: Novak, Eichler - Dvorak,
Heinrich - Forster, Thurston -
Preuß, Prokop - Tarves, Brown, Prokes
— Kopta, O'Brien, Neumann —
Roedger, Kolodziejczak, Slanina -
Major.
Tore:
0:1 (6.) Atwell,
1:1 (7.) Prokes (Tarves),
2:1 Preuß (Dvorak),
2:2 (22.) Schwindt,
3:2 (24.) Prokes (O'Brien, Brown),
4:2 (29.) Brown (Thurston),
5:2 (38.) O'Brien (Dvorak, Prokes),
5:3 (45.) Atwell,
6:3 (47.) Tarves (Brown),
7:3 (59.) O'Brien (Kopta, Neumann),
8:3 (59.) Prokes (Dvorak, Brown).
Strafzeiten: ESG 10 - Berlin 14 Minuten
Schiedsrichter: Kompalla (Dimmers, Schütz) Krefeld.
Quelle: HNA