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Version vom 15. Februar 2018, 11:09 Uhr
Gerhard Brunner wurde am 08.03.1950 in Bad Tölz geboren und coachte von 1996 bis 1997 die Kassel Huskies
Laufbahn als Spieler
Brunner begann seine sportliche Aktivität im Eishockey in seiner Heimatstadt beim EC Bad Tölz im Jahre 1970. Weitere Stationen als Spieler waren Preussen Berlin, der EHC 70 München und die SG Nürnberg, bis er 1976 aufgrund einer Verletzung nicht mehr sportlich aktiv im Eishockeysport tätig sein konnte.
Laufbahn als Trainer
Gerhard Brunner trainierte vorerst seit 1982 zahlreiche Nachwuchsmannschaften, darunter die seiner Heimatstadt, dem EC Bad Tölz, und die der Düsseldorfer EG. Mit beiden Mannschaften erreichte Brunner den deutschen Meistertitel (1984 mit Bad Tölz und 1994 mit der DEG).
Als Profitrainer war Brunner von 1989 bis 1991 beim EHC Klostersee in der 2. Bundesliga aktiv, bis er zur darauf folgenden Saison zum TSV Peißenberg wechselte, jedoch noch in der gleichen Spielzeit 1991/92 mit dem Verein in die Oberliga abgestiegen ist.
Kassel Huskies
Bei den Kassel Huskies trat Brunner zu Beginn der Saison 1996/97 das Amt des Cheftrainers an. Mit einer von den Experten unterschätzten Truppe schaffte er es als Trainernovize in der DEL auf Anhieb ins Finale der DEL, und wurde zeitgleich zum Trainer des Jahres gewählt. Dass aber auch Trainer des Jahres nicht fester im Trainerstuhl sitzen als alle anderen Trainer auch bewies die Folgesaison. Die harten Trainingsmethoden misfielen einigen Spielern, und so meuterten die Spieler bereits früh in der Saison 1997/98, und Bill Lochead folgte auf den charismatischen Tölzer.
Trainerportrait Jahrbuch 96/97
Als der Name Gerhard Brunner erstmals in der Öffentlichkeit erwähnt wurde, dachten viele darüber nach, ob dieser Trainer, den eigentlich nur die wenigsten kannten, der richtige für das Jahr eins nach Hans Zach sein würde. Eine überregionale Boulevard-Zeitung ging sogar soweit, dass sie in ihrer DEL-Saison-Vorschau den Huskies große Probleme mit ihrem "Abziehbild von Hans Zach, der in Mannschaftskreisen nicht sehr beliebt sei", voraussagte. Doch diese These hat Gerhard Brunner bereits nach wenigen Wochen wiederlegt. Er arbeitete als Trainer der Junioren-Bundesligamannschaft in Düsseldorf mit dem damaligen Cheftrainer der DEG, Hans Zach, zwar sehr eng zusammen, doch entwickelte er dabei und auch in seinen vorangegangenen Trainerstationen im Süden (1. und 2. Liga Süd) seinen eigenen Stil. Und trotzdem gibt es zahlreiche Parallelen zu Zach -gemeinsam drückten die beiden Tölzer die Schulbank und standen auch gemeinsam auf dem Eis -Jahre aus denen der "Bulle von Tölz" so manche Anekdote zu erzählen weiß. Über sich selber spricht er wenig das Ende seiner aktiven Laufbahn, ein 13facher Splitter-Bruch ist bekannt. Was nur wenige wissen, ist, dass Gerhard neben dem Eishockey beinah eine zweite Karriere gelandet hätte: Er hatte sich kurzerhand das Gitarre spielen beigebracht und schaffte es mit seiner Band "Raves" bis ins Vorprogramm der "Rattles". Ein Beweis mehr für die Zielstrebigkeit eines Mannes, der weiß was er will, und diese Pläne mit großem Ehrgeiz verfolgt.
Zuckerbrot und Peitsche -er weiß beides einzusetzen: Er ließ der Mannschaft in den heißen Phasen der Saison genügend Spielraum, um auch einmal vom Eishockey abschalten zu können, und gab ihnen mal kurzfristig ein oder zwei Tage trainingsfrei. Überhaupt legt er sehr viel Wert auf eine Kameradschaft in der Mannschaft: .Wenn die Chemie innerhalb des Teams stimmt, hat man als Trainer bereits sehr viel erreicht, denn mit einer harmonischen und ausgeglichenen Mannschaft kann man sportlich mehr erreichen, als mit einer von Einzelspielern gespickten Spitzenmannschaft". Dieses "WirGefühl" hat er schnell im Team aufgebaut und auch die Neuzugänge, die im Dezember und Januar zu den Huskies stießen, hatten keine Probleme, sich in der Mannschaft zurechtzufinden. Die Verantwortlichen der Huskies haben mit der Verpflichtung von Gerhard Brunner keinen Fehler begangen, dies wurde allen aufgrund des sportlichen Erfolges, den die Huskies feierten, bereits sehr früh klar, und so war es fast unumgänglich, den Vertrag von Gerhard schon im Januar diesen Jahres bis Sommer 1998 zu verlängern. Und einmal mehr hat sich bewiesen, dass deutsche Trainer nicht automatisch schlechter sein müssen als ihre ausländischen Kollegen. Gerhard, Hans und Peter haben das in dieser Saison sehr eindrucksvoll bewiesen. Die meisten Klubs vertrauen aber immer noch mehr dem Klang bestimmter Namen und Nationen. Aber vielleicht waren die Huskies ja auf diesem Gebiet erneut Vorreiter und so mancher Klub gibt einem "Nachwuchstrainer" eine ebensolche Chance. Das Potential an guten Trainern in Deutschland jedenfalls dürfte vorhanden sein, man muss es nur nutzen.
Trivia
- Trainer des Jahres 1997
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