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Spielzeiten in Kassel
Jahrgang Sp. (T/A) Str. Liga

Gary Mathew Hoag #9 / #10 wurde am 15.03.1953 in Toronto, ON, Kanada geboren und spielte und spielte von 1978 bis 1980 für die ESG Kassel.

Laufbahn als Spieler

Als wertvolle Neuverpflichtung meldet die Eissportgemeinschaft Kassel für ihre Eishockeymannschaft den 24jährigen Kanadier Gary Hoag, der in der letzten Saison für den Oberligisten Preußen Berlin 30 von insgesamt 59 Toren erzielte. Hoag spielte in Kanada für die Toronto Marlboroughs. Gary Hoag wird am Samstag aus Kanada erwartet. Die ESG will versuchen, ihn schon am gleichen Abend im Spiel gegen „Westfalen" - Dortmund in der Kasseler Eissporthalle einzusetzen.

Quelle: HNA vom 29.08.1978

Am 19.09. traf Hoag dann mit etwas Verspätung endlich in Kassel ein.

Fehlte am 13.01.1979 im Spiele gegen Lauterbach wegen von der ESG nicht erfüllter Zusatzforderungen.

Hoag wurde daraufhin für das nächste Heimspiel am 20.01.1979 vereinsintern gesperrt.

Gary Hoag sagt Kassel good bye

Gary Hoag (Foto), einer der drei Kanadier in der Eishockeymannschaft der ESG, sagt in einem Schreiben an uns den Kasseler Fans auf Wiedersehen Wir zitieren auszugsweise': „Es hat mir Freude gemacht, vor Ihnen zu spielen und neue Freunde zu gewinnen. Das Samstag-Spiel wird mein letztes sein. Schade, da ich glaube, daß Eishockey in Kassel mit der schönen Halle und den begeisterten Fans eine Zukunft hat. Aber vorerst müssen noch einige Probleme gelöst werden. Wer eine Position im Vorstand übernimmt, muß sich darüber im klaren sein, daß dies Zeitaufwand und Arbeit bedeutet. Viele der Schwierigkeiten vor, in und nach dem Spiel sowie im Training wurden dadurch heraufbeschworen. Es gibt auch im Team zu viele Einzelgänger und Grüppchen und zu wenig Kameradschaft. Alle müssen aber zusammenarbeiten — Spieler und Vorstand - um eine erfolgreiche Mannschaft zu bilden. Nicht immer hatte ich den Eindruck, wir Kanadier wären von Herren des Vorstands gern gesehen, dennoch habe ich stets mein Bestes gegeben, Kassel zum Sieg zu führen. Den Fans, die mich dabei kräftig unterstützt haben, danke ich da-, für!"

HNA vom 09.03.1979


ESG Kassel trennt sich von GaryHoag Kassel: Die „Eis-Born be"ist geplatzt: Der Vorstand der ESG Kasse1 trennte sich mit sofortiger Wirkung von Eishockey- Spielertrainer Gary Hoag. Anlass waren, so Geschäftsführer Dieter Lotz, Differenzen zwischen dem kanadischen Spielertrainer und dem Vorstand einerseits und mit der Mehrzahl der Spieler andererseits. Der Vorstand, so Lotz, sei von der mangelhaften Einstellung Hoags enttäuscht. Dieser sei verletzt gewesen, habe sich aber intensiver um die Mannschaft und ihr Training kümmern müssen. Hoag, seit Ende August 1978 bei der ESG, kann seinerseits auf eine erfolgreiche Trainer- und Spielertätigkeit verweisen und akzeptiert die Vorwürfe nicht. Als Trainer müsse er sich das Recht auf fachliche Kritik nehmen, was einige Spieler nicht verstünden. Unter Hoags Leitung, so zieht er Fazit, hat die Mannschaft zwölfmal gesiegt und je dreimal unentschieden gespielt und verloren.

HNA vom 28.02.1980


Fans trauern Gary Hoag nach

Kassel. Zur Trennung der ESG Kassel von ihrem Eishockey-Spielertrainer Gary Hoag schreibt der ESG-Fanklub, Gaststätte „Zum Ringhof", Leipziger Straße auszugsweise: „Wie schon vor Jahresfrist wurde durch massives Eindringen von einigen Spielern auf den Vorstand... der Spielertrainer 'gefeuert'. War es zuerst Danny Coutu, so ist es in diesem Jahr der bei den Fans beliebte Goalgetter Gary Hoag. Hier fehlt es anscheinend bei einigen Spielern an geistiger Reife. Vor dem alles entscheidenden Spiel gegen Nordhorn den Torjäger .wegzuekeln', ist in unseren Augen ein klassisches Eigentor. Geht das Spiel gegen Nordhorn verloren und der ... Aufstieg in die Binsen; dann haben diese Spieler dem Eishockeysport ... in ganz Nordhessen einen Bärendienst erwiesen. Wir... bedanken uns auf diesem Weg bei Gary Hoag für viele schöne Spiele und herrliche Tore. Alles Gute, Gary!"


UNSERE MEINUNG: 14 Spieler aus ganz Deutschland bilden die Mannschaft der ESG. Sie treffen sich in Kassel, um zu spielen und zu siegen, was dann sicher nicht unhonoriert bleibt. Stützpfeiler dieser Mannschaft sollten die beiden Kanadier Coutu und Hoag sein. Im vergangenen Jahr wurde Coutu, nun Hoag „gefeuert", letzterer zu einem Zeitpunkt, da die Mannschaft die, Tür zur Oberliga weit aufgestoßen hat und nur noch hineinzuspazieren braucht. Hoag, so scheint uns, wurde Opfer der „Söldnertruppe", die wenig Bindung an den Verein und die Stadt hat, die sie vertritt. Der Vorstand, vor die Wahl gestellt - „ohne Hoag oder ohne uns" - ging den Weg des geringeren Risikos, er hatte kaum eine Alternative. Die Spieler, die das Komplott schmiedeten, haben sich vielleicht selbst den Ast abgesägt, auf dem sie sitzen. Selbst, wenn die Mannschaft uns und die Skeptiker unter den ESGFans in den kommenden Spielen eines besseren belehrt, bleibt: einen besseren Abgang hätte Gary Hoag schon verdient gehabt.

Gerald Schaumburg


Am auffälligsten in der recht farblosen Begegnung [Gegen Nordhorn] war das Auftreten der Kasseler Fans, die lautstark den Einsatz von Gary Hoag forderten und ihn bei seinem Erscheinen in der Halle wie einen Held feierten. Außerdem beschimpften sie mit zum Teil ausgesprochen abfälligen Gesängen einige Spieler sowie den ESG-Vorstand. Wenn auch die Fans wohl nicht über alles Bescheid wissen, was hinter den Kulissen gespielt wird — ihre Meinung gaben sie eindrucksvoll und einstimmig (für Hoag) ab.

Quelle: HNA.de

Mit drei Toren beim 5:3-Erfolg in Herne feierte er als Nobody am 1. Oktober 1978 einen famosen Einstand. Als er Ende Februar 1980 die ESG Kassel nach einem mächtigem „Kabinengewitter" wieder verließ, ging Gary Hoag als einer der ersten „Helden" des jungen Kasseler Eishockeys zurück nach Kanada. Der Torjäger aus Toronto hatte gemeinsam mit Danny Coutu und Eddi Michel die Herzen der Fans im Sturm erobert und die ESG als Spieler und dann Spielertrainer zu Regionalliga-Meisterschaft und Oberliga-Aufstieg geführt.

„Es war wohl der erste Eishockey-Boom in Nordhessen," blickt der heute 40jährige Hoag zurück. „Einige Fans haben mich sogar noch wiedererkannt," strahlt der noch immer schlaksig wirkende Kanadier, „einer hat mich um eine Autogrammkarte gebeten." Auf der Tribüne hat er gesessen, während einer Stippvisite „in der zweiten Heimat" ein Spiel des aktuellen Kasseler Teams angesehen. „Also Mike Millar hat mich mit seiner geradlinigen Spielweise schon beeindruckt," sagt Torjäger a. D. Hoag über Torjäger Millar.

Und, vor allem, „es wird beim ECK viel professioneller gearbeitet als damals. Damals kamen in der Drittelpause irgendwelche Leute in die Mannschaftskabine, knallten einen Hunderter auf den Tisch auf Sieg", beschreibt Hoag heute schier unglaubliche Zustände. Der Gedanke an die späten siebziger Jahre bringt Gary zum Erzählen, zwei Stunden vergehen wie im Fluge. Die Namen der Mitspieler von einst - Coutu und Michel natürlich, Daubertshäuser, Ortstadt, Berwald, Bunkowski, später Eichler, Feuerstein, Umsonst - sind sofort parat, ebenso manche Geschichte. Auch an „Pauli" Götz und Jochen Ferstl erinnert sich Hoag, wenn auch nicht so gerne. „Pauli hatte immer einen viel zu kurzen Schläger. Aber er hat nie auf mich gehört, fühlte sich als Star. Als ich ihn auf der Bank pausieren ließ, machte er zuerst bei Ferstl Stimmung gegen mich." Götz fand Gleichgesinnte im Team, am Ende der Palastrevolution - drei Spiele vor Saisonschluß - stand Hoag auf der Straße.

„Mein unrühmlicher Abgang mit laufstarken Beschimpfungen hat alle Brücken einstürzen lassen," weiß Hoag mit dem Abstand von 13 Jahren sein eigenes Fehlverhalten gegenüber dem damaligen Vorstand um Dieter Lotz besser einzuordnen. „So hätte ich mich trotz aller Enttäuschung nicht gehenlassen dürfen." Immerhin hat ihn dieses Erlebnis so geprägt, daß der damals 27jährige spontan die Schlittschuhe an den Nagel hing. „Bis heute habe ich nicht mehr ernsthaft gespielt, nur noch ein oder zweimal im Jahr zum Spaß mit Freunden."

Heute schleppen ihn gelegentlich die Töchter Michelle (11) und Kally (7) zu einem Spiel der Toronto Maple Leafs, doch angesichts von Eintrittspreisen bis zu 80 Dollar - „ohne Popcorn, Cola und Parkgebühr" - und der beruflichen Anspannung winkt Gary Hoag da schon 'mal ab. „Hoag und Partner" heißt seine Maler- und Tapeziererfirma „mit Gebäudereinigung und zehn Mitarbeitern", die er nach seiner Rück- kehr aus Kassel gegründet hat. Wichtigstes Startkapital war nicht der letzte Scheck von der ESG über „700 oder 800 Mark, den ich vor Gericht einklagen mußte", sondern seine heutige Ehefrau Renate, deren Eltern beide in Baunatal besuchen. „Bei einer Party von Axel Allmeroth habe ich sie in Kassel kennengelernt," strahlt Gary Hoag, „und dann ist sie nachgekommen". Sie ist seine liebste Erinnerung an die Zeit bei der ESG. „Das Beste in Kassel waren damals die Frauen, die tollen Fans und das Bier," flachst der nicht vergessene „Held".

Quelle: HNA

Nachruf

Gary Hoag ist tot – eines der ersten Idole des Kasseler Eishockeys

Kassel. Gary Hoag war eines der ersten Kasseler Eishockey-Idole. In einigen Tagen wollte er Kassel mal wieder einen Besuch abstatten. Doch plötzlich und unerwartet starb der frühere ESG-Spieler nun an einem Herzinfarkt.

Der nächste Besuch in Kassel war fest geplant. Schon am 29. Juni wollte Gary Hoag mit seiner Renate in ihrer Heimatstadt das 150-jährige Bestehen Kanadas und ein Wiedersehen mit alten Weggefährten feiern. Fan und Freund Arno Braun hielt die Fäden in der Hand, Danny und Tina Coutu wollten aus Garmisch-Partenkirchen kommen. Doch daraus wird nichts mehr. Plötzlich und ohne Vorwarnung verstarb Gary Hoag am Wochenende im kanadischen Toronto. Herzinfarkt beim Musizieren. Nur 64 Jahre alt wurde eines der ersten Kasseler Eishockey-Idole.

„Am Samstag haben wir per Mail noch letzte Details unseres Treffen geklärt“, berichtete Danny Coutu (62), „umso größer war der Schock dann am Sonntag über seinen Tod.“ Vier Jahrzehnte lang hatten die beiden Kanadier ihre in Nordhessen begründete Freundschaft gepflegt. Coutu war beim Beginn des Kasseler Eishockeys 1977 der erste Ausländer im blau-weißen ESG-Trikot - als Spielertrainer. Ein Jahr später, 1978, kam Gary Hoag hinzu. Wie Coutu begeisterte auch der lange Schlaks aus Toronto mit schwarzem Vollbart sofort die Fans. Zwei Spielzeiten nur absolvierte der Stürmer in Kassel, dann zog es ihn wieder heim - auch weil der Verein nicht alle finanziellen Zusagen eingehalten hatte.

Als Gary Hoag 1980 ging, feierte die stetig wachsende Fangemeinde den ersten Aufstieg in die Oberliga und ein halbes Jahr später einen Neuzugang namens Shane Tarves. Und Hoag nahm seine große Liebe Renate aus Kassel mit nach Toronto. So, wie später etliche weitere Puckjäger in Nordhessen ihr privates Glück fanden.

Zurück in Toronto, machte Hoag mit 27 schon Schluss mit dem Eishockey. Er arbeitete zunächst als Maler und Tapezierer, zwei Kinder wurden geboren und später leitete er eine Firma für den Innenausbau von Immobilien. Hoag fand großen Spaß und Erfolg im Dartsspielen, auch privat lief es gut: Gary Hoag freute sich auf die Geburt seines ersten Enkelkindes im Laufe dieses Sommers.

„Gary hat sich immer interessiert, wie es ums Kasseler Eishockey bestellt ist und war aufgrund der familiären Bindungen seiner Ehefrau immer mal hier in Nordhessen zu Besuch“, berichtete Arno Braun. Ohne großen Aufhebens kam er, ruhig und bescheiden, wie er immer aufgetreten war. Gary Hoag, der zweite Ausländer im Kasseler Eishockey.

Quelle: HNA.de


Trivia

  • Agierte in der Saison 1979/80 als Spielertrainer
  • Erzielte 0 Mal einen Hattrick in folgenden Spielen
  • Erzielte 0 Mal 4 Tore in folgenden Spielen
  • Erzielte 0 Mal 5 Tore in folgenden Spielen
  • Erzielte 0 Mal 6 Tore in folgenden Spielen

Galerie

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    Hoag (li.) und Coutu beim Heimspiel gegen Wolfsburg
    Quelle: HNA / Schilling
  •  
    Hoag mit seiner Frau
    Quelle: HNA

Statistik

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