So. 08.02.1987 - 19:00 Uhr ESG Kassel - Augsburger EV 13:4 (6:1/5:1/2:2)
Für die Experten
war die Sache schon vor dem Eröffnungsbully
geritzt: Die ESGer, die
werden sich den ganzen Frust der
2:9-Schlappe in Berlin von der Seele
schießen. So war's denn auch: Mit
Mut, mit Entschlossenheit, ja mit unbändigem
Ehrgeiz begann die ESG
Kassel das erste Heimspiel der Eishockey-Austiegsrunde
- dem hatte
der Augsburger EV nichts entgegenzusetzen.
Der Nord-Zweite kanzelte
den Süd-Zweiten mit sage und
schreibe 13:4 (6:1, 5:1, 2:2)-Tore ab.
Ein Kantersieg der ESG. Ein Erfolgserlebnis,
das Hoffnungen schüren
wird, schließlich war durchaus ein
Klassenunterschied erkennbar. So
gut waren die ESGer.
Schon nach dem ersten Drittel
herrschte Karnevalsstimmung in der
Eissporthalle. 3.000 Zuschauer nahmen
hingerissen zur Kenntnis, daß
die Blau-Weißen wie aus einem Guß
spielten. CSSR-Altstar „Kuki" Dvorak
leitet den Torreigen mit einem
Schlenzer ein, den der später ziemlich
unlustige Keeper Fröhlich zwischen
den Schonern hindurch ins
Netz rutschen läßt (2.).
Der 1:1-Ausgleich durch Köpf (3.)
ist nicht mehr als ein Intermezzo der
Augsburger. Browns 3:1-Treffer (14.)
bricht den letzten Widerstand in Reihen
des AEV, fraglich nur noch die
Höhe des Resultats.
Thurstons (17.) und O'Briens (18.)
Doppelschlag beschert einen 5:1-Vorsprung, Kopta glückt fast mit der
Schlußsirene des ersten Drittels das
6:1. Kaum zu glauben, aber war.
Im zweiten Drittel zeigt wieder
Verteidiger Dvorak, wo's lang geht:
7:1 (25.). Nach Browns 8:1 (28.) fährt
Fröhlich reichlich traurig vom Eis,
Nachfolger Seckler macht im Kassleer
Angriffswind keine bessere Figur:
9:1 (31.) durch Tarves mit einem
Bauerntrick - das mögen Torhüter
überhaupt nicht gern!
Beim fröhlichen Scheibenschießen
unter den Jubelgesängen der Zuschauer
(„Sonne, Mond und Sterne,
Augsburg spielt wie Herne") ist
O'Brien mit dem 10:1 (35.) wieder an
der Reihe. Stankovics 10:2-Treffer
(37.) beweist, daß auch die Augsburger
noch mitspielen. Dann kommt
der Mann der letzten Minute nochmals
zum Zuge: Kopta erhöht kurz
vor der Schlußsirene des zweiten
Drittels auf 11:2. Neues Eis, bitte!
Der letzte Abschnitt verläuft aus
ESG-Sicht eher wie eine Trainingseinheit.
Möglichst locker, möglichst
ruhig laufen die Spieler (Freitag steht
Noch-Bundesligist Eintracht Frankfurt
an) aus. Die Bayern betreiben
Ergebniskosmetik durch Köpf (45.)
und MacLeod (54.), doch das Schluß-
drittel wollen die Kasseler nun nicht
verlieren: Dvorak (48.) und Brown
(57.) halten mit zwei Treffern gegen -
13:4. Bleibt noch die Hoffnung auf
den Mann der letzten Minute, aber
Kopta bleibt diesmal auf der Bank
und kommt erst nach der Schlußsirene
zum Einsatz. Zur Ehrenrunde!
Quelle: HNA