Herbert Heinrich: Unterschied zwischen den Versionen

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| langname = Herbert Heinrich
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| geburtstag = 15.04.1958
| Geburtsdatum    = 15.04.1958
| geburtsort = Garmisch-Partenkirchen
| Geburtsort      = Garmisch-Partenkirchen
| geburtsland = Deutschland
| Geburtsland      = Deutschland
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| position = Verteidiger
| Todesdatum      = 04.01.2025
| jetztverein = Deggendorfer SC
| Sterbeort        = Kassel, Deutschland
| trikotnummer = 5
| Spitzname        = Herbie
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| Position        = Verteidiger
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| Jahre1          = 1982-1983
| Verein1          = OL
| Scoring1        = 36 (9/17)
| Strafminuten1    = 38
 
| Jahre2          = 1983-1984
| Verein2          = 2. BL
| Scoring2        = 50 (9/22)
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| Jahre3          = 1984-1985
| Verein3          = 2. BL
| Scoring3        = 39 (2/17)
| Strafminuten3    = 84
 
| Jahre4          = 1985-1986
| Verein4          = 2. BL
| Scoring4        = 63 (0/15)
| Strafminuten4    = 72
 
| Jahre5          = 1986-1987
| Verein5          = 2. BL
| Scoring5        = 60 (0/8)
| Strafminuten5    = 57
 
| Jahre6          = 1988-1989
| Verein6          = OL
| Scoring6        = 42 (0/16)
| Strafminuten6    = 56
 
| Jahre7          = 1989-1990
| Verein7          = OL
| Scoring7        = 52 (4/17)
| Strafminuten7    = 70
 
| JahreGesamt          = 1982-1990
| VereinGesamt          = OL, 2. BL
| ScoringGesamt        = 342 (24/112)
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'''Herbert "Herbie" Heinrich #5''' wurde am 15.04.58 in Garmisch-Partenkirchen geboren und spielte zwischen 1982 und 1990 im Team der ESG und des EC Kassel.
'''Herbert "Herbie" "der Bär vom Philippinenhof" Heinrich''' wurde am 15.04.58 in [[Garmisch-Partenkirchen]], [[Deutschland]] geboren und spielte zwischen 1982 und 1990 im Team der ESG und des EC Kassel.


== Laufbahn als Spieler ==
== Laufbahn als Spieler ==
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Weit mehr als 400 Spiele im
Weit mehr als 400 Spiele im blau-weißen Dress Kasseler Eishockeymannschaften hat er auf dem
blau-weißen Dress Kasseler
Eishockeymannschaften
hat er auf dem
breiten Buckel. Kaum ein Duell
breiten Buckel. Kaum ein Duell
nordhessischer Kufencracks hat
nordhessischer Kufencracks hat
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diesmal vom Aufstieg übertroffen
diesmal vom Aufstieg übertroffen
werden".<br>
werden".<br>
Das Jahr '83 hatte aber auch
Das Jahr '83 hatte aber auch auf privater Ebene ein „Erfolgserlebnis" für Heinrich parat. Im Anschluß an ein Auswärtsspiel in Herne lernte er im Fankreis eine junge Krankenschwester kennen. Inzwischen ist Gaby der sympathischste Grund dafür, daß Bayer Heinrich in Nordhessen heimisch geworden ist. Sie und die Söhne Stefan (4) und Alexander (2) sollen nun auch am meisten vom Rücktritt profitieren. „Es wird Zeit, daß die Jungen ihren Vater öfters sehen", schwört Heinrich der enormen Doppelbelastung durch Sport und Beruf ab. Ähnlich begründet Artur Berwald den Entschluß des Aufhörens. Auch der 31jährige Post-Beamte kann und will künftig Sport, Beruf und Familie nicht mehr unter einen Hut bringen. „Familie geht vor", hat sich Berwald für Frau Manuela, Sven (5) und Natascha (2) entschieden. Berwald war 1978 zur ESG gestoßen. Probleme mit Trainer Toni Waldmann führten ihn 1982 nach Braunlage. Über Bad Nauheim kehrte Berwald später zurück, fand über die 1 b-Mannschaft 1988 zurück in die „ersteGarnitur". Auch er hat die Fuldametropole zu seiner Wahlheimat erkoren.<br>
auf privater Ebene ein „Erfolgserlebnis"
Dem Kasseler Eishockey werden Heinrich und Berwald verbunden bleiben. Offen ist noch, ob man die „alten Kämpen" etwa als Jugendtrainer jenseits oder als Obmann/Betreuer diesseits der Bande wiedersehen wird.
für Heinrich parat. Im
Anschluß an ein Auswärtsspiel
in Herne lernte er im Fankreis
eine junge Krankenschwester
kennen. Inzwischen ist Gaby
der sympathischste Grund dafür,
daß Bayer Heinrich in Nordhessen
heimisch geworden ist.
Sie und die Söhne Stefan (4) und
Alexander (2) sollen nun auch
am meisten vom Rücktritt profitieren.
„Es wird Zeit, daß die
Jungen ihren Vater öfters sehen",
schwört Heinrich der
enormen Doppelbelastung
durch Sport und Beruf ab.
Ähnlich begründet Artur Berwald
den Entschluß des Aufhörens.
Auch der 31jährige Post-
Beamte kann und will künftig
Sport, Beruf und Familie nicht
mehr unter einen Hut bringen.
„Familie geht vor", hat sich Berwald
für Frau Manuela, Sven (5)
und Natascha (2) entschieden.
Berwald war 1978 zur ESG
gestoßen. Probleme mit Trainer
Toni Waldmann führten ihn
1982 nach Braunlage. Über Bad
Nauheim kehrte Berwald später
zurück, fand über die 1 b-Mannschaft
1988 zurück in die „erste
Garnitur". Auch er hat die Fuldametropole
zu seiner Wahlheimat
erkoren.<br>
Dem Kasseler Eishockey werden
Heinrich und Berwald verbunden
bleiben. Offen ist noch,
ob man die „alten Kämpen" etwa
als Jugendtrainer jenseits oder
als Obmann/Betreuer diesseits
der Bande wiedersehen wird.
<br>
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<br>'''Quelle: HNA Nr. 14 v. 18. April 1990'''
<br>'''Quelle: HNA Nr. 14 v. 18. April 1990'''
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=== Nachruf ===
'''Huskies trauern um eine Legende'''


Traurige Nachricht beim Eishockey-Zweitligisten: Verteidiger-Urgestein Herbert Heinrich ist im Alter von 66 Jahren gestorben


Es ist der traurige Abschied von einer Legende des Kasseler Eishockeys. Der Abschied von einem Spieler, den das „HuskyWiki“ in seine Hall of Fame stellt – neben Shane Tarves, Dave O´Brian und Danny Coutu. Seine Rückennummer, die Fünf, wurde lange nicht mehr vergeben. Sein Trikot hing unter dem Hallendach. Herbert Heinrich hat Spuren hinterlassen. Große Spuren.


Mit einer Geschichte wie dieser war vielleicht nicht unbedingt zu rechnen, als der am 15. April in Garmisch-Partenkirchen geborene Heinrich 1982 aus Deggendorf nach Nordhessen kam. Ein Verteidiger, wie er im Buche steht. 1,91 groß, fast 100 Kilogramm schwer. Ein Fels in der Defensive, an dem die Stürmer erst einmal vorbeikommen mussten. In Kassel erarbeitete er sich so schnell den Spitznamen „Bär vom Philippinenhof“. Dass Heinrich hier seinen Herzensverein, eine neue Heimat und seine große Liebe finden würde, das alles war in seinem ersten Oberliga-Jahr mit der damaligen ESG Kassel noch nicht abzusehen.


Gekommen war der Verteidiger sogar mit der Auszeichnung, Deutscher Meister gewesen zu sein. Den Titel gewann er mit dem SC Riessersee in seiner ersten Profisaison 1977/78. Zur Legende aber wird Heinrich in Kassel. Von 1982 bis 1990 bestreitet er insgesamt 342 Spiele (Quelle: HuskyWiki) in Oberliga und zweiter Bundesliga. Zum Publikumsliebling wird er nicht wegen feiner technischer Fähigkeiten oder größerer Torgefahr – es sind in all diesen Jahren 24 Treffer – nein, es ist sein Aufreten, das die Fans feiern. Heinrich ist ein Kämpfer, ein Arbeiter, ein Aufräumer vor dem eigenen Kasten. Und: Abseits des Eises ist er stets besonnen, sympathisch und unaufgeregt. Als er 1990 seine Karriere mit einem Spiel – und einem Sieg! – gegen Bad Nauheim beendet, sagt er gegenüber unserer Zeitung: „Macht nur nicht so viel Tam-Tam.“ Und: „Man soll aufhören, bevor man von den Fans aus der Halle gejagt wird.“


Das wäre in seinem Fall natürlich nie passiert. Aber es steht für die Gelassenheit, die Heinrich auch weit über seine Karriere hinaus auszeichnete. Als Trainer. Als Förderer des Inlinehockeys in Nordhessen. Als Ehemann. Und als dreifacher Vater. Denn das ist der zweite Teil des Kapitel „Herbert Heinrich in Nordhessen“, der private. 1983 lernt der junge Mann aus Garmisch seine spätere Ehefrau Gaby kennen. Drei Söhne werden geboren, Stefan, Alexander und Timo. Zwei von ihnen – Stefan und Alexander – setzen die Eishockey-Tradition fort. Während Stefan seine Laufbahn nach drei Spielzeiten in der Hessen- und Oberliga beendet, führt die Karriere von Alex Heinrich – anfangs mit der Nummer fünf – bis in die DEL, in der er für die Huskies und Wolfsburg spielt. Und er ist dabei, als die Huskies sich nach der fünften Insolvenz wieder nach oben arbeiten, wird in der DEL 2 Kapitän der Mannschaft. Als Zuschauer bei jedem Spiel auf der Tribüne: Mutter Gaby und Vater Herbert. Über den Vater als Zuschauer sagt Alex Heinrich: „Er hat mir nie reingeredet. Er hat mich nie kritisiert.“ Als der Vertrag von Alex 2020 in Kassel nicht verlängert wird, ist das auch für Familie Heinrich ein Bruch.


Zu diesem Zeitpunkt hat Herbert Heinrich längst eine weitere Ära in Nordhessen geprägt. Inlinehockey wurde seine zweite Leidenschaft als Trainer, zunächst beim OSC Vellmar, später bei den Kaufunger Skarks. Mit den Söhnen im Team und zahlreichen Akteuren der Huskies, feiert der Klub unter Trainer Heinrich, der beruflich in der Lagerlogistik tätig war, sechs Deutsche Meisterschaften.
In der Nacht zu Samstag ist Herbert Heinrich nach längerer Krankheit gestorben. Er wurde 66 Jahre alt. Die Familie konnte den Abend noch einmal mit ihm verbringen. Alex Heinrich sagt: „Er hat das Kasseler Eishockey geliebt. Und ich denke, er möchte sich still und leise bei allen bedanken für die Zeit, die er hier hatte.“ In der Mitteilung der Huskies heißt es: „Er wird für immer einen bedeutenden Teil in unseren Herzen haben.“ Der letzte Satz aber bleibt Herbert Heinrich vorbehalten, gesagt in einem Interview mit unserer Zeitung: „Ich habe zwar nicht alle Spiele gut gespielt, aber ich habe immer alles gegeben.“
'''Quelle: HNA'''


== Trivia ==
== Trivia ==
* Vater von [[Alexander Heinrich]] und [[Stefan Heinrich]].
* Vater von [[Alexander Heinrich]] und [[Stefan Heinrich]].
* Seine Nummer 5 wird in Kassel nicht mehr vergeben.
* Seine Nummer 5 wurde bis 2024 in Kassel nicht mehr vergeben.
* Spitzname: "Der Bär vom Philippinenhof"
* Spitzname: "Der Bär vom Philippinenhof"


== Galerie ==
==Profilbilder==
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Bild: HerbertHeinrich1.jpg
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Bild: HerbertHeinrich2.jpg
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== Statistik==
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== Statistiken ==
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Aktuelle Version vom 13. Januar 2025, 17:26 Uhr

 Herbert Heinrich   
Hall of Fame-Mitglied seit 1990

Quelle: hajo

Geburtsdatum 15.04.1958
Geburtsort Garmisch-Partenkirchen, Deutschland
Todesdatum 04.01.2025
Sterbeort Kassel, Deutschland
Spitzname Herbie
Größe 191cm
Gewicht 87kg
Position Verteidiger
Nummer #5
Letzter Verein Deggendorfer SC  
Spielzeiten in Kassel
Jahrgang Sp. (T/A) Str. Liga
1982-1983 36 (9/17) 38 OL
1983-1984 50 (9/22) 96 2. BL
1984-1985 39 (2/17) 84 2. BL
1985-1986 63 (0/15) 72 2. BL
1986-1987 60 (0/8) 57 2. BL
1988-1989 42 (0/16) 56 OL
1989-1990 52 (4/17) 70 OL
1982-1990 342 (24/112) 473 OL, 2. BL

Herbert "Herbie" "der Bär vom Philippinenhof" Heinrich wurde am 15.04.58 in Garmisch-Partenkirchen, Deutschland geboren und spielte zwischen 1982 und 1990 im Team der ESG und des EC Kassel.

Laufbahn als Spieler[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der „Bär vom Philippinenhof“ galt in den 80er Jahren sowohl im Trikot der ESG als auch des ECK als große Konstante der nordhessischen Verteidigung. 342 Spiele absolvierte Herbert Heinrich zwischen 1982 und 1989 für die Kasseler Clubs, erzielte dabei 24 Tore und legte 112 weitere auf. Und die Statistiken deuten schon drauf hin: die Torejagd empfand der 191cm große und zu Spitzenzeiten mehr als 100kg schwere Hüne meist als lästige Nebenaufgabe. Seine große Liebe auf dem Eis galt der kernigen Arbeit vor dem eigenen Gehäuse.

Diese Qualitäten hatte Heinrich schon Ende der 70er Jahre beim heimischen SC Riessersee ausgespielt, mit dem er 1978 gar die Deutsche Meisterschaft gewinnen konnte. Über den Umweg Deggendorf gelangte „Herby“ im August 1982 nach Kassel und fühlte sich sofort heimisch. Zwar bemängelte die HNA bereits bei seinem Auftritt in der Kasseler Eissporthalle die Ungelenkigkeit des Bayern, doch sowohl ESG-Coach Jorma Siitarinen als auch dessen Nachfolger sahen über Schönheitsdefizite hinweg und schätzten stattdessen primär die kämpferischen Qualitäten Heinrichs. Durch Höhen und Tiefen begleitete Heinrich das Kasseler Eishockey und fand parallel dazu auch das privates Glück in Nordhessen.

Mit Ehefrau Gaby sowie den gemeinsamen Söhnen Stefan, Alexander und Timo ist er sowohl der Region als auch dem Eishockey bis heute treu geblieben. Ganz nach dem Motto „Aufhören wenns am schönsten ist“ beendete Heinrich mit einem Sieg über den EC Bad Nauheim und dem gleichbedeutenden Aufstieg in die 2. Bundesliga im Frühjahr 1990 seine Eishockeykarriere.

HNA-Bericht[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Familie geht vor: Zwei „Oldtimer" nehmen Abschied

Weit mehr als 400 Spiele im blau-weißen Dress Kasseler Eishockeymannschaften hat er auf dem breiten Buckel. Kaum ein Duell nordhessischer Kufencracks hat er seit dem Spätsommer 1982 versäumt, stets seine knapp 100 Kilo „Kampfgewicht" den Gegnern entgegengeworfen. Dennoch: Im Rampenlicht stand Herbert Heinrich eigentlich nie. Nein, ein Star wollte er in letzter Konsequenz nie sein, Trubel um seine eigene Person geht ihm ge-. gen den Strich.
„Macht nur nicht soviel Tam- Tam", mahnt der hartgesottene Haudegen, der sich seine bajuwarische Gemütlichkeit auch im herben Eishockey-Geschäft bewahrt hat, dementsprechend auch vor seinem letzten „Auftritt". Zähneknirschend in Kauf nehmend, daß er heute ebenso im Blickpunkt stehen wird wie Artur Berwald (31), der ebenfalls die Kufen an den Nagel hängen wird.
„Man soll aufhören, bevor man von den Fans aus der Halle gejagt wird." Für Herbert Heinrich ist der ideale Zeitpunkt zum Abschied vom Eis gekommen. Heute, kurz vor 19 Uhr, wenn der EC Kassel zum letzten Saisonspiel gegen den EC Bad Nauheim die Arena stürmt, schnürt das Verteidiger-Denkmal mit der Rückennummer „5" zum letzten Mal die Schlittschuhe. „Danach ist endgültig Schluß", sagt der „Lange".
„Er strahlt Souveränität aus, übernimmt in der Mannschaft Verantwortung und bereitet nie Probleme. Auf ihn ist stets Verlaß, seine Zuverlässigkeit ist fast schon sprichwörtlich, und nicht nur als harter Arbeiter ist er ein echtes Vorbild für alle jungen Spieler". Ebenso treffend wie stellvertretend für vier weitere Trainer, unter deren Regie „HH" in Kassel dem Puck nachjagte, beschreibt Jaromir Frycer den gebürtigen Garmischer. Shane Tarves, der am Dienstag 36 wird und von Beginn an Weggefährte Heinrichs an der Fulda war, schätzt die profihafte Einstellung seines Mitstreiters. „Er gibt für die Mannschaft alles, läßt sich nie aus der Ruhe bringen und sucht die Fehler immer zu erst bei sich selbst", schwärmt der Torjäger. Dabei hatte Heinrich immer so seine Schwierigkeiten, zu Saisonbeginn in Form zu kommen. „Ich bin nunmal ein Spätstarter", sagt Heinrich über Heinrich, dem seine Körperabmessungen (1,91 m) wenig Chancen lassen, elegant zu wirken. Ihn juckt das wenig, Eishockey ist für ihn in erster Linie Arbeit, die er solide verrichten will. Bis zur Schlußsirene. Herbert Heinrich hat als Sportler viel erlebt. Beim heimischen SC Riessersee unternahm er mit Bruder Robert die ersten Schritte, stand 1978 im deutschen Meisterteam. Beim Deggendorfer SC wurde er erstmals mit einem Konkurs konfrontiert. Von den Niederbayern kam er 1982 nach Kassel, zur selben Zeit wie Trainer Jorma Siitarinen. Der Finne hatte im Landsberger Dreß gegen „Heini" gespielt - und ihn lieber in den eigenen Reihen denn als Gegner haben wollen. Auf Anhieb wurde die Truppe um Siitarinen und Heinrich (mit Eichler, Cummins, Spreigl, Forster u.a.) 1983 Oberliga-Meister. „Das war der schönste Erfolg", blickt Heinrich zurück, „der kann nur noch diesmal vom Aufstieg übertroffen werden".
Das Jahr '83 hatte aber auch auf privater Ebene ein „Erfolgserlebnis" für Heinrich parat. Im Anschluß an ein Auswärtsspiel in Herne lernte er im Fankreis eine junge Krankenschwester kennen. Inzwischen ist Gaby der sympathischste Grund dafür, daß Bayer Heinrich in Nordhessen heimisch geworden ist. Sie und die Söhne Stefan (4) und Alexander (2) sollen nun auch am meisten vom Rücktritt profitieren. „Es wird Zeit, daß die Jungen ihren Vater öfters sehen", schwört Heinrich der enormen Doppelbelastung durch Sport und Beruf ab. Ähnlich begründet Artur Berwald den Entschluß des Aufhörens. Auch der 31jährige Post-Beamte kann und will künftig Sport, Beruf und Familie nicht mehr unter einen Hut bringen. „Familie geht vor", hat sich Berwald für Frau Manuela, Sven (5) und Natascha (2) entschieden. Berwald war 1978 zur ESG gestoßen. Probleme mit Trainer Toni Waldmann führten ihn 1982 nach Braunlage. Über Bad Nauheim kehrte Berwald später zurück, fand über die 1 b-Mannschaft 1988 zurück in die „ersteGarnitur". Auch er hat die Fuldametropole zu seiner Wahlheimat erkoren.
Dem Kasseler Eishockey werden Heinrich und Berwald verbunden bleiben. Offen ist noch, ob man die „alten Kämpen" etwa als Jugendtrainer jenseits oder als Obmann/Betreuer diesseits der Bande wiedersehen wird.

Quelle: HNA Nr. 14 v. 18. April 1990

Nachruf[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Huskies trauern um eine Legende

Traurige Nachricht beim Eishockey-Zweitligisten: Verteidiger-Urgestein Herbert Heinrich ist im Alter von 66 Jahren gestorben

Es ist der traurige Abschied von einer Legende des Kasseler Eishockeys. Der Abschied von einem Spieler, den das „HuskyWiki“ in seine Hall of Fame stellt – neben Shane Tarves, Dave O´Brian und Danny Coutu. Seine Rückennummer, die Fünf, wurde lange nicht mehr vergeben. Sein Trikot hing unter dem Hallendach. Herbert Heinrich hat Spuren hinterlassen. Große Spuren.

Mit einer Geschichte wie dieser war vielleicht nicht unbedingt zu rechnen, als der am 15. April in Garmisch-Partenkirchen geborene Heinrich 1982 aus Deggendorf nach Nordhessen kam. Ein Verteidiger, wie er im Buche steht. 1,91 groß, fast 100 Kilogramm schwer. Ein Fels in der Defensive, an dem die Stürmer erst einmal vorbeikommen mussten. In Kassel erarbeitete er sich so schnell den Spitznamen „Bär vom Philippinenhof“. Dass Heinrich hier seinen Herzensverein, eine neue Heimat und seine große Liebe finden würde, das alles war in seinem ersten Oberliga-Jahr mit der damaligen ESG Kassel noch nicht abzusehen.

Gekommen war der Verteidiger sogar mit der Auszeichnung, Deutscher Meister gewesen zu sein. Den Titel gewann er mit dem SC Riessersee in seiner ersten Profisaison 1977/78. Zur Legende aber wird Heinrich in Kassel. Von 1982 bis 1990 bestreitet er insgesamt 342 Spiele (Quelle: HuskyWiki) in Oberliga und zweiter Bundesliga. Zum Publikumsliebling wird er nicht wegen feiner technischer Fähigkeiten oder größerer Torgefahr – es sind in all diesen Jahren 24 Treffer – nein, es ist sein Aufreten, das die Fans feiern. Heinrich ist ein Kämpfer, ein Arbeiter, ein Aufräumer vor dem eigenen Kasten. Und: Abseits des Eises ist er stets besonnen, sympathisch und unaufgeregt. Als er 1990 seine Karriere mit einem Spiel – und einem Sieg! – gegen Bad Nauheim beendet, sagt er gegenüber unserer Zeitung: „Macht nur nicht so viel Tam-Tam.“ Und: „Man soll aufhören, bevor man von den Fans aus der Halle gejagt wird.“

Das wäre in seinem Fall natürlich nie passiert. Aber es steht für die Gelassenheit, die Heinrich auch weit über seine Karriere hinaus auszeichnete. Als Trainer. Als Förderer des Inlinehockeys in Nordhessen. Als Ehemann. Und als dreifacher Vater. Denn das ist der zweite Teil des Kapitel „Herbert Heinrich in Nordhessen“, der private. 1983 lernt der junge Mann aus Garmisch seine spätere Ehefrau Gaby kennen. Drei Söhne werden geboren, Stefan, Alexander und Timo. Zwei von ihnen – Stefan und Alexander – setzen die Eishockey-Tradition fort. Während Stefan seine Laufbahn nach drei Spielzeiten in der Hessen- und Oberliga beendet, führt die Karriere von Alex Heinrich – anfangs mit der Nummer fünf – bis in die DEL, in der er für die Huskies und Wolfsburg spielt. Und er ist dabei, als die Huskies sich nach der fünften Insolvenz wieder nach oben arbeiten, wird in der DEL 2 Kapitän der Mannschaft. Als Zuschauer bei jedem Spiel auf der Tribüne: Mutter Gaby und Vater Herbert. Über den Vater als Zuschauer sagt Alex Heinrich: „Er hat mir nie reingeredet. Er hat mich nie kritisiert.“ Als der Vertrag von Alex 2020 in Kassel nicht verlängert wird, ist das auch für Familie Heinrich ein Bruch.

Zu diesem Zeitpunkt hat Herbert Heinrich längst eine weitere Ära in Nordhessen geprägt. Inlinehockey wurde seine zweite Leidenschaft als Trainer, zunächst beim OSC Vellmar, später bei den Kaufunger Skarks. Mit den Söhnen im Team und zahlreichen Akteuren der Huskies, feiert der Klub unter Trainer Heinrich, der beruflich in der Lagerlogistik tätig war, sechs Deutsche Meisterschaften.

In der Nacht zu Samstag ist Herbert Heinrich nach längerer Krankheit gestorben. Er wurde 66 Jahre alt. Die Familie konnte den Abend noch einmal mit ihm verbringen. Alex Heinrich sagt: „Er hat das Kasseler Eishockey geliebt. Und ich denke, er möchte sich still und leise bei allen bedanken für die Zeit, die er hier hatte.“ In der Mitteilung der Huskies heißt es: „Er wird für immer einen bedeutenden Teil in unseren Herzen haben.“ Der letzte Satz aber bleibt Herbert Heinrich vorbehalten, gesagt in einem Interview mit unserer Zeitung: „Ich habe zwar nicht alle Spiele gut gespielt, aber ich habe immer alles gegeben.“

Quelle: HNA

Trivia[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Profilbilder[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Statistik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Herbert Heinrich Profil bei eliteprospects.com