Robert Busch: Unterschied zwischen den Versionen
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Version vom 27. November 2016, 00:17 Uhr
Robert Busch #74 wurde am 17.03.1974 in Vancouver geboren und spielte in der Saison 2003/2004 im Team der Kassel Huskies.
Laufbahn als Spieler
Robert Busch wurde am 17.03.1974 in Vancouver, Kanada geboren. Sein Vater war jedoch Deutscher, so dass Robert die doppelte Staatsbürgerschaft annahm. Als Teenager kam er nach Deutschland, um hier - so war es geplant - ein Jahr zu spielen. Da seine Großeltern in Kassel wohnten, heuerte Busch beim ECK an. Obwohl er einen deutschen Pass besaß, galt er als Ausländer und bekam deshalb wenig Eiszeit, weil zeitgleich Größen wie Dave Morrison in Kassel spielten. Eine Regel besagte damals jedoch, dass man drei Jahre hintereinander als Ausländer spielen muss, bevor man eine Spielberechtigung als Deutscher bekommen kann. Robert gefiel es in Deutschland und beschloss nun nicht nach Kanada zurück zu gehen und statt dessen in Deutschland Karriere zu machen. Der Weg in die DEL war allerdings sehr steinig. Jahrelang spielte Busch in den unteren Klassen, u.a. in Iserlohn, Schalke, und bei den Ratinger Ice Aliens. In der Saison 2001/02 heuerte Busch bei den Moskitos in Essen an und ging, nach deren Pleite, zu den Frankfurt Lions.
Er selbst beschreibt sich folgendermaßen: "Ich bin definitiv kein eleganter Spieler. Ich bin eher ein harten Arbeiter und will so dem Team helfen. Ich mag die körperliche Spielweise und versuche immer mein Bestes zu geben."
Mit Rob Busch kehrt damit ein Spieler wie Greg Evtushevksi oder Brent Tully nach Kassel zurück - jemand der (wenn es angebracht ist) auch mal die Fäuste fliegen lassen kann. Zu hoffen bleibt, dass die Fans ihn positiv empfangen, wechselt er doch aus dem verhassten Südhessen an die Fulda. Für mich zählt er jedoch als "Kasseler Jung", den hier begann seine Karriere.
Axel Kammerer: "Rob ist ein Top-Außenstürmer mit einem enormen Zug zum Tor. Er ist sehr geschickt im Nachschuss, aber auch hart und kräftig. Rob ist ein feiner Mensch.
Quelle: Hockeytown.de
Trivia
- Spielte im Kinofilm "Miracle" einen Spieler der Mannschaft der UdSSR.
- Besitzt die deutsche Staatsbürgerschaft
Interview
Interview mit Ex-Husky Rob Busch (Sommer 2012)
Hallo Rob! Vielen Dank, dass du dir die Zeit für unser kurzes Interview genommen hast...
Du bist damals nach Kassel, dem Wohnort deiner Großeltern gezogen. Was waren für dich als junger Mensch deine ersten Eindrücke von Kassel, bzw. Deutschland im Allgemeinen?
Rob Busch: Ich bin 1992 mit 18 Jahren nach Deutschland gekommen. Ich kannte das Land natürlich schon etwas von Familienbesuchen, daher wusste ich ungefähr was mich erwartet. Die deutsche Geschichte, Kultur, aber auch die deutschen Eishockeyfans haben einen bleibenden Eindruck hinterlassen.
Welche kanadischen Dinge hast du am meisten vermisst?
Rob Busch: Vor allem meine Familie und meine Freunde.
Wenn wir richtig recherchiert haben, hast du deine ersten Schritte auf deutschem Eis in Kassel bei der EJK gemacht. Hast du noch spezielle Erinnerungen an die Zeit?
Rob Busch: Mein Trainer hieß mit Vornamen Egon. Ich glaube er war Pole. Ich kann mich noch erinnern, dass er unglaublich stolz war, als ich mit den Krefeld Pinguinen auswärts in Kassel spielte. Er hat auch dazu beigetragen, dass ich in Deutschland geblieben bin. Zwischenzeitlich hatte ich mir nämlich Gedanken über eine Rückkehr nach Kanada gemacht, um dort in einer Junioren-Liga zu spielen.
Hast du schon vor deiner Zeit bei der EJK aktiv Eishockey gespielt?
Rob Busch: Natürlich! Zuhause in Kanada habe ich für meinen Heimatverein gespielt und bin unter anderem von den ehemaligen Vancouver Canucks Trainern Gerry O'Flaherty und Dunc Wilson trainiert worden.
Du bist in deiner Karriere viel rum gekommen und hast in Deutschland für die verschiedensten Vereine gespielt. Was sind deine schönsten Erinnerungen an diese Zeit?
Rob Busch: Jede Stadt in der ich gespielt habe, hatte ihre positiven und negativen Seite. Wenn ich zurückblicke, vermisse ich am meisten die verschiedenen Weihnachtsmärkte und den Karneval in Düsseldorf, bzw. Köln. Aus Kassel vermisse ich vor allem meine engen Freunde, sowie die Therme und den Leuten beim Spazieren in der Königsstraße zusehen.
Welches waren die schönsten Momente deiner Karriere?
Rob Busch: Ich denke den schönsten Moment hatte ich in einem Spiel mit den Moskitos Essen 2001/02. Wir hatten ein ziemlich gutes Team beisammen, waren aber trotzdem das ganze Jahr lang hinter den Erwartungen zurück geblieben. Zwischenzeitlich waren wir acht Spiele in Folge sieglos geblieben und die Fans, das Management und die gesamte Stadt waren enorm enttäuscht von unseren Leistungen. An diesem Abend haben wir gegen die Kölner Haie gespielt, die zu diesem Zeitpunkt das beste Team der Liga waren. Man erwartete also, dass wir erneut keine Punkte holen würden. Selbst unsere Fans hatten Schilder gebastelt und sich über uns lustig gemacht. Wenn ich mich richtig erinnere, waren auf einigen Ballerina-Figuren, mit den Rückennummern unserer Spieler. Ich war so sauer auf die gesamte Situation, dass ich mir fest vorgenommen hatte, dem ganzen ein Ende zu setzen. Am Ende des Abends hatte ich eins meiner besten Spiele gemacht. Zwei Tore und ein Assist bei einem tollen 3:2-Sieg über die Haie.
Das war für mich persönlich, aber auch für das Team der Wendepunkt der Saison.
Unter welchem Trainer hast du am meisten gelernt und welchen Ratschlag würdest du heute einem jungen Eishockeyspieler geben?
Rob Busch: Ich habe von allen meinen Trainer viel lernen können. Meiner Meinung nach waren das insbesondere Paulin Bordeleau (Augsburger Panther), Lance Nethery (Frankfurt Lions), Bryan Maxwell (Victoria Salmon Kings) und Manfred "Mannix" Wolf (Ratinger Ice Aliens). Aus meiner Sicht würde ich jungen Eishockeyspielern sagen, dass man durch harte Arbeit alles erreichen kann. Natürlich ist Talent sehr wichtig, aber das reicht heutzutage einfach nicht mehr aus. Man braucht vor allem eine gute Arbeitseinstellung! Du musst den Puck mehr wollen, als dein Gegenspieler - und gleichzeitig bereit sein dafür zu arbeiten. Mit einer guten Einstellung packt man es aber nicht nur im Eishockey, sondern auch im Arbeitsleben allgemein.
Du hast im Spielfilm "Miracle" (2004) mitgespielst. Was hat es damit auf sich, bzw. wie kamst du an diese außergewöhnliche Filmrolle?
Rob Busch: Das war eigentlich ein großes Versehen. Ich habe das erste Casting verpasst, weil ich mit den Frankfurt Lions die Saison zu Ende spielen musste. Als ich im Sommer nach Vancouver kam, hat mich ein Freund, der am Set in der Crew gearbeitet hat, einfach mal mitgenommen. Dort hab ich natürlich einige bekannte Gesichter gesehen und die meinten, dass sie sich mich gut im Team der Norweger vorstellen könnten. Also bin ich am nächsten Tag zum Drehort und habe meine Ausrüstung angelegt. Plötzlich kam der Regisseur und meinte: "Moment!". Ich dachte schon, dass ich irgendetwas falsch gemacht hatte... Er kam zu mir und fragte, ob ich nicht eine etwas größere Rolle im Film haben wollte. Ich habe natürlich zugesagt und war dann insgesamt zwei Monate mit dem Dreh, und meiner "neuen" Rolle im Team der UdSSR beschäftigt. Man wollte wohl, dass das Sowjet-Team groß und gemein aussehen sollte, damit die Amerikaner besser in die Rolle des Underdogs passen.
Was machst du am liebsten in deiner Freizeit?
Rob Busch: Ich verbringe die meiste Zeit mit meiner Frau Matina, sowie meinen Kindern Shea und Dayja! Wir fischen oft, wir spielen Golf, Reisen viel und haben trotzdem noch viel Hockey um die Ohren.
Hattest du als Kind eine Lieblingsmannschaft oder einen Lieblingsspieler in der NHL?
Rob Busch: Natürlich! Meine Lieblingsmannschaften waren die Vancouver Canucks und die Edmonton Oilers. Wayne Gretzky war stets mein Idol.
In deiner Karriere konntest du immer wieder durch deine Faustkämpfe ein Ausrufezeichen setzen. Erinnerst du dich an einen besonderen Fight?
Rob Busch: Ich glaube der Kampf gegen Christian Proulx (DEG) 2001/02 war einer meiner liebsten. Wir lagen gegen die DEG mal wieder zurück und ich wollte meinem Team einen kleinen Push geben. Nachdem Proulx mich mehrere Male ge-crosschecked hatte, hab ich mich umgedreht und nur "Let's go!" gerufen. Der Fight hat richtig lang gedauert. Nachdem wir beide zum Duschen geschickt wurden, haben wir uns im Spielergang getroffen und uns gegenseitig für den guten Fight gratuliert.
Was machst du zur Zeit beruflich?
Rob Busch: Ich leite zusammen mit meiner Schwiegermutter eine Firma in Nord-Vancouver. Wir haben 20 Angestellte und leisten Servicearbeiten für Aufzüge. Es ist toll zu sehen wie viele Ähnlichkeiten Sport und Geschäft teilen.
Vielen Dank Rob, und viel Erfolg mit deiner Firma!
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Statistiken
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