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'''Dean Melanson – Zwischen „streichelzahmem Krokodil“ und Strafbankkönig''' | |||
„Was ich an der DEL ändern würde?“, fragt Dean Melanson, „ohne meckern zu wollen: die Schiedsrichter.“ Er als Verteidiger setze nun mal gerne seinen Körper im Spiel ein. „Und ich denke einfach, dass es für einen sauberen Check keine Strafzeit geben muss. Die Referees sollten sich lieber auf die ganzen heimlichen Stockfouls konzentrieren.“ | |||
Das harte Spiel hat Melanson wohl von seinen älteren Brüdern Robert und Stan vererbt bekommen: „Mein Vater hat selbst nie Eishockey gespielt, aber er war Fan der Canadiens. Meine beiden Brüder aber spielten Verteidiger. Ich wollte immer in ihre Fußstapfen treten, deshalb habe ich dann auch von Anfang an in der Defensive gespielt.“ Im Alter von 15 Jahren ging Dean, zusammen mit dem um ein Jahr älteren Stan, aus seinem Heimatort Antigonish (Nova Scotia) an der kanadischen Ostküste nach Québec, um dort Junior Hockey zu spielen. In St. Hyacinthe bei Montréal, sollte er in der Saison 2003/04 noch einmal drei Spiele mit seinem Bruder bestreiten, bevor er nach Deutschland wechselte. Zwischenzeitlich spielte der Draftpick der Buffalo Sabres aus dem Jahre 1992 aber auch noch neun Mal in der NHL und, diesmal zusammen mit Bruder Robert, bei den Rochester Americans in der AHL. „1996 habe ich mit Rochester den Calder Cup, also die Meisterschaft der AHL, gewonnen, das war sicherlich einer der schönsten Momente meiner Karriere.“ Natürlich zähle dazu auch sein erstes NHL-Spiel für Buffalo. Gegen Leute wie Jaromir Jagr und Mario Lemieux zu spielen, das sei einfach wahnsinnig aufregend gewesen. Und gab es auch schon weniger schöne Momente in seiner Karriere? „Nein, eigentlich nicht. Ich habe mir vier Mal die Nase gebrochen, aber wirklich schlimm finde ich das nicht“, grinst der Kanadier. Bei jemandem, der Scott Stevens, den Bruder von Ex-DEL- Raubein Mike Stevens, als sein großes Vorbild ansieht („er hat einen tollen Stil, Eishockey zu spielen“) ist dies allerdings auch nicht verwunderlich. Die Entscheidung für einen Wechsel nach Deutschland fiel im Jahr 2003, „weil ich so lange wie möglich Eishockey spielen möchte“, lacht Melanson, „In Amerika habe ich elf Jahre lang etwa 80 Spiele pro Saison bestritten – und das bei einer um einiges raueren Spielweise!“ Er sei deshalb zu dem Schluss gekommen, dass er hier länger spielen könne, als in der Heimat und fügt an: „Ich habe ja in meinem ganzen Leben sozusagen noch nicht einen Tag gearbeitet. Für das, was mir am meisten Spaß macht, werde ich bezahlt! Und wenn ich an meine Zeit nach dem Eishockey denke, wird mir ganz mulmig.“ Genauer beschäftigt habe er sich mit seiner beruflichen Zukunft noch nicht, er wolle aber auf jeden Fall im Eishockey tätig bleiben, „vielleicht als Scout oder Trainer“. | |||
Das Leben hier in Deutschland empfindet „Dino“ im Großen und Ganzen als nicht sehr anders, als das in Amerika. Dennoch stellt er ein paar Unterschiede fest: „Die Autos sind hier viel kleiner, das gefällt mir nicht so gut. Aber das Essen in Deutschland mag ich gern - vor allem Paprika. Manchmal ist es allerdings schwer für mich, im Restaurant etwas zu bestellen.“ Zwar habe er sich das Buch „Deutsch in 30 Tagen“ gekauft und auch schon einiges gelernt, „aber eigentlich ist das Ganze mehr frustrierend, als alles andere“, gibt er lachend zu. Seiner Tochter Sidney (5) gelingt das Deutsch lernen da scheinbar um einiges besser, immerhin brachte sie ihrem Daddy den Refrain des deutschsprachigen Ohrwurms „Schnappi, das kleine Krokodil“ bei, den Melanson nun des Öfteren vor sich hinsummt. Für gewöhnlich hört er jedoch lieber Country-Musik oder „Creed“. | |||
In seiner Freizeit beschäftigt sich „Dino“ meistens mit seiner Familie, die neben Tochter Sidney aus Söhnchen Cody (18 Monate alt) und Ehefrau Renée besteht. Dann sitzt der auf dem Eis so aggressiv auftretende Verteidiger mit seiner Tochter zusammen, spielt Memory, malt Bilder mit oder singt eben auch schon mal von kleinen Krokodilen. | |||
Einen gewaltigen Unterschied zwischen Nordamerika und Deutschland weiß er zum Schluss aber doch noch: „Die Fans hier in Deutschland sind wirklich total anders als in Amerika. Es ist so ungeheuer laut in der Halle, das treibt einen richtig voran. Allerdings ist es auch deutlich lauter, wenn sie unzufrieden sind, denn in Amerika buhen die Leute nur; das Pfeifen hier ist um einiges schlimmer“, stellt Dean fest und hofft, dass die Fans die Mannschaft auch für den Rest der Saison lautstark unterstützen, auch, oder vielleicht gerade, wenn es bei Melanson mal wieder heißt: „Schni-Schna-Schnappi…“ | |||
Der Wechsel von Melanson an die Fulda war bereits in der Saison 2003/2004 noch unter Trainer [[Axel Kammerer]] perfekt gemacht worden. Sein Nachfolger [[Mike McParland]] musste mit der Verpflichtung der Strafzeiten-Maschine vorlieb nehmen. | Der Wechsel von Melanson an die Fulda war bereits in der Saison 2003/2004 noch unter Trainer [[Axel Kammerer]] perfekt gemacht worden. Sein Nachfolger [[Mike McParland]] musste mit der Verpflichtung der Strafzeiten-Maschine vorlieb nehmen. | ||
Version vom 27. Januar 2010, 13:14 Uhr
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Jahrgang | Sp. (T/A) | Str. | Liga |
Dean Melanson #33 wurde am 19.11.73 in Antigonish geboren und spielte in der Saison 2004/2005 im Team der Kassel Huskies.
Laufbahn als Spieler
Karrierestart und Minorleagues
Dean Melanson begann seine Karriere mit 17 Jahren bei den Saint-Hyacinthe Laser in der Quebec Major Junior Hockey League. Gleich nach seiner ersten Saison wurde er ins Team der besten Rookies gewählt. Der Verteidiger blieb noch zwei weitere Jahre, in denen er neben Scorerpunkten auch eine hohe Anzahl an Strafminuten sammelte. Im NHL Entry Draft 1992 wurde er von den Buffalo Sabres in der vierten Runde an 80. Stelle ausgewählt.
1993 gab Melanson in den Playoffs der American Hockey League sein Profidebüt bei den Rochester Americans. Auch die nächsten drei Jahre spielte der Rechtschütze im Farmteam der Sabres. In der Saison 1994/95 konnte er zusätzlich auch fünf Spiele in der National Hockey League absolvieren, da Buffalo ihn aufgrund zahlreicher Verletzungen im NHL-Team aus Rochester angefordert hatte. 1996 gewann Melanson den Calder Cup. Die Saison 1996/97 verbrachte er in der International Hockey League bei den Quebec Rafales. Von 1997 bis 1999 war Melansson dann wieder für die Rochester Americans aktiv. Im Sommer 1999 unterschrieb er dann als Free Agent einen Vertrag bei den Philadelphia Flyers. Diese setzen ihn aber nur im Farmteam, den Philadelphia Phantoms ein. Im März 2001 tauschten die Flyers Melanson gegen Matt Herr von den Washington Capitals. Für die Capitals konnte er insgesamt vier Spiele bestreiten, hauptsächlich war der Verteidiger in der AHL für die Portland Pirates aktiv. Im Dezember 2002 wurde er erneut getauscht, diesmal gegen Josef Boumedienne von den Ottawa Senators. Diese schickten ihn zu den Binghamton Senators in die AHL.
Wechsel nach Europa
2003 spielte er zunächst einige Spiele in einer unterklassigen Liga, bevor ihn die Iserlohn Roosters im November 2003 verpflichteten. Hier sammelte er in nur 27 Spielen 150 Strafminuten. Anschließend wechselte Melanson innerhalb der Deutschen Eishockey Liga zu den Kassel Huskies.
Kassel Huskies
Dean Melanson – Zwischen „streichelzahmem Krokodil“ und Strafbankkönig
„Was ich an der DEL ändern würde?“, fragt Dean Melanson, „ohne meckern zu wollen: die Schiedsrichter.“ Er als Verteidiger setze nun mal gerne seinen Körper im Spiel ein. „Und ich denke einfach, dass es für einen sauberen Check keine Strafzeit geben muss. Die Referees sollten sich lieber auf die ganzen heimlichen Stockfouls konzentrieren.“
Das harte Spiel hat Melanson wohl von seinen älteren Brüdern Robert und Stan vererbt bekommen: „Mein Vater hat selbst nie Eishockey gespielt, aber er war Fan der Canadiens. Meine beiden Brüder aber spielten Verteidiger. Ich wollte immer in ihre Fußstapfen treten, deshalb habe ich dann auch von Anfang an in der Defensive gespielt.“ Im Alter von 15 Jahren ging Dean, zusammen mit dem um ein Jahr älteren Stan, aus seinem Heimatort Antigonish (Nova Scotia) an der kanadischen Ostküste nach Québec, um dort Junior Hockey zu spielen. In St. Hyacinthe bei Montréal, sollte er in der Saison 2003/04 noch einmal drei Spiele mit seinem Bruder bestreiten, bevor er nach Deutschland wechselte. Zwischenzeitlich spielte der Draftpick der Buffalo Sabres aus dem Jahre 1992 aber auch noch neun Mal in der NHL und, diesmal zusammen mit Bruder Robert, bei den Rochester Americans in der AHL. „1996 habe ich mit Rochester den Calder Cup, also die Meisterschaft der AHL, gewonnen, das war sicherlich einer der schönsten Momente meiner Karriere.“ Natürlich zähle dazu auch sein erstes NHL-Spiel für Buffalo. Gegen Leute wie Jaromir Jagr und Mario Lemieux zu spielen, das sei einfach wahnsinnig aufregend gewesen. Und gab es auch schon weniger schöne Momente in seiner Karriere? „Nein, eigentlich nicht. Ich habe mir vier Mal die Nase gebrochen, aber wirklich schlimm finde ich das nicht“, grinst der Kanadier. Bei jemandem, der Scott Stevens, den Bruder von Ex-DEL- Raubein Mike Stevens, als sein großes Vorbild ansieht („er hat einen tollen Stil, Eishockey zu spielen“) ist dies allerdings auch nicht verwunderlich. Die Entscheidung für einen Wechsel nach Deutschland fiel im Jahr 2003, „weil ich so lange wie möglich Eishockey spielen möchte“, lacht Melanson, „In Amerika habe ich elf Jahre lang etwa 80 Spiele pro Saison bestritten – und das bei einer um einiges raueren Spielweise!“ Er sei deshalb zu dem Schluss gekommen, dass er hier länger spielen könne, als in der Heimat und fügt an: „Ich habe ja in meinem ganzen Leben sozusagen noch nicht einen Tag gearbeitet. Für das, was mir am meisten Spaß macht, werde ich bezahlt! Und wenn ich an meine Zeit nach dem Eishockey denke, wird mir ganz mulmig.“ Genauer beschäftigt habe er sich mit seiner beruflichen Zukunft noch nicht, er wolle aber auf jeden Fall im Eishockey tätig bleiben, „vielleicht als Scout oder Trainer“.
Das Leben hier in Deutschland empfindet „Dino“ im Großen und Ganzen als nicht sehr anders, als das in Amerika. Dennoch stellt er ein paar Unterschiede fest: „Die Autos sind hier viel kleiner, das gefällt mir nicht so gut. Aber das Essen in Deutschland mag ich gern - vor allem Paprika. Manchmal ist es allerdings schwer für mich, im Restaurant etwas zu bestellen.“ Zwar habe er sich das Buch „Deutsch in 30 Tagen“ gekauft und auch schon einiges gelernt, „aber eigentlich ist das Ganze mehr frustrierend, als alles andere“, gibt er lachend zu. Seiner Tochter Sidney (5) gelingt das Deutsch lernen da scheinbar um einiges besser, immerhin brachte sie ihrem Daddy den Refrain des deutschsprachigen Ohrwurms „Schnappi, das kleine Krokodil“ bei, den Melanson nun des Öfteren vor sich hinsummt. Für gewöhnlich hört er jedoch lieber Country-Musik oder „Creed“.
In seiner Freizeit beschäftigt sich „Dino“ meistens mit seiner Familie, die neben Tochter Sidney aus Söhnchen Cody (18 Monate alt) und Ehefrau Renée besteht. Dann sitzt der auf dem Eis so aggressiv auftretende Verteidiger mit seiner Tochter zusammen, spielt Memory, malt Bilder mit oder singt eben auch schon mal von kleinen Krokodilen.
Einen gewaltigen Unterschied zwischen Nordamerika und Deutschland weiß er zum Schluss aber doch noch: „Die Fans hier in Deutschland sind wirklich total anders als in Amerika. Es ist so ungeheuer laut in der Halle, das treibt einen richtig voran. Allerdings ist es auch deutlich lauter, wenn sie unzufrieden sind, denn in Amerika buhen die Leute nur; das Pfeifen hier ist um einiges schlimmer“, stellt Dean fest und hofft, dass die Fans die Mannschaft auch für den Rest der Saison lautstark unterstützen, auch, oder vielleicht gerade, wenn es bei Melanson mal wieder heißt: „Schni-Schna-Schnappi…“
Der Wechsel von Melanson an die Fulda war bereits in der Saison 2003/2004 noch unter Trainer Axel Kammerer perfekt gemacht worden. Sein Nachfolger Mike McParland musste mit der Verpflichtung der Strafzeiten-Maschine vorlieb nehmen.
Bereits in der Vorbereitung offenbarten sich bei dem bulligen Kanadier läuferisch schwere Defizite, die er auch über die komplette Saison 2004/05 nicht abstellen konnte. Auch das von ihm so gern praktizierte Körperspiel ließ zu Wünschen übrig - viele unnötige Stock-, Pass und Stellungsspielfehler taten ihr übriges.
Nach der Saison verließ Melanson Deutschland in Richtung Kanada.
Trivia
- 205 Strafminuten in 83 DEL-Spielen
Bekannte Mitspieler
Anmerkung: In der folgenden Tabelle sind einige bekannte Spieler aufgeführt, mit denen Dean Melanson bereits in Nordamerika in einem Team zusammengespielt hatte. Die Spalte "Verein" bezieht sich dabei auf das gemeinsame Team in der jeweiligen Saison, während in der letzten Spalte aufgelistet wird, durch welchen Umstand oder welche Mannschaft der jeweilige Spieler in Deutschland bekannt wurde. Diese Tabelle kann natürlich keinen Anspruch auf Vollständigkeit erheben sondern soll nur ein kleiner Ausschnitt an interessanten Weggefährten sein.
Name | Verein | Saison | bekannt durch |
---|---|---|---|
Todd Simon | Rochester Americans | 1993/1994 | Hannover, Wolfsburg |
David Cooper | Rochester Americans | 1993/1994 | Kassel, Iserlohn, |
Scott Metcalfe | Rochester Americans | 1993/1994 | Hannover |
Chris Bright | Rochester Americans | 1993/1994 | Frankfurt, Hannover |
Jason Young | Rochester Americans | 1994/1995 | Mannheim, Köln, Ingolstadt, Frankfurt |
Shayne Wright | Rochester Americans | 1994/1995 | Krefeld, Kassel, Regesburg |
Scott Pearson | Rochester Americans | 1995/1996 | Essen |
Rich Parent | Rochester Americans | 1995/1996 | Iserlohn, Kassel, Berlin, Hannover |
Andrej Trefilov | Rochester Americans | 1995/1996 | Düsseldorf |
Jesse Belanger | Quebec Rafales | 1996/1997 | Hamburg, Frankfurt |
Mark Greig | Quebec Rafales | 1996/1997 | Hamburg, Kassel, Iserlohn |
Matt Davidson | Rochester Americans | 1997/1998 | Düsseldorf, Nürnberg |
Patrice Tardif | Rochester Americans | 1997/1998 | Kassel |
Jean-Luc Grand-Pierre | Rochester Americans | 1997/1998 | Duisburg, Düsseldorf |
Jason Holland | Rochester Americans | 1997/1998 | Ingolstadt |
Mike Bales | Rochester Americans | 1997/1998 | Ingolstadt, Straubing |
Mike Harder | Rochester Americans | 1998/1999 | Frankfurt, Ingolstadt |
Jeff Tory | Philadelphia Phantoms | 1999/2000 | Kassel, Hamburg, Düsseldorf, Ingolstadt |
Andy Delmore | Philadelphia Phantoms | 1999/2000 | Mannheim, Hamburg |
Eric Bertrand | Philadelphia Phantoms | 1999/2000 | Köln, Krefeld, Kassel |
Jean-Marc Pelletier | Philadelphia Phantoms | 1999/2000 | Mannheim, Hamburg |
Peter Ferraro | Portland Pirates | 2001/2002 | Düsseldorf |
Chris Ferraro | Portland Pirates | 2001/2002 | Düsseldorf |
Nick Naumenko | Portland Pirates | 2001/2002 | Mannheim, Kassel |
Patrick Boileau | Portland Pirates | 2001/2002 | Frankfurt, Hamburg |
Martin Hlinka | Portland Pirates | 2001/2002 | Kassel, Hannover |
Jason Ulmer | Portland Pirates | 2001/2002 | Kassel, Hannover, Wolfsburg |
Colin Forbes | Portland Pirates | 2001/2002 | Mannheim |
Ivan Ciernik | Portland Pirates | 2001/2002 | Wolfsburg, Köln |
Corey Hirsch | Portland Pirates | 2001/2002 | Kassel |
Maxime Ouellet | Portland Pirates | 2001/2002 | Kassel |