2004/2005

Aus HuskyWiki

Das Team 2004/2005 startete nach den verpassten Playoffs in eine weiter Saison in der DEL.

2004/2005 | Kassel Huskies
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Erfolge
Erfolge
Mannschaftsrekorde
Heim-Bilanz 7-5-3-11
Auswärts-Bilanz 5-2-5-20
Gesamt-Bilanz 13-7-8-31
Erzielte Tore 127
Gegentore 173
Höchster Sieg 6:3 vs. Düsseldorf
Höchste Niederlage 0:7 vs. Wolfsburg
Mannschafts-Informationen
Manager Joe Gibbs
Trainer Mike McParland / Milan Mokros
Co-Trainer Fabian Dahlem / Peter Ihnacak
Kapitän Tobias Abstreiter
A-Kapitäne Stephan Retzer / Ted Drury
Spielstätte Eissporthalle Kassel
Zuschauerschnitt Ø 4174
Spieler-Rekorde
Tore Mark Greig (17)
Assists Daniel Corso (30)
Punkte Daniel Corso (38)
Strafminuten Dean Melanson (152)
Plus-Minus Peter Abstreiter (+4)
Gegentorschnitt Joaquin Gage (2.82)
Shutouts Joaquin Gage (4)
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Personelle Veränderungen

Im Sommer 2004 standen den Huskies der erste große Umbruch seit Jahren ins Haus. War man es in den vergangenen Jahren gewöhnt die von den großen Clubs der Liga abgeworbenen Spitzenspieler ersetzen zu müssen, musste man sich nach dem ersten Verpassen der Playoffs seit dem Sommer 1999 mit dem Ausmisten des Kaders beschäftigen. Die Meinungen der Fans über die Größe des Umbruchs gingen jedoch weit außeinander.

Im Tor setzte man weitherin auf das eingespielte Duo Gage-Münster, das bereits in der sonst eher schwachen Saison geglänzt hatte. Gage, erst spät in der Vorbereitung verpflichtet, schlug auf Anhieb ein wie eine Bombe, und rettete den Huskies in einer vielzahl von Spielen die Punkte. Doch auch sein Nebenmann Jan Münster bekam seine Bühne um sich zu präsentieren. Im DEB-Pokal führte er das Team bis ins Finale und strahlte enorme Ruhe aus. Um an Gages Nummer-Eins-Status zu rütteln, war es allerdings nicht genug.

Nachdem Nick Naumenko bereits im November 2003 wieder das Weite gesucht hatte, folgte nach Saisonende ein Großteil seiner Verteidigerkollegen. Ted Crowley, dessen zweiter Anlauf in Nordhessen wenig mit den Glanzauftritten von 2000/01 gemein hatte bekam ebenso wenig einen neuen Vertrag wie Youngstar Toni Bader und Rauhbein und Fan-Liebling Josh DeWolf. Doch neben den eher unbedeutenden Abgängen von Crowley, Bader und DeWolf erwischte es auch zwei Urgesteine der Kasseler Verteidiger-Geschichte. Stephane Robitaille und Jeff MacLeod bekamen nach sechs- und siebenjähriger Beschäftigung keinen neuen Kontrakt ausgestellt. Lediglich Sebastian Jones, der deutsche Nationalspieler Stephan Retzer, sowie der nimmermüde Schwede Örjan Lindmark sollten in den Planungen von Trainer Mike McParland noch eine Rolle spielen. Doch noch im Verlauf des Sommers brach mit Lindmark ein wichtiges Puzzlestück aus der Huskies-Defensive heraus. Der dienstälteste Husky, immerhin seit Sommer 1997 in Kassel, bat um die Auflösung seines Vertrags, um seinen in Schweden aus der ersten Liga abgestiegenen Heimatverein Leksands IF in der zweiten schwedischen Liga unterstützen zu können. Der bereits im Winter 2004 verpflichtete Dean Melanson aus Iserlohn sollte der zuletzt recht schwachen Defensive die nötige Härte verpassen. Kein schlechter Kandidat, sammelte Melanson in seinen ersten 26 DEL-Partien für Iserlohn beachtliche 150 Strafminuten. Neben Melanson verstärkte der Sohn der ehemaligen Kasseler Eishockey-Legende Vlado Macholda, Petr Macholda die Nordhessen. Der gebürtige Tscheche mit deutschem Pass hatte in der Vorsaison die Meisterschaft in Tschechien feiern können, und zeichnete sich im Scouting vor allem durch seine starken läuferischen Qualitäten aus. Aus Übersee hatte man die Dienste von Kirk Furey und Christian Laflamme gewinnen können. Laflamme, gestählt durch immerhin knapp 330 NHL-Partien, sollte in den Planungen McParlands den Job MacLeods übernehmen - vor dem eigenen Tor für Ruhe sorgen! Furey sollte endlich für die in der Vorsaison fehlende Durchschlagskraft von der blauen Linie sorgen. Der Überzahlspezialist kam von den Philadelphia Phantoms, wo er unter anderem an der Seite von Dennis Seidenberg verteidigte und immerhin knapp 30 Punkte für die Phantoms erzielte. Last but not least wollten die Huskies eine A-Lizenz für den drohenden Spielerstreik in der NHL aufheben. Als mitte August klar wurde, dass die Profis der NHL in der Saison 04/05 (vorerst) nicht aufs Eis gehen werden, gaben die Huskies bekannt, mit John-Michael Liles einen wahren Glücksgriff gemacht zu haben. Der Youngstar der Colorado Avalanche, der in der Saison 03/04 ins NHL All-Rookie Team gewählt worden war, verletzte sich in der Saisonvorbereitung so schwer, dass die Huskies von einer Lizensierung absahen, und stattdessen Nick Schultz von den Minnesota Wild unter Vertrag nahmen.

Und auch im Sturm setzte sich der große Umbruch McParlands fort. Neben den Arbeitstieren Peterson und Loth bekamen auch Paul Brousseau, Mika Wahlberg, Thomas Daffner und Rob Busch keinen neuen Kontrakt. Während sich die Abgänge der enttäuschenden Brousseau, Daffner und Busch bereits früh in der Vorsaison abzeichnete, tat vielen Fans gerade der Abgang Petersons und Loths weh, waren sie es doch, die in der Saison 2003/04 zumindest immer gefightet hatten, jedoch mal für mal das Tor verfehlten. Den geplanten Abgängen folgte im Spätsommer '04 noch der schmerzhafte Verlust von Matthias Trattnig. Der sympathische Österreicher hatte sich im Vorjahr schnell in die herzen der Fans gespielt und war von Manager Joe Gibbs bereits früh zu einer Vertragsverlängerung bewegt worden - doch klopften nach der starken Saison nun größeren Clubs an Trattnigs Tür; allen voran die Columbus Blue Jackets aus der NHL, die sich Trattnigs Dienste - trotz Lockout-Gefahr - sichern wollten. Die Huskies kassierten eine nicht näher bekannte Ablösesumme und ließen Trattnig schweren Herzens ziehen. Den Abgängen gegenüber stand vor allem der Transfercoup Dany Bousquet der in der Vorsaison mit den Wölfen Freiburg Torschützenkönig der DEL geworden war. Ihm folgten der Frankfurter Playoff-Held David Gosselin, der Hamburg Mark Greig, Christian Hommel aus Iserlohn, sowie Martin Sychra aus Essen. Aus Übersee gelangen Manager Joe Gibbs mit Brian Swanson und Daniel Corso für Kasseler Verhältnisse zwei wahre Megatransfers. Beide kamen in ihrer NHL-Zeit auf rund 80 Spiele in der besten Liga der Welt, und brachten alles mit was man von einem Stürmer mit Format erwartete. Der spielverliebte Corso erwies sich allerdings schon in seiner Zeit in Nordamerika als besonder Verletzungsanfällig, was sich in der Saison 2004/05 bestätigen sollte.

Bereits vor Saisonbeginn prophezeiten die Eishockeyexperten der Szene den Huskies einen sicheren Platz im Halbfinale der DEL-Playoffs.

Vorbereitung

Der Start in die Testspiele konnte besser nicht starten. Beim letztjährigen DEL-Konkurrenten aus Freiburg gewannen die Huskies ihr erstes Spiel standesgemäß mit 4:1. Den frühen Rückstand glich Martin Sychra mit dem ersten Huskies-Tor der Saison in der 31. Spielminute aus. Drury, der Ex-Wolf Bousquet und Alex Heinrich stellten den Endstand her. Die Heimpremiere feierten die Huskies zwei Tage später mit einem Hessen-Derby. Die Frankfurt Lions waren zu Gast, und brachten reichlich emotionen mit. Das zwischenzeitliche 3:1 für die Huskies glichen die Lions bis zum Ende des Spiels noch zum 3:3 aus, viel wichtiger war aber, dass Löwe Marc Beaucage Neu-Husky Daniel Corso nach einem Check in die Bande schwer verletzte und folgerichtig mit einer 5+Spieldauer-Strafe belegt wurde. Das dritte Testspiel gegen den Schweizer Verein aus Zug konnte deutlich mit 5:1 gewonnen werden, ehe es einen Tag später zum kommenden DEL-Konkurrenten aus Wolfsburg ging. Dort gingen die Huskies trotz einer 1:0 Führung mit 1:3 baden. Anfang September starteten die Huskies in ihr - wenig erfolgreiches - Trainingslager in die Schweiz, wo man in Duellen mit Basel, Lausanne und Genf wenig überzeugen konnte. 4:0, 5:2, und 4:4 waren die Endstände der Tour. Das letzte Testspiel verloren die Huskies dann fast standesgemäß 1:3 in Frankfurt

DEB-Pokal

1. Runde vs. ETC Crimmitschau

ETC Crimmitschau - Kassel Huskies 1:2 (1:1/0:0/0:1)

Der ETC Crimmitschau wollte gleich von Beginn an zeigen, dass man zwar Respekt, aber keinesfalls Angst vor den Huskies hatte. Und das gelang ihnen gleich eindrucksvoll, denn der erste Schuss von Vit auf das Kasseler Tor bedeutete zugleich die 1:0 Führung (3.). Den Gegenangriff beendete Schiedsrichter Hascher mit einem Pfiff und endschied auf Penalty, diesen verwandelte Drury eiskalt zum 1:1 (5.). Vorausgegangen war eine Szene, in der ein Spieler den Puck mit der Hand aus der Gefahrenzone brachte...

2. Runde vs. Augsburger Panther

Kassel Huskies – Augsburger Panther 2:3 n.V. (0:0/0:1/2:1/0:1)

Von den Augsburgern war im Anfangsdrittel nicht viel zu sehen, während die Huskies eine ordentliche Partie lieferten und sich eine Vielzahl von Tormöglichkeiten erspielten. In der 5. Minute vergab Macholda nach einem Bullygewinn die erste Chance für die Gastgeber. Dann die erste von lediglich zwei nennenswerten Möglichkeiten der Panther, als Brown Münster prüfte (7.). Gosselin hatte gleich zweimal Pech, erst fälschte er vor dem Tor einen Schuss von Schultz ab, aber der Pfosten verhinderte die Führung (8.) und dann setzte er sich bei Eins gegen Eins durch und Labbe hält (14.)...

Hauptrunde

Quelle: www.hockeydb-ffm.de
Quelle: www.hockeydb-ffm.de
Quelle: www.hockeydb-ffm.de
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Am 13. März 2004, standen sowohl die Play-Off-, als auch die Play-Down-Spiele fest: Die ersten 8 der Tabelle spielten um die Meisterschaft, die letzten beiden (Grizzly Adams Wolfsburg und Kassel Huskies) gegen den Abstieg.

Klub Sp S N Tore Punkte
1. Frankfurt Lions (M) 52 35 17 197:124 103
2. Eisbären Berlin 52 32 20 166:141 101
3. Nürnberg Ice Tigers 52 33 19 188:131 95
4. Kölner Haie 52 29 23 146:120 92
5. ERC Ingolstadt 52 31 21 149:139 91
6. Adler Mannheim 52 26 26 151:150 80
7. Augsburger Panther 52 24 28 150:154 76
8. Hamburg Freezers 52 26 26 133:148 76
9. Krefeld Pinguine 52 25 26 145:159 73
10. DEG Metro Stars 52 24 28 139:152 71
11. Iserlohn Roosters 52 21 31 138:156 64
12. Hannover Scorpions 52 21 31 133:175 60
13. Grizzly Adams Wolfsburg (N) 52 19 32 134:174 58
14. Kassel Huskies 52 17 35 127:173 52

Play-Downs

EHC Wolfsburg - Kassel Huskies 4:3 (2:0/0:3/7:0/2:4/0:2/4:1/3:2)

Als Vorrundenletzter trafen die Huskies in den Playdowns auf die vor der Saison aufgestiegenen Grizzly Adams aus Wolfsburg. Den Grizzly Adams war auf dem letzten Drittel der Saison die Puste ausgegangen, hatte man doch zum Jahreswechsel noch weit entfernt vom Abstiegsstrudel gestanden. Bei den Wolfsburgern dominierten in der Saison 2004/2005 vor allem die Spieler aus dem früheren Ostblock. Topscorer wurde Ivan Ciernik vor Ladislav Karabin und Jan Zurek. Im Tor konnten die Grizzly Adams auf die Künste von NHL-Lockoutler Ty Conklin vertrauen der Marc Seliger und Marek Mastic aus der Rolle der Nummer eins verdrängt hatte. Auf den Verteidigerpositionen taten sich vor allem Peter Smrek und Richard Pavlikovsky hervor, die mit ihrer Offensivstärke für viel Furore sorgten.

So begannen am 18.03.05 also die Playdowns im Wolfsburger Eispalast, und die Gastgeber überrollten die Huskies förmlich. Allein Joaquin Gage war es zu verdanken, dass die Huskies nach dem ersten Drittel mit 0:1 noch voll im Spiel waren. Doch gegen die kompaktstehende Deckung der Wolfsburger war an diesem Tag kein Ankommen - im Gegenteil, denn direkt nach der ersten Pause verwandelte Jan Zurek zum 2:0 Endstand für die Grizzly Adams. Das hatten sich die Huskies komplett anders vorgestellt. Zu leicht ließ man sich vom Gegner beeindrucken und abkochen, und auch die altbekannte Powerplay-Schwäche führte dazu, dass Torsteher Ty Conklin den ersten Playdown-Shutout feiern konnte.

Zwei Tage später kam es dann zum ersten Aufeinandertreffen der beiden Kontrahenten in der Kasseler Eissporthalle, und die Huskies standen bereits unter Zugzwang, denn einen 0:2 Rückstand in der Serie konnte man sich nicht erlauben. Und Trainer Milan Mokros schien die richtigen Schlüsse aus der Auftaktniederlage gezogen haben. Nach 11 Spielminuten konnte man den Powerplayfluch beseitigen und ging durch einen Treffer von Mark Greig in Führung. Der aus Frankfurter Zeiten als Playoff-Monster verschriene David Gosselin sorgte mit seinem ersten Playdown-Treffer Mitte des zweiten Drittels für Beruhigung im Huskies-Lager. Für das I-Tüpfelchen auf den 3.Shutout für Gage setzte Peter Abstreiter mit einem feinen Solo kurz vor Spielende.

...was nun aber folgte hatte den Begriff Huskies-Spiel im Grunde nicht verdient. In einer völlig überheblichen Partie ließen sich die Huskies mit 0:7 im Eiszelt zu Wolfsburg abschlachten. Mutlos, kraftlos und hoffnungslos waren wohl die drei am meisten benutzten Worte im Lager der mitgereisten Huskies-Fans. Und im Grunde konnten die Huskies mit den sieben Gegentoren noch zufrieden sein. Eine vogelwilde Abwehr, ein verunsicherter Gage im Tor und nicht zuletzt das fehlende Defensivengagement der Kasseler Stürmer sorgten dafür, dass Wolfsburg ordentlich selbstvertrauen tanken konnte. Allein im ersten Drittel vermochten die Huskies streckenweise mitzuhalten, doch Dale Clarkes Treffer bei doppelter Überzahl nach fünf (!) Minuten und Todd Simons Tor in der 14.Spielminute hatten die Huskies auf die Verliererstraße gebracht. Im Mitteldrittel brach man dann völlig ein und lag nach gespielten 40 Minuten mit 5:0 im hintertreffen, und so hatten die Wolfsburger auch keine Probleme durch Tore von Brüggemann und Paepke den 7:0 Endstand herzustellen. Die Huskies agierten in ihrer Hilflosigkeit einfach zu undiszipliniert, was man an 28 Strafminuten und immerhin 5 Powerplaygegentoren leicht belegen kann. Zudem handelten sich Ted Drury, Daniel Corso und David Gosselin 10 Minuten Strafen ein.

Fan-Choreo nach dem 0:7 in Wolfsburg

Dass nach dem 0:7 überhaupt noch Fans in die Eissporthalle kamen sprach eindeutig für die Leidensfähigkeit der Anhänger, doch der ECK machte genau da weiter wo man zwei Tage zuvor aufgehört hatte, bereits mit dem ersten Angriff erzielten die Wolfsburger das 0:1, doch der nicht immer überzeugende Schiedsrichter Willi Schimm entschied zum Glück der Huskies auf "Schlittschuhtor". Die Huskies brauchten eine Zeit um das Debakel aus Wolfsburg zu verarbeiten. Zusehend verunsicherte die Spieler auch die Choreographie der Fans, die auf dem Heuboden den Spruch "Danke für Nichts!" hochhielten. Trainer Milan Mokros zwang vor Spielbeginn seine Akteure auf den mit stinksaueren Fans gefüllten Heuboden zu schauen und sich zu besinnen für wen sie spielen. Kurz vor Ende des ersten Drittels dann die große Erleichterung - mit einem kraftvollen Schlagschuss vollendete Kirk Furey ein stark gespieltes Powerplay. Die Erleichterung bei Spielern und Fans war förmlich greifbar, doch auch Wolfsburg gab sich keine Blöße und glich kurz nach der Pause durch Brüggemann aus. Und auch das 2:1 von Daniel Corso glich Ivan Ciernik nur zwei Minuten später aus. Knackpunkt der Partie dann kurz nach der zweiten Drittelpause als Ted Drury in eigener Unterzahl den Puck klären will, sich dann aber doch für einen schnellen Konter entscheidet und mit einem absoluten Sonntagsschuss die Partie auf 3:2 für Kassel stellt. Den Ausgleich in der Serie perfekt macht Brian Swanson mit einem Emptynet-Goal eine Sekunde vor Spielende.

Vor dem letzten Spiel in Wolfsburg

Die Auswärtsbilanz der Huskies in den Playdowns las sich bis hierhin wie ein Debakel - 2 Spiele, 0:10 Tore und 0 Punkte. Doch das sollte sich am 26.03.05 endlich ändern. Gestützt auf eine sensationelle Leistung von Torhüter Joaquin Gage und einem endlich mal kompakt stehenden Abwehrverband gewannen die Huskies sensationell mit 2:0. Nach einem torlosen ersten Drittel schaffte mal wieder Powerplaywaffe Kirk Furey auf Vorarbeit von Swanson und Corso den 1:0 Treffer, und noch vor Ende des zweiten Drittels erhöhte Allrounder Valenti auf 2:0. Doch nicht nur die Wolfsburger schienen etwas gegen den Auswärtssieg der Huskies zu haben, auch Schiedsrichter Frank Awizus, der mit seinen teils obskuren Entscheidungen auf beiden Seiten für Aufregung sorgte. Doch von ihren 11 Powerplaysituationen konnten die Grizzly Adams nicht eine nutzen, und so stand nach 60 Minuten trotz eines Schussverhältnisses von 48:17 die "Null" bei den Huskies. Somit hatte man also die Chance zwei Tage später den Verbleib in der DEL in eigener Halle perfekt zu machen.

Doch die Grizzly Adams waren gewillt alles dafür zu geben die Serie noch einmal nach Wolfsburg zu holen. Die rund 5500 Fans in der Kasseler Eissporthalle sahen statt gutspielender Huskies vor allem einen kämpfenden EHC Wolfsburg. Bis in die 29.Spielminute passiert außer viel Kampf auf dem Eis garnichts, doch dann schafft es Pavlikovsky den dort 90 Minuten ungeschlagenen Gager zu überwinden. Zu diesem Zeitpunkt hardern die Huskies mehr mit Schiedsrichter Awizus als mit dem Gegner. Hinzu kam, dass Stürmer Martin Sychra nach einem brutalen Stockcheck von Lars Brüggemann mit einer Gehirnerschütterung ebenso die Segel streichen musste wie später Sven Valenti, der sich mit einem Fußbruch aus den Playdowns verabschiedete. Gestützt auf diese Unglücke erzielte Christoph Paepke kurz nach Beginn des Schlussdrittels das vorentscheidende 2:0. Stephan Retzer verkürzte zwar in der 49.Minute auf 1:2, doch als Frank Awizus wenig später David Gosselin für übertriebene Härte mit 5 + Spieldauer belegte, schluge die Wolfsburger eiskalt zu. Musial traf im Powerplay, und Simon kurz vor Schluss ins leere Tor...

So kam es als zum Spiel was keiner haben wollte - das allesentscheidende Spiel 7 der "Best-of-Seven"-Serie. Durch die Ausfälle von Sychra, Valenti und Gosselin standen Milan Mokros nur drei Angriffsreihen zur verfügung. Das 1:0 von Ivan Ciernik wurde quasi postwendend von Daniel Corso egalisiert, doch als die Grizzly Adams im zweiten Abschnitt durch Karabin und wieder Ciernik auf 3:1 davonzogen schwanden die Hoffnungen im Lager der Huskies, und mehr als der Anschlusstreffer durch Tobias Abstreiter sollte den Huskies auch nicht mehr gelingen - immer verkrampfter, aber stets kämpferisch war das Spiel der Huskies nun. 59:56 auf der Spieluhr, Bully vor Ty Conklin - Drury gewinnt das Anspiel - Nick Schultz zieht mit einem kraftvollen Schuss ab - vorbei! Vorbei die Katastrophensaison, vorbei die Playdowns, vorbei die elfjährige DEL-Zugehörigkeit. Mit einer der besten Saisonleistungen verabschiedeten sich die Huskies sportlich aus der DEL. Die Wolfsburger feierten, während die Huskies-Fans fassungslos auf die sich leerende Eisfläche starrten. Was nun folgte war ein Lehrbeispiel eines Sommertheaters...

Die Spiele im Detail:








Sommertheater

...denn schon vor Anpfiff des letzten Playdown-Spiels verdichteten sich die Gerüchte, dass Wolfsburg eventuell keine Lizenz für die neuen DEL-Saison bekommen würde. Die Grizzly Adams hatten der DEL-Führung nach dem Aufstieg 2004 versprochen bald in einer neuen Halle zu spielen. Daraufhin gab die Liga den Wolfsburgern eine Ausnahmegenehmigung die den Wolfsburgern erlaubte solange im maroden Eispalast zu spielen bis die neue Halle fertig sein sollte. Doch die großen Pläne des Hallenneubaus gerieten in Wolfsburg bald in Vergessenheit, und die Geduld der DEL neigte sich schon während der Saison gegen null, denn außer einem potentiellen Grundstück für die neue Arena tat sich in der Stadt an der Aller wenig.

Nach dem sportlichen Abstieg standen somit Huskies und Grizzly Adams vor dem Ungewissen, denn vor Ende Juni wollte sich die DEL zur Situation nicht äußern... Während die Fans also warteten verließen immer mehr Spieler-Ratten das sinkende Schiff ECK. Stephan Retzer wechselte endlich zu dem von ihm lang anvisierten Spitzenteam in der DEL, zu den Adlern Mannheim - Daniel Corso und David Gosselin wechselten nach Südhessen zu den Lions, Hommel ging nach Hamburg, Greig, Furey und Jones nach Iserlohn. Gert Acker, Christian Retzer, Brian Swanson und Christian Laflamme wechselten an die Noris zu den Ice Tigers.

Während die Wolfsburger mittlerweile die bis heute legendäre Raupe auf die Arena-Baustelle schickten, und sie unentwegt planieren ließen waren die Fans beider Lager weiterhin zum Warten verdammt. Doch auch der Ligenleitung war die Hinhaltetaktik der Wolfsburger mittlerweile auf den Magen geschlagen, denn noch immer war auf der Baustelle nichts außer der nimmermüden Planierraupe zu sehen.

Am 28.06.05 war es dann soweit, dem EHC Wolfsburg wurde die Lizenz verweigert und die Huskies rückten für die Zwangsabgestiegenen nach. Spontan trafen sich mehrere hundert Fans bei Freibier und Musik an der Eissporthalle und feierten den vermeindlichen Verbleib in der Eliteklasse. Doch jetzt ging das Theater erst richtig los!

Huskies-Eigner Simon Kimm hatte bereits im Vorfeld des Saisonendes angekündigt aus dem Eishockey zurücktreten zu wollen - doch gerade hier lag die Schwierigkeit der ganzen Geschichte. Eigentlich hatte Kimm vor den Club mit samt der Eishalle für einen symbolischen Euro an Manager Joe Gibbs abzugeben, doch dieser monierte fehlende Einsicht in die Finanzdaten der Eissporthalle. Doch dieses Risiko scheute der gebürtige Kanadier...

Die HNA vom 6.7.05 zum Thema:


In der Stegerwaldstraße im Kasseler Stadtteil Waldau liegen sie direkt nebeneinander: Hier die Niederlassung der Firma Kimm, dort, direkt im Hof, die Geschäftsstelle der Kassel Huskies. Getrennt nur durch wenige Meter. Und derzeit doch meilenweiter voneinander entfernt. Grund: Das Tischtuch zwischen dem Gesellschafter der Kassels Huskies, Simon Kimm, und seinem einstmals leitenden Angestellten, Manager Joe Gibbs, ist zerschnitten. Mit Konsequenzen, die sehr weit reichen können. Denn es geht nicht allein um einen persönlichen Konflikt. Es geht um den Fortbestand des Eishockeys in Kassel.

Die Huskies, so der heute öffentlich gewordene Sachstand, sind derzeit schlicht handlungsunfähig. Keine Spieler, keinen Trainer, keinen Manager. Und auch keine Zukunft?

Lippe, Kimm und Eichel - Quelle HNA.de

Worum geht es? Warum folgt nur eine Woche auf die wundersame Rettung das böse Erwachen? Warum musste es soweit kommen, dass Joe Gibbs heute sagt: "Ich habe meine Entscheidung getroffen. Ich werde aufhören."

Unter Tränen kommen diese Sätze. "Weil es eine so emotionale Sache für mich ist. Weil es um Spieler wie Tobi Abstreiter geht. Um die unglaublichen Fans. Um die Sponsoren, die immer zu uns gehalten haben." Gibbs ist sichtlich erschüttert. Erst der praktisch im Alleingang geführte Kampf um die DEL-Lizenz, der so erfolgreich endete. Jetzt die Wende, die die Arbeit der letzten Wochen plötzlich zur Farce werden lässt.

Simon Kimm ist zur gleichen Zeit auf Sylt. Der Hauptgesellschafter und Halleneigner ist im verdienten Urlaub. Nicht zu erreichen. Allerdings überschlagen sich in Kassel derweil die Ereignisse. Er wolle sich zurückziehen, hatte Kimm eine Woche zuvor im Gespräch mit unserer Zeitung gesagt. Als Geschäftsführer würde von nun an Joe Gibbs fungieren.

Genau hier aber liegt der Knackpunkt. Mündlich hatten sich beide Parteien bereits im Februar auf die neue Regelung geeinigt. Ein schriftlicher Vertrag, das bestätigt auch Junior-Chef Stefan Kimm, der im Auftrag seines Vaters spricht, wurde Gibbs aber erst am 8. Juni vorgelegt. Und vom Kanadier nicht akzeptiert.

"Ich habe zwei Rechtsanwälte mit der Überprüfung beauftragt. Sie haben mir abgeraten", sagt Gibbs. Seitdem haben beide Seiten nicht zueinander gefunden. "Er sagt ja nicht, was ihm an dem Vertrag eigentlich nicht gefällt", kritisiert Stefan Kimm.

Tut er aber doch. Zumindest in der Öffentlichkeit. Knackpunkt des Vertrags sind nicht die Huskies, die Gibbs für den symbolischen Preis von einem Euro übernehmen soll. Knackpunkt ist die Eissporthalle mit allen Einrichtungen, die ebenfalls in den Zuständigkeitsbereich des neuen Geschäftsführers fiele. "Dazu habe ich keinen kompletten Überblick bei Einnahmen und Ausgaben erhalten", sagt Gibbs, "ich soll das finanzielle Risiko tragen, ohne über die Finanzen Bescheid zu wissen." Dieses Risiko nämlich soll allein bei Gibbs liegen. Stefan Kimm hält dem entgegen: " Er weiß seit Februar Bescheid, wie sich die wirtschaftliche Situation darstellt. Und die Eishalle steht für Einnahmen." Welche, das verrät er nicht.

Protestmarsch zur Eissporthalle - Quelle HNA.de


Im ganzen Gerangel um Lizenz, Geschäftsführer, Übernahme fühlten sich die Fans als unbeachtete Leidtragende der ganzen Geschichte. So organisierten die Huskies-Fans am 09.07.05 einen Protestmarsch vom Kasseler Königsplatz zur Eissporthalle. Insgesamt 300 Fans beteiligten sich an der Aktion zur Rettung der Huskies. Doch vorerst schien die Aktion keine Reaktion der Entscheidungsträger zu fördern, denn Joe Gibbs, der sich zwischenzeitlich erneut Bedenkzeit erbeten hatte sprang am 12.05. endgültig ab. Viel Verhandlungsgeschick der Huskies-Sponsoren VW, Sparkasse und nicht zuletzt Hans Eichel waren nötig um dann doch die ultimative Lösung für alle zu finden. Die HNA berichtete von einem Kasseler Unternehmer, später als Rainer Lippe geoutet, der anstelle des abgewanderten Gibbs und Kimm treten sollte. Und nur einen Tag später gab es dann die Übereinkunft, Rainer Lippe übernahm die Huskies in dieser schwierigen Lage, doch war seit dem letzten Playdown-Spiel wertvolle Zeit für Spielerverpflichtungen verstrichen.

Allgemeine Lage der Liga

Zuschauerstatistik 2004/05
Platz Mannschaft Schnitt
1. Kölner Haie 12.235
2. Hamburg Freezers 11.847
3. Frankfurt Lions 6.419
4. DEG Metro Stars 5.962
5. Nürnberg Ice Tigers 5.170
6. Adler Mannheim 5.138
7. Hannover Scorpions 4.711
8. Eisbären Berlin 4.429
9. Augsburger Panther 4.365
10. ERC Ingolstadt 4.160
11. Krefeld Pinguine 4.097
12. Kassel Huskies 3.852
13. Iserlohn Roosters 3.690
14. EV Duisburg 1.496

Die Saison stand ganz im Schatten des Arbeitskampfes der Spieler der NHL. Während also in der nordamerikanischen Liga gestreikt wurde, suchten deren Spieler weltweit andere Clubs für die Spielzeit 2004/2005. Auch in Deutschland heuerten einige NHL-Stars an. Also wahre NHL-Auffanglager stellten sich der ERC Ingolstadt und die Adler Mannheim heraus, die jeweils vier NHL-Spieler unter Vertrag nahmen. Doch nicht alle NHL-Akteure schienen die Arbeit in den europäischen Ligen ernstzunehmen. Während Spieler wie Marco Sturm, Andy MacDonald, Jochen Hecht, Eric Cole oder Stéphane Robidas zu wirklichen Leistungsträgern avancierten, enttäuschten andere wie Paul Mara, Tom Preissing aber auch NHL Playoff MVP Jean-Sébastien Giguère. Bei den Kassel Huskies stand mit Nick Schultz ein Stay-At-Home Verteidiger der Minnesota Wild auf dem Eis. In Anbetracht des jungen Alters lieferte Schultz durchaus gute Leistungen in der DEL ab, konnte aber nicht zu den Superstars der Liga avancieren. Eigentlich hatte Huskies-Manager Joe Gibbs sich die Dienste von Top-Rookie John-Michael Liles gesichert, doch wenige Wochen vor Saisonbeginn brach dieser sich den Fuß in einem Vorbereitungsspiel zum World Cup of Hockey und wurde somit nicht lizensiert. Liles kam im Januar aber doch noch in die DEL. Der Verteidiger der Colorado Avalanche unterschrieb im Januar einen Vertrag bis Saisonende bei den Iserlohn Roosters.

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Kader 2004/05

Torhüter
Nr. Name Geburtsdatum Geburtsort Im Team seit Letztes Team
1 Jan Münster 19.11.1979 Lüneburg, Deutschland 2002 Berlin Capitals
30 Michael Gundlach 06.05.1987 Kassel, Deutschland 2004 EJ Kassel
31 Joaquin Gage 19.10.1973 Vancouver, British Columbia, Kanada 2003 Djurgårdens IF
40 Corey Hirsch 10.08.1972 Medicine Hat, Alberta, Kanada 2004 Langnau SC
44 Christian Baader 25.12.1977 Kaufbeuren, Deutschland 2004 SC Riessersee
Verteidiger
Nr. Name Geburtsdatum Geburtsort Im Team seit Letztes Team
4 Sebastian Jones 22.08.1982 Iserlohn, Deutschland 2003 REV Bremerhaven
19 Stephan Retzer 11.10.1976 Deggendorf, Deutschland 2001 Erding Jets
25 Kirk Furey 28.01.1976 Glace Bay, Neuschottland, Kanada 2004 Philadelphia Panthoms
26 Kevin Lavallée 12.12.1981 Montreal, Québec, Kanada 2004 Straubing Tigers
28 Petr Macholda 19.11.1973 Most, Tschechoslowakei 2004 HC Zlin
33 Dean Melanson 28.01.1976 Antigonish, Neuschottland, Kanada 2004 Iserlohn Roosters
46 Christian Laflamme 24.11.1976 St. Charles, Québec, Kanada 2004 Worcester IceCats
55 Nick Schultz 25.08.1982 Strasbourg, Saskatchewan, Kanada 2004 Minnesota Wild
Angreifer
Nr. Name Geburtsdatum Geburtsort Im Team seit Letztes Team
5 Alexander Heinrich 30.08.1987 Kassel, Deutschland 2004 EJ Kassel
8 David Gosselin 22.06.1977 Leris, Québec, Kanada 2004 Frankfurt Lions
9 Manuel Klinge 05.09.1984 Kassel, Deutschland 2003 EJ Kassel
10 Martin Sychra 19.06.1974 Brno, Tschechoslowakei 2004 Moskitos Essen
11 Daniel Corso 03.04.1978 Montréal, Québec, Kanada 2004 Chicago Wolves
15 Ted Drury 13.09.1974 Boston, Massachusetts, USA 2003 Hamburg Freezers
16 Dominik Hammer 27.07.1981 Landshut, Deutschland 2004 EV Landshut
17 Mark Greig 22.01.1970 High River, Alberta, Kanada 2004 Hamburg Freezers
20 Gert Acker 07.05.1982 Salzburg, Österreich 2001 EV Landshut
21 Christian Retzer 07.01.1982 Deggendorf, Deutschland 2002 Deggendorfer EC
22 Brian Swanson 24.03.1976 Eagle River, Alaska, USA 2004 Chicago Wolves
27 Tobias Abstreiter 06.07.1970 Landshut, Deutschland 1998 TSV Erding
29 Alexander Serikow 23.06.1975 Landshut, Deutschland 2002 München Barons
54 Dany Bousquet 03.04.1973 Montréal, Québec, Kanada 2004 Wölfe Freiburg
61 Christian Hommel 23.01.1981 Hemer, Deutschland 2004 Iserlohn Roosters
65 Mark Kosick 25.03.1979 Victoria, British Columbia, Kanada 2004 Wheeling Nailers
71 Peter Abstreiter 07.07.1980 Landshut, Deutschland 2004 Hannover Scorpions
91 Sven Valenti 20.07.1975 Freiburg im Breisgau, Deutschland 2001 EC Bad Tölz