Herbert Heinrich
Herbert Heinrich | |||
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Hall of Fame-Mitglied seit 1990 | |||
Quelle: hajo | |||
Geburtsdatum | 15.04.1958 | ||
Geburtsort | Garmisch-Partenkirchen, Deutschland | ||
Spitzname | Herbie | ||
Größe | 191cm | ||
Gewicht | 87kg | ||
Position | Verteidiger | ||
Nummer | #5 | ||
Letzter Verein | Deggendorfer SC |
Spielzeiten in Kassel | |||
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Jahrgang | Sp. (T/A) | Str. | Liga |
1982-1983 | 36 (9/17) | 38 | OL |
1983-1984 | 50 (9/22) | 96 | 2. BL |
1984-1985 | 39 (2/17) | 84 | 2. BL |
1985-1986 | 63 (0/15) | 72 | 2. BL |
1986-1987 | 60 (0/8) | 57 | 2. BL |
1988-1989 | 42 (0/16) | 56 | OL |
1989-1990 | 52 (4/17) | 70 | OL |
1982-1990 | 342 (24/112) | 473 | OL, 2. BL |
Herbert "Herbie" Heinrich wurde am 15.04.58 in Garmisch-Partenkirchen geboren und spielte zwischen 1982 und 1990 im Team der ESG und des EC Kassel.
Laufbahn als Spieler
Der „Bär vom Philippinenhof“ galt in den 80er Jahren sowohl im Trikot der ESG als auch des ECK als große Konstante der nordhessischen Verteidigung. 342 Spiele absolvierte Herbert Heinrich zwischen 1982 und 1989 für die Kasseler Clubs, erzielte dabei 24 Tore und legte 112 weitere auf. Und die Statistiken deuten schon drauf hin: die Torejagd empfand der 191cm große und zu Spitzenzeiten mehr als 100kg schwere Hüne meist als lästige Nebenaufgabe. Seine große Liebe auf dem Eis galt der kernigen Arbeit vor dem eigenen Gehäuse.
Diese Qualitäten hatte Heinrich schon Ende der 70er Jahre beim heimischen SC Riessersee ausgespielt, mit dem er 1978 gar die Deutsche Meisterschaft gewinnen konnte. Über den Umweg Deggendorf gelangte „Herby“ im August 1982 nach Kassel und fühlte sich sofort heimisch. Zwar bemängelte die HNA bereits bei seinem Auftritt in der Kasseler Eissporthalle die Ungelenkigkeit des Bayern, doch sowohl ESG-Coach Jorma Siitarinen als auch dessen Nachfolger sahen über Schönheitsdefizite hinweg und schätzten stattdessen primär die kämpferischen Qualitäten Heinrichs. Durch Höhen und Tiefen begleitete Heinrich das Kasseler Eishockey und fand parallel dazu auch das privates Glück in Nordhessen.
Mit Ehefrau Gaby sowie den gemeinsamen Söhnen Stefan, Alexander und Timo ist er sowohl der Region als auch dem Eishockey bis heute treu geblieben. Ganz nach dem Motto „Aufhören wenns am schönsten ist“ beendete Heinrich mit einem Sieg über den EC Bad Nauheim und dem gleichbedeutenden Aufstieg in die 2. Bundesliga im Frühjahr 1990 seine Eishockeykarriere.
HNA-Bericht
Familie geht vor: Zwei „Oldtimer" nehmen Abschied
Weit mehr als 400 Spiele im
blau-weißen Dress Kasseler
Eishockeymannschaften
hat er auf dem
breiten Buckel. Kaum ein Duell
nordhessischer Kufencracks hat
er seit dem Spätsommer 1982
versäumt, stets seine knapp 100
Kilo „Kampfgewicht" den Gegnern
entgegengeworfen. Dennoch:
Im Rampenlicht stand
Herbert Heinrich eigentlich nie.
Nein, ein Star wollte er in letzter
Konsequenz nie sein, Trubel um
seine eigene Person geht ihm ge-.
gen den Strich.
„Macht nur nicht soviel Tam-
Tam", mahnt der hartgesottene
Haudegen, der sich seine bajuwarische
Gemütlichkeit auch im
herben Eishockey-Geschäft bewahrt
hat, dementsprechend
auch vor seinem letzten „Auftritt".
Zähneknirschend in Kauf
nehmend, daß er heute ebenso
im Blickpunkt stehen wird wie
Artur Berwald (31), der ebenfalls
die Kufen an den Nagel
hängen wird.
„Man soll aufhören, bevor
man von den Fans aus der Halle
gejagt wird." Für Herbert Heinrich
ist der ideale Zeitpunkt zum
Abschied vom Eis gekommen.
Heute, kurz vor 19 Uhr, wenn
der EC Kassel zum letzten Saisonspiel
gegen den EC Bad Nauheim
die Arena stürmt, schnürt
das Verteidiger-Denkmal mit
der Rückennummer „5" zum
letzten Mal die Schlittschuhe.
„Danach ist endgültig Schluß",
sagt der „Lange".
„Er strahlt Souveränität aus,
übernimmt in der Mannschaft
Verantwortung und bereitet nie
Probleme. Auf ihn ist stets Verlaß,
seine Zuverlässigkeit ist fast
schon sprichwörtlich, und nicht
nur als harter Arbeiter ist er ein
echtes Vorbild für alle jungen
Spieler". Ebenso treffend wie
stellvertretend für vier weitere
Trainer, unter deren Regie
„HH" in Kassel dem Puck nachjagte,
beschreibt Jaromir Frycer
den gebürtigen Garmischer.
Shane Tarves, der am Dienstag
36 wird und von Beginn an
Weggefährte Heinrichs an der
Fulda war, schätzt die profihafte
Einstellung seines Mitstreiters.
„Er gibt für die Mannschaft alles,
läßt sich nie aus der Ruhe
bringen und sucht die Fehler immer
zu erst bei sich selbst",
schwärmt der Torjäger.
Dabei hatte Heinrich immer
so seine Schwierigkeiten, zu
Saisonbeginn in Form zu kommen.
„Ich bin nunmal ein Spätstarter",
sagt Heinrich über
Heinrich, dem seine Körperabmessungen
(1,91 m) wenig
Chancen lassen, elegant zu wirken.
Ihn juckt das wenig, Eishockey
ist für ihn in erster Linie
Arbeit, die er solide verrichten
will. Bis zur Schlußsirene.
Herbert Heinrich hat als
Sportler viel erlebt. Beim heimischen
SC Riessersee unternahm
er mit Bruder Robert die ersten
Schritte, stand 1978 im deutschen
Meisterteam. Beim Deggendorfer
SC wurde er erstmals
mit einem Konkurs konfrontiert. Von den Niederbayern kam er
1982 nach Kassel, zur selben
Zeit wie Trainer Jorma Siitarinen.
Der Finne hatte im Landsberger
Dreß gegen „Heini" gespielt
- und ihn lieber in den
eigenen Reihen denn als Gegner
haben wollen. Auf Anhieb wurde
die Truppe um Siitarinen und
Heinrich (mit Eichler, Cummins,
Spreigl, Forster u.a.) 1983
Oberliga-Meister. „Das war der
schönste Erfolg", blickt Heinrich
zurück, „der kann nur noch
diesmal vom Aufstieg übertroffen
werden".
Das Jahr '83 hatte aber auch
auf privater Ebene ein „Erfolgserlebnis"
für Heinrich parat. Im
Anschluß an ein Auswärtsspiel
in Herne lernte er im Fankreis
eine junge Krankenschwester
kennen. Inzwischen ist Gaby
der sympathischste Grund dafür,
daß Bayer Heinrich in Nordhessen
heimisch geworden ist.
Sie und die Söhne Stefan (4) und
Alexander (2) sollen nun auch
am meisten vom Rücktritt profitieren.
„Es wird Zeit, daß die
Jungen ihren Vater öfters sehen",
schwört Heinrich der
enormen Doppelbelastung
durch Sport und Beruf ab.
Ähnlich begründet Artur Berwald
den Entschluß des Aufhörens.
Auch der 31jährige Post-
Beamte kann und will künftig
Sport, Beruf und Familie nicht
mehr unter einen Hut bringen.
„Familie geht vor", hat sich Berwald
für Frau Manuela, Sven (5)
und Natascha (2) entschieden.
Berwald war 1978 zur ESG
gestoßen. Probleme mit Trainer
Toni Waldmann führten ihn
1982 nach Braunlage. Über Bad
Nauheim kehrte Berwald später
zurück, fand über die 1 b-Mannschaft
1988 zurück in die „erste
Garnitur". Auch er hat die Fuldametropole
zu seiner Wahlheimat
erkoren.
Dem Kasseler Eishockey werden
Heinrich und Berwald verbunden
bleiben. Offen ist noch,
ob man die „alten Kämpen" etwa
als Jugendtrainer jenseits oder
als Obmann/Betreuer diesseits
der Bande wiedersehen wird.
Quelle: HNA Nr. 14 v. 18. April 1990
Trivia
- Vater von Alexander Heinrich und Stefan Heinrich.
- Seine Nummer 5 wird in Kassel nicht mehr vergeben.
- Spitzname: "Der Bär vom Philippinenhof"
Galerie
Statistik
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