Greg Johnston
Gregory Norman „Magic“ Johnston #7 wurde am 14. Januar 1965 in Barrie, Ontario, Kanada geboren und war von 1994-1999 als Stürmer und Verteidiger bei den Kassel Huskies aktiv.
Karriere
Nordamerika (1980-96)
Greg Johnston begann seine Spielerlaufbahn 1981 in seiner Heimatstadt als Stürmer bei den Barrie Midget Colts in der BMHA (Barrie Minor Hockey Association), wo er in nur 42 Einsätzen auf 77 Skorerpunkte kam.
In den drei Folgejahren spielte er hauptsächlich bei den Toronto Marlboros in der OHL (Ontario Hockey League). Bereits im zweiten Jahr wurde er 1983 im NHL (National Hockey League) Entry Draft in Runde 2 an Position #42 von den Boston Bruins (NHL) gezogen. Am 22. Dezember absolvierte er dann seinen ersten NHL-Einsatz gegen Minnesota. In den Jahren 1983-90 verbuchte er so über 200 Spiele mit 28 Toren für das NHL-Team. Die überwiegende Mehrheit verbrachte er in den gleichen Jahren jedoch bei den Toronto Marlboros sowie den AHL (American Hockey Association) Teams der Hershey Bears, Moncton Golden Flames und Maine Mariners.
Zwischenzeitlich absolvierte Johnston in der Saison 1984/85 noch sieben Einsätze für das Team Canada bei der Junioran-A-Weltmeisterschaft und konnte auch zwei Treffer beisteuern.
Am 28. Juni 1990 wurde er im Austausch gegen Chris Nilan zu den New York Rangers getradet, die ihn jedoch noch am gleichen Tag gegen die Spieler Tie Domi und Mark Laforest an die Toronto Maple Leafs weitergaben. Hier kam er in den nächsten zwei Saisons allerdings nur auf vier Einsätze, während er die meiste Zeit weiterhin in der AHL bei den Newmarket Saints und St. John's Maple Leafs verbrachte.
Im Jahr 1992 verließ er schließlich Nordamerika und spielte für die nächsten zehn Jahre in Europa, wo er seine Karriere im Jahr 2002 beendete.
Europa (1992-2002)
Seine erste Station in Europa war 1992 der ECD Sauerland (2. BL, später Iserlohn), mit denen er jeweils im Viertelfinale zum Aufstieg in die 1. Bundesliga scheiterte. Anschließend kam er zu seiner zeitlich längsten Verpflichtung in Europa, den Kassel Huskies, mit denen er 1997 den Vizemeisterschaftstitel erringen konnte.
Nach fünf Saisons im Dress der Nordhessen suchte der sympathische und inzwischen zum Verteidiger umgewandelte Kanadier eine neue Herausforderung und schloss sich den Berlin Capitals an. Doch mehr als einmal Halb- und einmal Viertelfinale war auch hier nicht drin.
Schließlich lockte ihn ein Angebot von Modo Hockey Ornskoldsvik, aus der SEL (Schwedische Elite Liga). Doch interne Probleme veranlassten ihn bereits nach 13 Spielen zu einem letzten Wechsel zurück in die DEL zu den München Barons. Mit denen scheiterte er schließlich knapp im Halbfinale an den Haien aus Köln. Danach beendete Greg Johnston seine aktive Laufbahn und kehrte in seine Heimat zurück.
Kassel Huskies (1994-1999)
Finanzprobleme nötigten die Sauerländer 1994 zum Verkauf einiger Topspieler, darunter auch Greg Johnston. Die Vereinsführung der Huskies reagierte am schnellsten und sicherte sich die Dienste des damaligen Stürmers. Im Gegenzug trennte man sich dafür von Brian Hills, um mit Greg die zweite Ausländerposition besetzen zu können. Anfängliche Unmutsäußerungen der Fans wurden durch die Leistungen des Ausnahmespielers schon bald im Keim erstickt.
Greg wurde schnell zu einem der absoluten Publikumslieblinge. Seine wahren Fähigkeiten entwickelte er jedoch erst, als Hans Zach ihn schließlich zum Verteidiger umfunktionierte. Der Tölzer hatte Ende 1995 das Training der Schlittenhunde übernommen und nicht nur aus der Not heraus das Team entsprechend umgestellt. Die Positionierung Johnstons als Verteidiger sollte sich dabei nicht als schlechteste Entscheidung des Alpenvulkans erweisen. Insbesondere die harten Schüsse von der blauen Linie waren die Spezialität von „Magic“ Johnston, wie er inzwischen von den Fans genannt wurde. Und es entwickelte sich fast schon zu einer Art Tradition, dass in der Nach-Johnston-Ära die besten Blueliner ebenfalls mit der Nummer #7 auf dem Rücken aufliefen.
Zum Ende seiner Zeit in Kassel wünschte er sich nach eigener Aussage nochmal eine Herausforderung im Hinblick auf einen Titelgewinn. Und obwohl er sich mit seiner Familie im Kassler Vorort Ahnatal eigentlich sehr wohl fühlte, schloss er sich dann doch 1999 den Hauptstädtern an. Kritiker meinten, dass seine Passgenauigkeit insbesondere in der letzten Saison stark nachgelassen habe. Aber nicht wenige sind der Meinung, dass die von ihm hinterlassene Lücke an der blauen Linie nie wieder adäquat geschlossen werden konnte.
Bekannte Mitspieler
Anmerkung: In der folgenden Tabelle sind einige bekannte Spieler aufgeführt, mit denen Greg Johnston bereits in Nordamerika und anderen europäischen Vereinen in einem Team zusammengespielt hatte. Die Spalte "Verein" bezieht sich dabei auf das gemeinsame Team in der jeweiligen Saison, während in der letzten Spalte aufgelistet wird, durch welchen Umstand oder welche Mannschaft der jeweilige Spieler in Deutschland bekannt wurde. Diese Tabelle kann natürlich keinen Anspruch auf Vollständigkeit erheben sondern soll nur ein kleiner Ausschnitt an interessanten Weggefährten sein.
Name | Verein | Saison | bekannt durch |
---|---|---|---|
Mike Krushelnyski | Boston Bruins | 1983/84 | Trainer von Ingolstadt |
Dave Reid | Boston Bruins | 1983/84 | Bremerhaven |
Robert "Butch" Goring | Boston Bruins | 1984/85 | Trainer von Frankfurt, Krefeld, Düsseldorf |
Doug Morrison | Boston Bruins | 1984/85 | Hedos München |
Benoit Doucet | Moncton Golden Flames | 1985/86 | Duisburg, Sauerland, Landshut, Düsseldorf, Köln, Grefrath |
Pierre Rioux | Moncton Golden Flames | 1985/86 | Krefeld, Ratingen, Bayreuth, Düsseldorf, Heilbronn, Augsburg, Kassel und Trainer in Heilbronn |
Mike Stevens | Maine Mariners | 1987/88 | Schwenningen, Mannheim, Hamburg (Freezers), Ingolstadt |
Paul Beraldo | Maine Mariners | 1987/88 | Ratingen, Mannheim, Rosenheim, Kassel |
Gord Hynes | Maine Mariners | 1987/88 | Schwenningen, Mannheim, Berlin (Capitals) |
Bernie Johnston | Maine Mariners | 1988/89 | Trainer in Landshut und Frankfurt, Manager in Frankfurt |
Maurice Mansi | Maine Mariners | 1988/89 | Kaufbeuren, Riessersee, Düsseldorf |
Bob Sweeney | Boston Bruins | 1988/89 | Oberhausen, Frankfurt, München (Barons) |
Robert Cimetta | Boston Bruins | 1988/89 | Mannheim, Berlin (Capitals) |
Mike Millar | Maine Mariners | 1989/90 | Kassel, Frankfurt, Nordhorn, Hamburg (Crocodiles), Bremerhaven |
Greg Poss | Maine Mariners | 1989/90 | Trainer von Sonthofen, Timmendorf, Iserlohn, Nürnberg, Mannheim u. Deutsche Nationalmannschaft |
Peter Douris | Boston Bruins | 1989/90 | Landshut, München (Barons) |
Bobby Reynolds | Newmarket Saints | 1990/91 | Sauerland, Ratingen |
Todd Hawkins | Newmarket Saints | 1990/91 | Essen, Hannover (Scorpions) |
Rob Pearson | Newmarket Saints | 1990/91 | Frankfurt |
Michel Petit | Toronto Maple Leafs | 1990/91 | Frankfurt |
Todd Gill | Toronto Maple Leafs | 1990/91 | Lausitz |
Dave Tomlinson | St. John's Maple Leafs | 1991/92 | Mannheim, Nürnberg, Hamburg (Freezers), Krefeld |
Ted Crowley | St. John's Maple Leafs | 1991/92 | Kassel, Essen, Hamburg (Freezers) |
Mark Ferner | St. John's Maple Leafs | 1991/92 | Kassel, Schwenningen |
Guy Lehoux | St. John's Maple Leafs | 1991/92 | Schwenningen, Nürnberg, Krefeld, Kassel |
Mike Bullard | Toronto Maple Leafs | 1991/92 | Landshut, Berlin (Eisbären), Schwenningen, Heilbronn, Trainer in Schwenningen und Landshut |
Dave McLlwain | Toronto Maple Leafs | 1991/92 | Köln |
Mikael Wahlberg | Modo Hockey Ornskoldsvik | 2001/02 | Berlin (Eisbären), Kassel |
Erfolge/Persönliche Auszeichnungen
- 1984/85 Gewinn der Goldmedaille bei der Junioren-Weltmeisterschaft, Team Canada
- 1987/88 Teilnahme am Stanley Cup Finale (verloren), Boston Bruins
- 1989/90 Teilnahme am Stanley Cup Finale (verloren), Boston Bruins
- 1990/91 Team-Topscorer (82), Newmarket Saints
- 1996/97 DEL-Vizemeister, Kassel Huskies
- 1997/98 Team-Top-Defender (37), Kassel Huskies
- 1999/00 Team-Top-Defender (40), Berlin Capitals
- 2000/01 Team-Top-Defender (44), Berlin Capitals
Literatur
- DEL Guide "97/98", S.297
- EISHOCKEY Jahrbuch 93/94, S.144
- EISHOCKEY Jahrbuch 94/95, S.142
- HUSKIES Jahrbuch DEL Saison 95/96, S.10,11
- Eishockey NEWS SPEZIAL Die Saison 2001/2002, S. 22,26,27
Statistiken
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